Titel
Ungarn
[* 2] (ungar. Magyarország, türk. Magyaristan, slawon.
Vengria, lat. Hungaria, franz.
Hongrie, engl. Hungary),
Königreich, die östliche Hälfte der österreichisch ungarischen
Monarchie, erstreckt sich von 44° 9'-49° 33' nördl.
Br. und von 14° 24'-26° 36' östl. L. v. Gr., besteht
aus dem eigentlichen Ungarn
, dem ehemaligen
Siebenbürgen,
Fiume
[* 3] samt Gebiet,
Kroatien,
Slawonien und der frühern
Militärgrenze und grenzt im N. an
Mähren,
[* 4]
Österreichisch-Schlesien und
Galizien, im O. an die
Bukowina und
Rumänien,
[* 5] im
S. an
letzteres,
Serbien,
Bosnien
[* 6] und
Dalmatien und im
W. an
Istrien,
[* 7]
Krain,
Kärnten,
Steiermark,
[* 8]
Niederösterreich und
Mähren.
Vgl. beifolgende Karte »Länder der [* 2] ungarischen Krone«.
Physische Beschaffenheit.
Die Gebirge gehören den Karpathen und den Alpen [* 9] an, zwischen denen die Donau mit den von ihr durchschnittenen weiten Ebenen die natürliche Grenze bildet. Die Karpathen (s. d.), das Hauptgebirge des Landes, beginnen an der Donau neben der Marchmündung und umgeben das Land von NW. nach SO. in einem mächtigen Halbbogen, dessen Wölbung gegen NO. fällt; die Ausläufer der Norischen und Karnischen Alpen hingegen schließen das an dem rechten Donauufer gelegene westliche Berg- und Hügelland ein und treffen mit ihren Vorbergen an der Donau bei Hainburg (Leithagebirge) und Gran [* 10] (Vértesgebirge) mit den Karpathen zusammen. Am südöstlichen Ende, bei Orsova, wird die Donau abermals von den Ausläufern der siebenbürgischen Karpathen und des Balkangebirges eingeengt (die berühmte Klissura mit dem Eisernen Thor). Die weite ¶
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Tiefebene des Landes wird durch die Alpenausläufer in zwei Hälften geteilt, deren kleinere sich gegen W., die größere gegen O. erstreckt. Die kleine oder oberungarische Tiefebene (Preßburger Becken), zu beiden Seiten der Donau zwischen Preßburg [* 12] und Komorn, etwa 12,000 qkm (220 QM.) groß, breitet sich in Eiform aus, liegt 130 m ü. M., ist meist von Bergen [* 13] umschlossen und sehr fruchtbar, besonders der nördliche Teil und die Donauinsel Schütt (s. d.). Im N. und S. breiten sich auf bald flachem, bald hügeligem Boden die gesegnetsten Gefilde aus mit Äckern, Gärten, Wald, Obsthainen und Weinpflanzungen und dringen zungenförmig an den Flußthälern in die Vorkarpathen, Voralpen und den Bakonyer Wald ein.
Die östliche große oder niederungarische Tiefebene (Alföld oder Pester Becken) wird im N. und O. von den Karpathen, im W. von den Voralpen, im S. von den alpinen Vorhöhen und dem Balkan umsäumt, erstreckt sich an der Donau von Budapest [* 14] und an der Theiß von Szatmár bis zum Strompaß von Orsova und nimmt, ein ununterbrochenes Flachland bildend, im ganzen 96,910 qkm (1760 QM.) ein. Ausgedehnte Sumpfstrecken, Torf- und Moorgründe an der Donau und Theiß, unabsehbare Sandflächen, hier und da mit niedrigen Flugsandhügeln, wasser-, baum- und schattenlose Heideflächen, unterbrochen von Grasangern und fruchtbarem Ackerboden, weit auseinander liegende Meierhöfe auf den Pußten (s. d.), wenige, aber weitläufige und volkreiche Ortschaften bilden den Charakter der eigentlichen Heidelandschaft.
Der nördliche Landstrich zwischen Donau und Theiß führt den Namen Kecskeméter Heide; südlich davon, in der sogen. Bácska,
liegt das 169 m hohe Plateau von Telecska und südöstlich an der Theißmündung das Titler Plateau; ferner
im NO. unterhalb des Theißbogens der Nyir und südlich hiervon die Debrecziner Heide oder Hortobágyer Pußta. Über 600 Flüsse
[* 15] und Bäche durchkreuzen Ungarn
nach allen Richtungen und gehören mit Ausnahme von Poprád und Dunajec, welche der Weichsel zufließen,
sämtlich zum Gebiet der Donau, die bei Theben das Land betritt, sich bei Waitzen südwärts bis zur slawonischen
Grenze wendet und das ungarische Gebiet bei Orsova verläßt.
Sie nimmt rechts die Leitha, Raab, [* 16] den Sárviz, die Drau mit der Mur und die Save, links die March, Waag, Neutra, Gran, Eipel, die mächtige Theiß, die Temes und die Aluta auf. In die Theiß münden rechts der Bodrog, Sajó mit dem Hernád und die Zagyva, links die Szamos, die dreifache Körös und die Maros. Alle Flüsse, insbesondere aber die Theiß mit ihren Nebenflüssen, verursachen durch Überschwemmungen fast jährlich bedeutenden Schaden; um diesen zu verhindern und zur Erleichterung der Schiffahrt wurden seit 1771, besonders aber seit 1845, umfassende Regulierungen vorgenommen und zahlreiche Kanäle erbaut, unter denen der Franzenskanal (zwischen der Donau und Theiß), der Begakanal (zwischen der Bega und Theiß), der Sárviz- oder Palatinkanal (zwischen Stuhlweißenburg [* 17] und Szegszárd), der Albrechtskanal zur Entsumpfung des Bodens im Baranyaer Komitat, der Kapos oder Zichykanal im Tolnaer Komitat und der Siókanal (zwischen Plattensee und Donau) die bedeutendsten sind.
In den Karpathen finden sich viele kleine Seen (Meeraugen), darunter in der Hohen Tatra allein 58 meist sehr romantisch 1260-1990 m ü. M. gelegene Seen. Größere Seen in der Ebene sind der Plattensee, der größte Südeuropas, und der Neusiedler See. Von den zahlreichen Morästen und Sümpfen sind zu nennen: der mit dem Neusiedler See in Verbindung stehende Hanság, der Ecseder Sumpf bei Szatmár, der Sárrét am Berettyó, der Alibunárer, Hoßzuréter Sumpf etc. Die Sümpfe an der Theiß und Donau sind durch Abzugskanäle meist trocken gelegt worden.
Überhaupt ist sowohl von seiten der Regierung als der einzelnen sehr vieles zur Trockenlegung oder doch Einschränkung der Sümpfe geschehen. Für die Theißregulierung allein, um welche sich Graf Széchényi große Verdienste erworben hat, wurden seit 1845 mehr als 26 Mill. Guld. verwendet. Das Ackerland der großen ungarischen Tiefebene besteht zumeist aus schwarzem Thonboden mit mehr oder weniger Humus und ist in manchen Gegenden auch ohne Dünger ebenso fruchtbar wie die zwischen hohen Bergen liegenden lieblichen Thäler (z. B. das äußerst romantische Waagthal). Dagegen gibt es aber auch große unfruchtbare Sandflächen; in der westlichen Ebene erstrecken sie sich nur von Raab und Komorn bis zum Komitat Zala; in der östlichen Ebene jedoch bilden sie, von Waitzen ausgehend, zwischen der Donau und Theiß bis nahe an den Franzenskanal ein wahres Sandmeer.
