Ursern
,
ein fast waldloses, von der Gotthardstraße durchzogenes Hochthal im schweizer. Kanton Uri,
[* 2] am Nordfuß des St.
Gotthard, bildet eine gebirgumrahmte Thalmulde, in welcher sich die Quellbäche der
Reuß
[* 3] zum
Strom sammeln, um in dem Felsschlund der
Schöllenen zu den untern Thalstufen durchzubrechen. Von
Göschenen
her, der
nördlichen
Pforte des Gotthardtunnels, windet sich die
Straße mühsam bergan, bis, angesichts der
Teufelsbrücke, das
Urner Loch
den Eingang
ins grüne Ursernthal
eröffnet.
Hauptort ist
Andermatt (1444 m ü. M.). Das ganze
Thal,
[* 4] in welchem noch die Ortschaften
Hospenthal und Realp liegen, zählt 1331 Bewohner.
Ursern
hat seit Vollendung der
Gotthardbahn den einstigen
Transit verloren, ist aber eine der vorzüglichsten Touristenstationen
sowie Sitz eines erheblichen Mineralienhandels geblieben. Jahrhundertelang bildete Ursern
ein eignes,
fast selbständiges Gemeinwesen, das ohne engere
Verbindung mit dem eigentlichen "Uri"
bestand. Die neue Kantonalverfassung
(s. Uri)
hat diese Sonderstellung beseitigt.