[Klima.]
Schon die geographische Lage Ungarns
, noch mehr aber die Gestalt seiner Oberfläche machen es zu einem klimatisch milden
Land. Mit Ausnahme des nach N. geöffneten Popráder Thals ist es vor rauhen Nordwinden durch hohe Gebirge
geschützt; im S. aber öffnet es sich den warmen Südwinden, deren oft heftigen Andrang die zahlreichen Gewässer mäßigen.
Am Fuß der hohen Karpathen und des Königsbergs (in Gömör), in der Árva, Liptau und Zips reift selbst die Pflaume kaum,
und oft bedeckt schon im September Schnee
[* 18] den noch stehenden Hafer,
[* 19] während 60 km südlicher der edelste Wein gedeiht.
Mitten im ehemaligen Pannonien, das einem fortlaufenden Obst- und Weingarten gleicht, reift in der rauhen Bakony auch die Traube
nicht. In Syrmien blüht oft schon im Februar der Haselstrauch, im April überall das Obst, Anfang Mai Roggen
und Gerste,
[* 20] in den ersten Junitagen der Weinstock, und frisches Grün schmückt acht Monate lang die Wälder, während weiter
nach S. zu wieder die rauhe Karpathengegend auftritt. Charakteristisch ist der starke Temperaturwechsel, namentlich der Unterschied
zwischen Tages- und Nachtwärme, so im Alföld, wo die Temperatur im Sommer des Morgens nur 45° C. beträgt
und mittags auf mehr als 30° steigt; noch größer aber ist der Unterschied der von den Sonnenstrahlen erzeugten Bodenwärme;
daher treten dort auch häufig Wechselfieber und andre Krankheiten auf. Im allgemeinen ist aber das Klima
[* 21] in Ungarn
gesund. Die
mittlere Jahrestemperatur bewegt sich zwischen +5,9° und +14° C. und beträgt
in Schemnitz 6°, Preßburg 9,6,° Budapest 11°, Klausenburg
[* 22] 9,12,° Semlin 11,6,° Fiume 14,1°. Eine gewöhnliche Erscheinung
ist im Alföld die Fata Morgana, hier Délibáb (»Mittagszauber«) genannt.
Areal und Bevölkerung.
Das Areal von Ungarn
samt Nebenländern beträgt 322,940 qkm (5865 QM.), wovon
auf das eigentlich Ungarn
samt Siebenbürgen 280,387 qkm (5092 QM.), auf Fiume samt Gebiet 20 qkm (0,36 QM.) und auf Kroatien und
Slawonien 42,533 qkm (772 QM.) entfallen. Das eigentliche Ungarn
wurde früher
in administrativer Beziehung in vier Kreise
[* 23] eingeteilt und zwar in den Kreis
[* 24] a) diesseit und b) jenseit
der Donau, c) diesseit und d) jenseit der Theiß. Seit der 1876 erfolgten Einverleibung Siebenbürgens und der Regelung der
Munizipalgebiete jedoch teilt man Ungarn
in nachstehende sieben Gebiete ein:
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Gebiet und Komitat | Areal QKil. | Einwohner 1881 |
---|---|---|
A. Ungarnmit Siebenbürgen. |
||
I. Am linken Donauufer: | ||
Árva | 2077 | 81643 |
Bars | 2673 | 142691 |
Gran | 1123 | 72166 |
Hont | 2650 | 116080 |
Liptau | 2258 | 74758 |
Neograd | 4355 | 191678 |
Neutra | 5726 | 370099 |
Preßburg | 4311 | 314173 |
Sohl | 2730 | 102500 |
Trentschin | 4620 | 244919 |
Turócz | 1150 | 45933 |
Zusammen: | 33674 | 1756640 |
II. Am rechten Donauufer: | ||
Baranya | 5133 | 293414 |
Eisenburg | 5035 | 360590 |
Komorn | 2944 | 151699 |
Ödenburg | 3307 | 245787 |
Raab | 1381 | 109493 |
Somogy | 6531 | 307448 |
Tolna | 3643 | 234643 |
Veszprim | 4166 | 208487 |
Weißenburg | 4156 | 209440 |
Wieselburg | 1944 | 81370 |
Zala | 5122 | 359984 |
Zusammen: | 43363 | 2562355 |
III. Zwischen der Donau und Theiß: | ||
Bács-Bodrog | 11079 | 638063 |
Csongrád | 4314 | 228413 |
Heves | 3802 | 208420 |
Jazygien etc. | 5374 | 278443 |
Pest-Pilis etc. | 12605 | 988532 |
Zusammen: | 37173 | 2341871 |
IV. Am rechten Theißufer: | ||
Abauj-Torna | 3331 | 180344 |
Bereg | 3724 | 153377 |
Borsod | 3527 | 195980 |
Gömör und Kis-Hont | 4275 | 169064 |
Sáros | 3822 | 168013 |
Ung | 3053 | 126707 |
Zemplin | 6208 | 275175 |
Zips | 3605 | 172881 |
Zusammen: | 31546 | 1441541 |
V. Am linken Theißufer: | ||
Békés | 3558 | 229757 |
Bihar | 10919 | 446777 |
Hajdu | 3353 | 173329 |
Marmaros | 0355 | 227436 |
Szabolcs | 14917 | 214008 |
Szatmár | 6491 | 29309 |
Szilágy | 3671 | 171079 |
Ugocsa | 1191 | 65377 |
Zusammen: | 44456 | 1820855 |
VI. Längs der Flüsse Maros und Theiß: | ||
Arad | 6443 | 303964 |
Csanád | 1618 | 109011 |
Krassó-Szörény | 9751 | 381304 |
Temes | 7136 | 396045 |
Torontál | 9495 | 530988 |
Zusammen: | 34444 | 1721312 |
VII. Siebenbürgen: | ||
Bistritz-Naszód | 4014 | 95017 |
Csik | 4493 | 110940 |
Fogaras | 1875 | 84571 |
Großkokelb. | 3116 | 132454 |
Háromszék | 3556 | 125277 |
Hermannstadt | 3314 | 141627 |
Hunyad | 6932 | 248464 |
Klausenburg | 5149 | 196307 |
Kleinkokelb. | 1646 | 92214 |
Kronstadt | 1797 | 83929 |
Maros-Torda | 4324 | 158999 |
Szolnok-Doboka | 5150 | 193677 |
Torda-Aranyos | 3370 | 137031 |
Udvarhely | 3418 | 105520 |
Unterweißenb. | 3577 | 178021 |
Zusammen: | 55731 | 2084048 |
Ungarn: |
280387 | 13728622 |
B. Fiume samt Gebiet | ||
20 | 20981 | |
C. Kroatien und Slawonien (mit ehem. Militärgrenze). | ||
Komitate: | ||
Lyka-Krbava | 6211 | 174239 |
Modrus-Fiume | 4879 | 203173 |
Agram | 7211 | 419879 |
Warasdin | 2521 | 229063 |
Belovar-Kreutz | 5048 | 219529 |
Požega | 4942 | 166512 |
Virovititz | 4851 | 183226 |
Syrmien | 6870 | 296878 |
Zusammen: | 42533 | 1892499 |
Länder der ungar. Krone: | 322940 | 15642102 |
In
Bezug auf die Bevölkerung
[* 26] nimmt Ungarn
unter den europäischen Staaten die achte Stelle ein. Nach der letzten Volkszählung (1880/81)
betrug die Zivilbevölkerung 15,642,102 Seelen (gegen 15,417,324 Seelen im J. 1870). Die Zahl der aktiven
Soldaten und Honvéds (Landwehr) belief sich auf 97,157 Mann, daher ergibt sich eine Gesamtbevölkerung von 15,739,259 Seelen.
Von 1870 bis 1881 hat dieselbe nur um 1,44 Proz. zugenommen und zwar
zumeist nur im W. und in der Mitte des Landes.
Bei den frühern Erhebungen zählte man: 1850: 13,1, 1857: 13,7, 1869: 15,4 Mill. Einw. Ursachen dieser geringen Zunahme waren anfangs die Nachwehen der Freiheitskriege und wiederholte Choleraepidemien, zuletzt jedoch Seuchen, Mißwachs, Auswanderung und enorme Sterblichkeit der Kinder (bis zu 55 Proz.). Die Dichtigkeit der Bevölkerung ist eine mittlere, denn es entfallen auf 1 qkm durchschnittlich 48 Einw. Am dichtesten bevölkert sind die fruchtbaren und minder gebirgigen Landstriche im W. und NW., am gleichmäßigsten das Innere des Landes, am dünnsten der Nordosten, Osten und Südosten. Von der Zivilbevölkerung entfallen auf die beiden Geschlechter:
Männer | Frauen | |
---|---|---|
in Ungarn(samt Siebenbürgen) |
6749646 | 6978976 |
- Fiume samt Gebiet | 9598 | 11383 |
- Kroatien-Slawonien | 589615 | 604800 |
- der ehemaligen Militärgrenze | 354051 | 344033 |
Zusammen: | 7702910 | 7939192 |
In Ungarn
, wo auf je 1000 Einw. 10 Ehen, 45 Geburten und 37 Sterbefälle entfallen, gibt es 163 Städte, 1872 Märkte, 15,394 Dörfer
und 4152 Pußten, wovon auf Ungarn
allein (mit Siebenbürgen) 143 Städte, 1822 Märkte, 10,873 Dörfer und 3917 Pußten
entfallen. Die volkreichsten Städte (mit über 20,000 Einw.) sind: Budapest, Szegedin,
[* 27] Maria-Theresiopel, Debreczin,
[* 28] Hódmezö-Vásárhely,
Preßburg, Kecskemét,
[* 29] Arad, Temesvár, Großwardein,
[* 30] Makó, Klausenburg, Kronstadt,
[* 31] Szentes, Fünfkirchen,
[* 32] Agram,
[* 33] Kaschau, Stuhlweißenburg,
Czegléd, Zombor, Miskolcz,
[* 34] Nyiregyháza, Kiskun-Félegyháza, Ödenburg,
[* 35] Nagy-Körös, Werschetz, Jászberény,
Neusatz, Mezötur, Zenta, Raab und Fiume. Die schönsten Dörfer sind jene der Deutschen, der Ungarn und Slowaken; am schlechtesten
wohnt der Rumäne und Ruthene.
Nationalität. Religionsverhältnisse.
Unter den verschiedenen Nationalitäten nehmen die Ungarn (Magyaren, s. d.) als die herrschende Nation die erste Stelle ein. Das Übergewicht verdanken sie nicht nur ihrer größern Anzahl (45 Proz.: 6,445,487 Einw.), sondern auch dem Umstand, daß sie die Mitte und zwar den fruchtbarsten Teil des Landes in ungeteilter Masse bewohnen. Der magyarische Volksstamm wohnt dicht zwischen der Donau und Theiß im Alföld (70,9 Proz. der dortigen Bevölkerung), am rechten Donauufer und in den übrigen ebenen Landstrichen im eigentlichen Ungarn; in den siebenbürgischen Komitaten dagegen bewohnen die Magyaren (dort Szekler genannt) die höchst gelegenen Teile in den östlichen Komitaten. Am schwächsten sind sie am linken Donauufer (25,7 Proz.), im Theiß-Maroswinkel (15,6 Proz.) und in Kroatien-Slawonien (3,9 Proz.) vertreten.
Von den übrigen Nationalitäten sind die Slawen am zahlreichsten. Von den Serbokroaten (2,352,339 Einw.) wohnen die Serben zur Hälfte im SO. von Ungarn, zur Hälfte in Kroatien-Slawonien und der ehemaligen Militärgrenze, die Kroaten aber meist in Kroatien; die Slowaken (1,864,529 Einw.) bilden eine kompakte Bevölkerung im N. und NW., mit einzelnen Ausläufern bis tief nach dem Süden (Békés und Csanád); in den östlichen Karpathen von Marmaros bis nach Sáros und bis in die Zips haben sich die Ruthenen (356,062 Einw.) niedergelassen.
Die Rumänen (2,405,085 Einw.), gleichfalls ein kompakter Volksstamm, bewohnen den Osten, Nordosten und Siebenbürgen. Die Deutschen (1,953,911 Einw.) sind fast über das ganze Land zerstreut und meist in den westlichen Komitaten unterhalb der Donau (Wieselburg, Ödenburg, Eisenburg), in den südlichen Landstrichen (Tolna, Baranya, Bács-Bodrog, Torontál, Temes) sowie im südlichen Siebenbürgen (Hermannstadt, [* 36] Groß-Kokelburg, Kronstadt) und in den Komitaten Zips und Bistritz-Naszód ansässig. In den Komitaten Wieselburg, Ödenburg, ¶
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Titel
Ungarn.
[* 2] Die neueste Volkszählung wurde in Ungarn vorgenommen. Nach den Ergebnissen derselben beträgt die Gesamtbevölkerung des Landes (samt Kroatien und Slawonien) 17,449,705 Seelen und hat sich seit der letzten, Ende 1880 vorgenommenen Zählung um 1,7 Mill., d. h. um 10,8 Proz., vermehrt. Von obiger Bevölkerung kamen auf das Militär 113,776, auf die Zivilbevölkerung 17,335,929 Personen. Letztere verteilt sich auf die einzelnen Gebiete folgendermaßen:
Gebiete | Bevölkerung | Zunahme | ||
---|---|---|---|---|
1880 | 1890 | Seelen | Proz. | |
Am linken Donauufer | 1752049 | 1875140 | 123091 | 7.02 |
Am rechten Donauufer | 2566946 | 2751357 | 181411 | 7.15 |
Zwischen Donau u. Theiß | 2343384 | 2757635 | 414251 | 17.67 |
Am rechten Theißufer | 1440028 | 1516991 | 76963 | 5.34 |
Am linken Theißufer | 1820855 | 2068027 | 247112 | 13.37 |
Längs der Flüsse Maros und Theiß | 1721312 | 1906315 | 185003 | 10.74 |
Siebenbürgen | 2084048 | 2247049 | 163001 | 7.82 |
Eigentliches Ungarn: | 13728622 | 15122514 | 1393892 | 10.15 |
Fiume und Gebiet | 20981 | 29001 | 8020 | 38.22 |
Kroatien und Slawonien | 1892499 | 2184414 | 291915 | 15.42 |
Insgesamt: | 15642102 | 17335929 | 1693827 | 10.82 |
Die Anzahl der Häuser betrug 1880: 2,577,423 und 1890: 2,889,482, hat also um 312,059 oder um 12,18 Proz. zugenommen. Die Städte weisen meist eine Zunahme der Bevölkerung auf. Sie betrug in
Zunahme | ||
---|---|---|
Budapest | 506061 | 135294 |
Szegedin | 87210 | 14535 |
Maria-Theresiopel | 74000 | 6039 |
Debreczin | 57463 | 5463 |
Preßburg | 52444 | 4160 |
Kecskemet | 48500 | 3461 |
Arad | 41945 | 6389 |
Temesvar | 39868 | 6039 |
Agram | 39430 | 9550 |
Fünfkirchen | 34754 | 5054 |
Klausenburg | 32316 | 3393 |
Kronstadt | 30621 | 1047 |
Miskolcz | 30000 | 5700 |
Fiume | 30059 | 8200 |
Kaschau | 29193 | 3100 |
Stuhlweißenburg | 27772 | 2160 |
Ödenburg | 27103 | 3871 |
Nyiregyháza | 27083 | 2916 |
Bekés-Gyula | 25775 | 2835 |
Raab | 23780 | 2798 |
Neupest | 23483 | 12083 |
Hermannstadt | 21434 | 1988 |
Szolnok | 20640 | 2779 |
Steinamanger | 16025 | 2800 |
Marmaros-Sziget | 15050 | 4150 |
Mohács | 14468 | 2061 |
Kaposvár | 12525 | 2954 |
Die volkswirtschaftlichen Ergebnisse des Jahres 1890 waren fast durchweg günstig; die Ernte [* 37] übertraf sogar jene des Jahres 1887 und war insbesondere reich an Weizen, dessen Durchschnittsertrag jährlich ca. 30 Mill. metr. Ztr. beträgt. In der Periode 1885-90 wurden nämlich gewonnen auf bebauten Flächen:
Katastraljoch Millionen | Metr. Zentner (in Millionen) | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1885 | 1886 | 1887 | 1888 | 1889 | 1890 | ||
Weizen | 5,245 | 31.1 | 28.4 | 40.8 | 37.3 | 25.2 | 43.05 |
Roggen | 2,184 | 12.2 | 11.0 | 15.3 | 12.6 | 10.7 | 15.34 |
Geeste | 1,778 | 12.2 | 8.4 | 12.7 | 16.2 | 7.6 | 12.58 |
Hafer | 1,776 | 12.2 | 8.6 | 9.6 | 8.7 | 6.7 | 8.85 |
Raps | 1,153 | 0.5 | 0.5 | 0.3 | 0.5 | 0.3 | 0.85 |
Im innigen Zusammenhang mit diesen, den eignen Bedarf des Landes weit übersteigenden Ziffern stehen jene über den nicht minder wichtigen Getreide- und Mehlexport. Im J. 1889 wurden 17,6 Mill. metr. Ztr. Cerealien und Mehl [* 38] (im Werte von 80,2 Mill. Guld.) ausgeführt, und zwar 5,5 Mill. metr. Ztr. Weizen, 1,4 Roggen, 2,1 Gerste, 1,0 Hafer, 2,0 Mais. Was insbesondere den Mehlexport anbelangt, so ist derselbe im Zeitraum 1882-89 von 2,8 auf 4,6 Mill. metr. Ztr. gestiegen. Der Ertrag des Weinbaues war im verflossenen Jahrzehnt großen Schwankungen unterworfen. Während die Fläche der Weinberge sich nur wenig veränderte, nämlich von 360,266 Hektar (1876) auf 352,794 Hektar (1887) sank, ergab die Ernte (1878) 8 Mill. und (1879) 6,3 Mill. hl, 1876 und 1880 jedoch nur 1,8, resp. 2,4 Mill. hl. Mit Einschluß der zum Genuß verkauften Trauben, deren Menge zwischen 2,2 Mill. kg (1882) und 7,9 Mill. kg (1876) schwankte, ist der Ertrag des Weinbaues von 15,5 Mill. (1876) auf 43,7 Mill. Guld. (1887) gestiegen.
Unter den Industriezweigen, welche die Regierung zur Hebung [* 39] des Wohlstandes der Bevölkerung einzuführen sich bestrebt, nimmt die Seidenzucht einen ¶
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erfreulichen Aufschwung, die gegenwärtig in 1942 südungarischen Gemeinden 62,525 Familien beschäftigt. Während 1879 nur 2507 kg Galetten im Werte von 3700 Guld. erzeugt wurden, betrug das Ergebnis im J. 1889: 815,659 kg Galetten im Werte von 1,042,600 Guld. (1890 bereits 1,043,096 kg). Infolge der durch die Regierung eingeführten Reformen auf dem Gebiete der Tabaksverwaltung und der rationellern Wirtschaft bei den Staatsforsten sind die betreffenden Erträgnisse in stetem Steigen begriffen.
Für Rechnung des Tabaksmonopols wurden erzeugt: 1886: 327,000, 1887: 466,000, 1888: 452,000 und 1889: 523,000 metr. Ztr., und in diesen Jahren entfallen auf ein Katastraljoch Feld: 359,500,517 und 618 kg Tabak. [* 41] Der Brutto- (Rein-) Ertrag des Staates betrug 1886: 32,5 (19,1), 1887: 34,4 (23,6), 1888: 34,2 (24,5) und 1889: 36,1 (25,1) Mill. Guld. Aus den Staatsforsten belief sich das Bruttoeinkommen im J. 1889 auf 7,1 Mill. Guld. und der Reinertrag auf 5,6 Mill. Guld. (letzterer gegen 1888 um 0,26 Mill. Guld. mehr). Ein wesentliches Mehrerträgnis wurde endlich 1889 auch in den ungarischen Bergwerken erzielt. Der Wert der daselbst gewonnenen Montanprodukte betrug nämlich 25,8 Mill. Guld. (gegen 21,6 Mill. im J. 1888). Hiervon entfielen auf Gold [* 42] 2,9, auf Silber 1,5, auf Eisen [* 43] 8,7, auf Steinkohle 9,4 und auf Braunkohle 5,8 Mill. Guld. Kroatien-Slawonien war an diesem Erträgnis mit 299,344 Guld. beteiligt.
Sehr günstig gestaltet sich der Handelsverkehr des Landes. Import und Export des Jahres 1889 erreichten einen Wert von 933,7 Mill. Guld., und die Ausfuhr ist seit sechs Jahren um 70,1 Mill. Guld. gestiegen, dagegen die Einfuhr in dieser Zeit um 14,5 Mill. Guld. gefallen; im J. 1888 überwog letztere den Export noch um 19 Mill. Guld., 1889 jedoch betrug dieser Überschuß nur noch 6,1 Mill. Guld., und seit 1884 ist der Passivsaldo der Handelsbilanz von 90 Mill. auf 6,1 Mill. Guld. herabgemindert worden. Der Warenverkehr betrug in der Periode 1884-89 in Millionen Gulden:
1884 | 1885 | 1886 | 1887 | 1888 | 1889 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Einfuhr | 484.4 | 435.1 | 421.1 | 440.6 | 465.5 | 469.9 |
Ausfuhr | 393.6 | 398.4 | 419.1 | 405.9 | 446.4 | 463.7 |
Von obigen Ziffern des Jahres 1889 entfallen auf den Verkehr mit Österreich [* 44] in der Einfuhr 399,2, in der Ausfuhr 344,6 Mill. Guld. (72 Proz.). Die Ausfuhr, an der Deutschland [* 45] mit 10, England mit 3,6, Frankreich mit 3,1, die Schweiz [* 46] mit 2,5, Italien [* 47] mit 1,1, Serbien mit 1,4, Rumänien mit 1,2 und Bosnien mit 1,5 Proz. beteiligt war, hat gegen 1888 zugenommen: nach Österreich um 24,3 Mill. Guld., nach Deutschland um 1,3, nach Italien um 1,4, nach Serbien um 0,8, nach Bulgarien und den übrigen Ländern der Balkanhalbinsel [* 48] um 0,4; dagegen abgenommen: nach der Schweiz um 7,4, nach Frankreich um 1,2, nach Belgien [* 49] und Holland um 2,5 Mill. Guld. In der Einfuhr waren 1889 Industrieprodukte (390 Mill. Guld.), in der Ausfuhr Rohprodukte (300 Mill. Guld.) überwiegend. Gegen 1888 war in der Ausfuhr eine Zunahme bei Schlacht- und Zugvieh (um 15 Mill. Guld.), Zucker, [* 50] Getränken und Mais, eine Abnahme bei Getreide [* 51] und Mehl um 10 Mill. Guld. wahrzunehmen.
Der Hebung der ungarischen Handels- und Industrieverhältnisse dienen mannigfache Verfügungen des Handelsministers (die staatliche Begünstigung neuer Industrieunternehmungen, die Berufung eines Industrierats, die Gründung der ungarischen Industriebank, der ungarischen Maschinen- und Schiffsbaugesellschaft und der ungarischen Handelsaktiengesellschaft etc.). Um dem Handel den Seeverkehr zu gewinnen und hierdurch auch der Hafenstadt Fiume (s. Fiume) zu nutzen, wurde für neue regelmäßige Dampferverbindungen mit ausländischen Seehäfen gesorgt.
Die ungarischen Staatsbahnen, [* 52] denen 1890 auch die ungarische Ostbahn einverleibt wurde, umfassen ein Bahnnetz von 8377 km und ergeben nach dem Voranschlag für 1891 bei einer Einnahme von 48,66 Mill. Guld. und einer Ausgabe von 30 Mill. einen Überschuß von 18,68 Mill. Guld., einer 3,52 prozentigen Verzinsung entsprechend. Der Zonentarif (s. Eisenbahn-Personengeldtarife), welcher im ersten Jahre seines Bestandes seit einen außerordentlichen Aufschwung in der Personenbeförderung auf allen Linien der ungarischen Staatsbahnen herbeigeführt hat (es wurden 13 Mill. Personen gegen 5 Mill. im Vorjahr befördert, die Mehreinnahme betrug 2 Mill. Guld.), ist mit in entsprechender Weise auch auf den Frachtverkehr ausgedehnt worden.
Eine wichtige wirtschaftliche Frage für Siebenbürgen ist die Herstellung neuer Anschlüsse an das rumänische Eisenbahnnetz, worüber Verhandlungen zwischen der ungarischen und rumänischen Regierung eingeleitet worden sind. Es handelt sich einerseits um Anschlüsse in südlicher Richtung durch den Rotenturmpaß und den Vulkanpaß, anderseits um eine Linie im O. Siebenbürgens durch den Gyimeschen Paß [* 53] in die Moldau. In sächsischen Kreisen wünscht man vor allem die Herstellung der Linie von Hermannstadt durch den Rotenturmpaß, welche endlich die wirtschaftliche Isolierung dieser Stadt beheben und die kürzeste Verbindung zwischen Pest und Bukarest [* 54] herstellen würde.
Ende 1888 betrug die Zahl der Banken in Ungarn (mit Ausschluß der Nebenländer): 154, die der Sparkassen 424, der Genossenschaften 547 und der Bodenkreditinstitute 5. Die Banken hatten ein eingezahltes Aktienkapital von 42,7 Mill., einen Reservefonds von 5,8 Mill., und in ihnen waren an Spareinlagen mit Zinsen 72,8 Mill. Guld. angelegt. Bei den Sparkassen betrugen das Aktienkapital 27,4 Mill., der Reservefonds 23,5 Mill. und die Spareinlagen 386,1 Mill. Guld., von denen nur 160,2 Mill. in Hypotheken, aber 152,9 Mill. in Bankwechseln angelegt waren.
Bei den Genossenschaften betrugen die Anteile 26,6 Mill., der Reservefonds 1,4 Mill. und die Spareinlagen 22 Mill. Guld. Die Bodenkreditinstitute hatten bei einem Aktienkapital von 12,2 Mill. und einem Reservefonds von 11,9 Mill. Guld. für 133,8 Mill. Guld. Pfandbriefe ausgegeben. Ihre auf Grundstücke eingetragenen Hypotheken beliefen sich auf 130,4 Mill. Guld., außerdem hatten sie auf Schuldscheine 36,9 Mill. Guld. ausgeliehen und 13,4 Mill. Guld. in Wertpapieren angelegt. Von hervorragender volkswirtschaftlicher Bedeutung ist die begonnene Regulierung des Eisernen Thores, d. h. der durch ihre Katarakte und Stromschnellen berüchtigten Donaustrecke zwischen Alt-Moldova und Turn-Severin (näheres s. Donau). Über die Sonntagsruhe und über die Krankenversicherung sind vom Handelsminister Gesetzentwürfe eingebracht und vom Reichstag angenommen worden.
Auf finanziellem Gebiet wurden 1889 in Ungarn mehrfache Reformen erfolgreich durchgeführt, vor allem in Bezug auf die Verwaltung, hinsichtlich welcher sich die Notwendigkeit ergab, an Stelle der bisherigen 16 Finanzdirektionen womöglich für jedes größere Komitat eine besondere Behörde zu errichten. Gegenwärtig bestehen in Ungarn 50 und in Kroatien-Slawonien 6 neuorganisierte Finanzdirektionen, und zwar in den ¶
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Amtssitzen der betreffenden Komitate. Die Reform der politischen Verwaltung bildete bisher den Gegenstand eingehender Beratungen, und der hierauf bezügliche Gesetzentwurf wurde dem Landtag bereits Anfang 1891 vorgelegt. Mit tritt als Beginn der beschlossenen Gerichtsreformen die Dezentralisation der bisherigen zwei königlichen Tafeln (Gerichtsbehörden zweiter Instanz) in Budapest und Maros-Vásárhely ins Leben, und in Zukunft werden folgende elf Städte Amtssitze der neuen königlichen Tafeln sein: Budapest, Debreczin, Fünfkirchen, Großwardein, Kaschau, Klausenburg, Maros-Vásárhely, Preßburg, Raab, Szegedin, Temesvár.
Eine weitere, auf legislatorischem Wege bereits 1889 durchgeführte Maßregel von hoher Bedeutung ist die Ablösung der in Ungarn bis dahin bestandenen Schankregalrechte und im Zusammenhang hiermit die Einführung des staatlichen Schankgefälles, dessen Ergebnis sich im Staatsvoranschlag für 1890 für Ungarn (ohne Kroatien-Slawonien) mit 12½ Mill. Guld. beziffert. Die Schankregalablösungssumme beträgt 225 Mill. Guld. Die finanzielle Lage des Landes gestaltet sich immer günstiger.
Während das Staatsdefizit sich noch 1887 auf 22 Mill. belief (1888: 12,4, 1889: 7,3 Mill.), war es schon 1890 auf 508,901 Guld. herabgesunken. Das Budget für 1891 ergibt sogar einen Überschuß von 39,260 Guld. Nach dem Budget für 1891 beträgt die Gesamteinnahme 369,008,583 Guld., die Gesamtausgabe 368,969,323 Guld., daher Überschuß 39,260 Guld. Die Hauptposten der Einnahmen sind: direkte Steuern 98,8, Verzehrungssteuern 44,5 (darunter Branntweinsteuer 23), Schanksteuer 15, Stempelgebühren und Taxen 28,3, Salzgefälle 15,8, Tabaksgefälle 46,3, Post und Telegraph [* 56] 12,9 und Staatseisenbahnen 48,6 Mill. Guld.
[Geschichte.]
Das neue Ministerium Szapary, in welches Graf Bethlen als Ackerbauminister eintrat, während Szapary das Innere übernahm, betonte anläßlich seines Amtsantritts im Reichstage, daß sein Programm jenes des Liberalismus sei, und daß es sich auf die liberale Partei zu stützen gedenke. Als nächste Aufgaben hat sich die Regierung die Erhaltung des Gleichgewichts im Staatshaushalt, dann die Justiz- und Verwaltungsreform gestellt. Bei letzterer handelt es sich um das Prinzip der Verstaatlichung der Administration und der Ernennung der Komitatsbeamten, welche bisher durch den Komitatsausschuß gewählt wurden.
Hinsichtlich der Justizreform hat der Justizminister Szilagyi bereits sein Programm entwickelt, welches die Kodifikation des Privatrechts, ferner den Strafprozeß, endlich eine Änderung der Gerichtsorganisation durch Dezentralisation der königlichen Tafel, an deren Stelle elf neue Gerichtshöfe zweiter Instanz errichtet werden, umfaßt. In letzterer Beziehung wurde dem Reichstag ebenfalls schon ein Gesetzentwurf vorgelegt (s. oben). Die Kossuth-Frage, welche den Sturz Tiszas veranlaßt hatte, wurde vom Ministerium Szapary in einfacher und glücklicher Weise gelöst, indem der Antrag der Unabhängigkeitspartei, die Bestimmung des Heimatsgesetzes, betreffend den Verlust der Staatsbürgerschaft durch zehnjährige Abwesenheit im Auslande, aufzuheben, nach einer mehrtägigen Kossuth-Debatte, in welche der Ministerpräsident wirksam eingriff, mit imposanter Majorität abgelehnt wurde.
Auch die gemäßigt Oppositionellen hatten sich hierbei der Regierungspartei angeschlossen. Zu der bereits vielbesprochenen Fusion dieser beiden Parteien, welche in ihrem Programm, namentlich in Bezug auf die Verwaltungsreform, nicht auseinander gehen, kam es vorläufig nicht, hauptsächlich wegen des persönlichen Antagonismus zwischen Tisza, welcher auch nach seinem Rücktritt eine einflußreiche Stellung in der Regierungspartei einnimmt, und Graf Albert Apponyi, dem Führer der gemäßigten Opposition, doch fand die Regierungspartei aus den Reihen jener Oppositionspartei einige Verstärkung. [* 57]
Innerhalb der äußersten Linken, der Unabhängigkeitspartei, welche im allgemeinen den Standpunkt der reinen Personalunion einnimmt, hat Ugron, welcher sich auf den Boden der Verfassung stellen und seine Partei als die Achtundvierziger regierungsfähig machen wollte, eine Krisis herbeigeführt, indem er die Anhänger Iranyis als Neunundvierziger, welche nicht einmal die Gemeinsamkeit der Dynastie anerkennen wollen, aus dem Klub zu verdrängen suchte. Doch endete die Krise damit, daß Ugron selbst nebst 16 Getreuen aus dem Klubverband austreten mußte.
Für die Haltung der Siebenbürger Sachsen [* 58] hat der am in Hermannstadt stattgefundene Sachsentag ein neues Volksprogramm aufgestellt. Während von den sächsischen Vertretern im ungarischen Reichstag bisher ein Teil als sächsische Volkspartei eine außerhalb der Parteien stehende Fraktion bildete, ein zweiter Teil der gemäßigten Opposition und ein dritter Teil, die »Abgefallenen«, der Regierungspartei angehörte, wurde für die Zukunft den Vertretern des sächsischen Volkes der Beitritt zu jeder der auf dem Boden des Ausgleichs von 1867 stehenden Parteien, also auch der Regierungspartei, freigestellt.
Das Programm bekundet ferner die loyale Anhänglichkeit und Opferwilligkeit für den ungarischen Staat, anderseits aber beharrt das sächsische Volk mit Entschiedenheit auf der Basis seiner nationalen Existenz als ein deutscher Volksstamm in Ungarn und will auch künftig allen Magyarisierungsbestrebungen nachdrücklich entgegentreten. Alle fünf Jahre soll ein Sachsentag zur Beratung der öffentlichen Angelegenheiten des Volkes zusammentreten. Auch die Rumänen haben in Hermannstadt eine Konferenz abgehalten, in welcher sie ihre Beschwerden wegen der fortgesetzten Angriffe der Magyaren auf die rumänische Sprache und Kirche aufrecht erhielten und die Überreichung eines die Beschwerden zusammenfassenden Memorandums zu gelegener Zeit an den Monarchen beschlossen.
Einen Konflikt zwischen der Regierung und dem katholischen Klerus rief die Angelegenheit der Wegtaufen hervor. Eine Verordnung des Kultusministers Grafen Csaky vom verpflichtete nämlich die christlichen Seelsorger, welche ein von Eltern andrer Konfessionen [* 59] stammendes Kind taufen und in ihrer Matrikel verzeichnen, den Matrikelauszug (Taufschein) binnen acht Tagen dem Seelsorger der andern Konfession, nämlich jener, welcher bei Knaben der Vater, bei Mädchen die Mutter angehört, amtlich mitzuteilen, damit dieser in der Lage sei, das Kind in der Reihe seiner Gläubigen zu registrieren.
Gegen diese Verordnung, welche bezweckte, dem ungarischen Gesetz vom Jahre 1868, wonach eben bei gemischten Ehen die Knaben der Konfession ihres Vaters, die Mädchen jener der Mutter folgen, Anerkennung zu verschaffen, erhob die katholische Geistlichkeit Widerspruch, da es gegen das Gewissen und die Pflicht des katholischen Priesters gehe, ein nach katholischem Ritus getauftes Kind der andern Konfession, also der Häresie, zu überantworten. Der Konflikt dürfte übrigens dadurch gelöst werden, daß die katholische Geistlichkeit künftig die Fälle solcher Wegtaufen nicht direkt der andern christlichen Konfession, ¶
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Ungarn
[* 2] (ungar. Magyarország, lat. Hungaria), im weitern Sinn die Länder der ungar. Krone der Österreichisch-Ungarischen Monarchie (s. d.) oder Transleithanien (s. d.), im engern aber nur das Königreich ohne Siebenbürgen, grenzt im N. an Österreichisch-Schlesien und Galizien, im O. an die Bukowina und das siebenbürg. Gebiet, im S. an Serbien und das Königreich Kroatien und Slawonien, im W. an Steiermark, Niederösterreich und Mähren und umfaßt 224018,52, mit Siebenbürgen 279749,68, mit Kroatien-Slavonien und Fiume 322310,1 qkm (s. Tabelle auf S. 74). (Hierzu eine Karte: Ungarn und Galizien.)
Oberflächengestaltung und Bewässerung. Mit Ausnahme eines kleinen Teils des Marchlandes westlich von den Kleinen Karpaten und der östlichsten Alpenausläufer ist ein orographisch und hydrographisch durchaus einheitliches Gebiet, das große von dem Karpatenbogen nach drei Seiten umschlossene Becken, das sämtliche vom Hochrande herabkommenden Gewässer vereinigt. Wenn man von dem gebirgsumschlossenen siebenbürg. Hochland (s. Siebenbürgen) absieht, zerfällt das Land in einen kleinen gebirgigen und einen dreimal so großen ebenen Teil.
Die Hauptmasse des erstern bilden die Karpaten, besonders im Nordwesten, wo allein die innere Zone des Systems noch erhalten ist, die Centralkarpaten oder das Karpatisch-ungarische Hochland (s. Karpaten). Die große zwischen diesem Oberungarn und dem siebenbürg. Hochlande gelegene Tiefebene wird durch einen von SW. nach NO. streichenden Gebirgszug (Bakonyerwald, Matra und Bükkgebirge) in zwei ungleiche Teile getrennt. Die kleinere oberungar. Tiefebene im NW., im Mittel 140 m hoch gelegen, etwa 12000 qkm umfassend, ist größtenteils fruchtbar, besonders die Donauinseln Schütt. Von Sumpfbildungen ist die größte der Hansag (s. d.) mit dem Neusiedler See. Die Verbindung zwischen dieser und der großen ungar. oder niederungar. Tiefebene bildet die mächtige zwischen Bakonyerwald, Drau und Donau sich ausbreitende Lößtafel, auf der inselförmig kleinere Bergzüge, ¶
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besonders das Fünfkirchener Gebirge, aufgesetzt sind. Die große niederungar. Tiefebene oder das Pester Becken (ungar. Alföld, s. d.) erstreckt sich im Bogen [* 62] von der Donau bei Neusatz bis zu den Waldkarpaten. Bei einer mittlern Höhe von 100 m beträgt der Höhenunterschied zwischen N. und S., wie auch zwischen O. und W. kaum 50 m. Die Hauptabdachung geht von N. nach S. im südl. Teile nach SO., welcher Richtung auch die beiden Hauptströme, Donau und Theiß, folgen. Das ganze Tiefland besteht ans Löß, Flugsand, Flußanschwemmungen und Moorboden.
Zwischen den Alluvialebenen der Flüsse breiten sich große Diluvialplateaus aus, so besonders zwischen Donau und Theiß das Maria-Theresiopeler und das Titeler Lößplateau sowie das Kumanier und im NO. das Debrecziner Sandplateau, letztere beiden die größten und von zahlreichen, in der vorherrschenden Windrichtung, also meist meridional streichenden Dünenketten durchzogen, die gewöhnlich salzhaltige Tümpel einschließen. Hier kommen auch hauptsächlich die Puszten (s. d.) vor.
Das geringe Gefalle der Flüsse, namentlich der Theiß, hat eine ausgedehnte Serpentinenbildung und Versumpfung des Bodens zur Folge. Dazu kommt, daß die rascher strömende Donau bei jedem Hochwasser die Theiß staut und übertritt. Deshalb wurde schon 1845 mit der Regulierung der Theiß begonnen; da aber die Hauptursache der Überschwemmung in der Donau liegt, kann eine Besserung nur durch eine Erweiterung des untern Durchbruchthals der Donau erfolgen, was durch die Regulierung beim Eisernen Thore (s. d. 5) angestrebt wurde. An bedeutenden Nebenflüssen empfängt die Donau in links March, Waag, Neutra, Gran, Eipel und die Theiß, die mit sämtlichen Zuflüssen zu (Siebenbürgen eingeschlossen) gehört; rechts Leitha, Raab und Drau. Wichtige Kanäle, die in erster Linie der Entwässerung dienen, sind der Franzens- oder Bacser, Franz-Josephs-, Bega- und Berzavakanal. Von den Seen sind die größten der Plattensee (s. d.) und der Neusiedler See (s. d.); kleine Sumpfseen finden sich in der großen ungar. Tiefebene, Gebirgsseen in den Karpaten, besonders der Hohen Tatra (s. d.).
Über Geologie, [* 63] Mineralquellen, Klima, Flora und Fauna s. Österreichisch-Ungarische Monarchie.
Bevölkerung, s. Österreichisch-Ungarische Monarchie, Transleithanien, den Artikel Magyaren und die Tabelle S. 74.
Landwirtschaft. gehört zu den fruchtbarsten Ländern Europas und ist mit seinen Nebenländern eins der wichtigsten Getreideproduktionsgebiete, namentlich wegen seiner frühen Weizenernten. Die Bodenkultur nimmt immer ausgedehntere Gebiete in Angriff. Die gesamte Bodenfläche beträgt im eigentlichen und Siebenbürgen (hinsichtlich der Länder der ungar. Krone s. Bd. 12, S. 717) 28211099 ha; davon entfallen auf Äcker 11,66, Gärten 0,34, Weiden 2,96, Wiesen 3,73, Rohrgebiet 0,09, Weingärten 0,34, Waldungen 7,57, nicht steuerbare Flächen 1,49 Mill. ha. Der Grundbesitz verteilt sich im eigentlichen auf 1922327, in Siebenbürgen auf 563938 Besitztümer.
Die Mehrzahl (94,47 Proz.) ist bäuerlicher Kleinbesitz (5-30 Joch); der mittlere Besitz (30-1000 Joch) macht 5,34 Proz., die Herrschaftsgüter O,19 Proz. aus. Hiervon befinden sich im eigentlichen und Siebenbürgen 65,14 Proz. in Privathänden; der übrige Grundbesitz (9,75 Mill. ha) gehört dem Staate (1,60), öffentlichen Fonds (O,11), Städten und Gemeinden (4,99), den Kirchen (1,30), oder ist Fideïkommißbesitz (1,35 Mill. ha). Der Grundbesitz war in Ungarn-Siebenbürgen 1875 mit 149,9 Mill. Fl., 1882 mit 29O,1, 1883 mit 185,5 Mill. Fl. in den Grundbüchern belastet. 1895 (1881) betrugen die Belastungen 303,29 (197,5), die Entlastungen des Grundbesitzes 192,53 (122,03) Mill. Fl. Die Ernte betrug 1894: Winterweizen 48,11, Spelz 0,07, Halbfrucht 2,18, Winterkorn 18,72, Wintergerste 1,58, Winterraps 0,074, Sommerweizen 1,87, Sommerkorn 0,48, Sommerraps 18,21, Sommergerste 0,03, Hafer 24,87, Hirse [* 64] 0,33, Mais 24,12, Heidekorn 0,15, Samenwicken 1,20, Hülsenfrüchte 0,43, Hanf 0,09, Flachs 0,85, Kartoffel 39,87 Mill. hl; dann 6110 t Hanfgarn, 46874 t Flachsgarn, 56818 t Tabak, 1461109 t Zuckerrüben, 2565449 t Futterrüben, 1068634 t Luzerne und Klee, 822056 t Wickengemenge u. s. w. Außerdem werden in großen Mengen Kohl (ein Lieblingsgericht der Ungarn), Kürbisse, Melonen und Gurken gebaut.
Die Heuproduktion betrug 1894: 5850446 t. Der Gesamtwert der Ernte betrug 1891: 901,96, 1892: 771,23 Mill. Fl., d. i. 92,05 und 76,86 Fl. pro Hektar. Der Weinbau hat durch die Reblaus [* 65] sehr gelitten. 1894 wurden in 1387000 hl Wein im Werte von 24,69 Mill. Fl. produziert, gegen 4231000 hl (38,31 Mill. Fl.) im J. 1881. (S. Ungarische Weine.) Obst wird in manchen Gegenden, wie im Ödenburger Komitat, mit großem Ertrag gebaut. Es giebt im Westen Kastanienwälder, im Süden Wälder von Pflaumenbäumen, aus deren Früchten Zwetschenbranntwein, Sliwowitz (s. d.) oder Rakie hergestellt wird. Gewöhnlich sind Walnußbäume, und im Süden gedeihen sogar Feigen und Mandeln. Die Pflege des Maulbeerbaums hat zugenommen. 1895 wurden in 1840 Gemeinden von 74674 Familien 1197918 kg Seidencocons (Wert 1167978 Fl.) erzeugt, gegen 2507 kg im J. 1879. Sonst baut man guten Saflor, auch Waid, Wau, Krapp und andere Farbepflanzen, [* 66] ferner Gewürzpflanzen, [* 67] wie Kümmel, Fenchel, Senf, Anis, roten türk. Pfeffer oder Paprika, Süßholz, selbst Rhabarber.
Sehr wichtig ist die Viehzucht [* 68] auf den Puszten wie im übrigen Lande. Das echte ungar. Pferd [* 69] ist klein, aber flink und sehr ausdauernd. Große Militärgestüte finden sich zu Bábolna und Mezöhegyes im Komitat Csanád; außerdem bestehen mehrere Privatgestüte. 1895 wurden 32130 Pferde [* 70] um den Wert von 13790000 Fl. ausgeführt. Im J. 1895 wurden gezählt: 1972720 Pferde, 22138 Esel, 714 Maultiere, 6465137 Schweine, [* 71] 279686 Ziegen, 7453671 Schafe, [* 72] 635749 Bienenkörbe und 28009876 Stück Geflügel. Das Rindvieh ist im ganzen von kleiner, in den Theißgegenden von ausgezeichneter Rasse. Bedeutend sind ferner die zum Teil veredelten Schaf- und Schweineherden, und auch die Geflügel- namentlich die Gänse- sowie die Bienenzucht [* 73] ist ziemlich belangreich.
Das Waldland beträgt im ganzen Königreich 9,07 Mill. ha oder 29,61 Proz. des Flächeninhalts, und zwar im eigentlichen (mit Siebenbürgen) 7,54 Mill. ha, d. i. 28,35 Proz., in Kroatien-Slawonien 1,53 Mill. ha, d. i. 38,01 Proz. des Territoriums. Von den Waldungen sind im eigentlichen zu 28,37 Proz. Eichen-, zu 49,57 Proz. Buchen- und sonstige Laubholz- und zu 22,06 Proz. Nadelholzwälder; 15,57 Proz. gehörten dem Staate, 20,07 den Gemeinden, 6,57 der Kirche, 6,84 den Fideïkommissen. Das durchschnittliche Jahreserträgnis ¶
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beträgt 9,72 Mill. Fl. Die Wälder sind reich an Wild. Sie liefern ferner Eicheln zur Schweinemast, Galläpfel, Knoppern, Rinden, Harze, Kohlen, Pottasche u. s. w. In holzarmen ebenen Gegenden brennt man Schilf, Rohr, Stroh, getrockneten Kuhmist.
Bergbau. [* 75] ist eins der erzreichsten Länder Europas. Es bestanden im eigentlichen und Siebenbürgen 1892: 803 Bergbau- und Hüttenbetriebe mit 1303 Beamten und 60060 Arbeitern. Gewonnen wurden 1894: 1698 kg Gold, 23631 kg Silber, 343 t Kupfer, [* 76] 2514 t Blei, [* 77] 3 t Quecksilber, 881 t Antimonerz, 361 t Rohantimon, 202 t Nickel- und Kobalterz, 302768 t Frischroheisen, 16640 t Gußroheisen, 982798 t Steinkohle, 2917890 t, Braunkohle, Eisenkies [* 78] 56050 t, Eisenvitriol 762 t und Schwefelsäure [* 79] 2337 t. Der Gesamtwert der Bergwerksprodukte betrug 1894: 20032000 Fl., der Hüttenprodukte 18480000 Fl. Wertvolle Steine und Erden finden sich in größter Menge, namentlich ausgezeichnet edle Opale zu Vörösvágás (Czervenyicza) im Komitat Sáros, auch Jaspis-, Holz- und gemeine Opale, Chalcedone von seltener Schönheit, edle und unedle Granaten, [* 80] Bergkrystalle (sog. Marmaroser Diamanten) bei Lonka im Komitat Marmaros, Marmor in allen Farben, darunter schwarzer bei Fünfkirchen u. s. w. Groß ist der Reichtum an Steinsalz in der Marmaros und in Siebenbürgen. 1894 betrug die Salzproduktion 155789 t Steinsalz, 6078 t Sudsalz und 5342 t Industrialsalz, zusammen im Wert von 14605000 Fl. Bei den Staatssalinen waren 1895 2173 Arbeiter beschäftigt. Auch liefert Alaun [* 81] und auf den «Széks» (ausgetrockneten Wasserflächen) und an den Sodaseen natürliche Soda und Salpeter, Asphalt besonders bei Großwardein (1892: 15000 t).
Industrie. Die Industrie hatte sich im eigentlichen und Siebenbürgen schon vor 1848 zu entwickeln begonnen, allein einen bedeutenden Aufschwung nahm sie erst seit dem Abschlusse des Ausgleichs (1868), indem namentlich die Großindustrie durch Begünstigungen und Steuerbefreiungen gefördert wurde. Im eigentlichen und Siebenbürgen lagen 1890 der §eigentlichen Industrie ob 648882, der dem Genuß und persönlichen Zwecken dienenden Industrie 134264, der Wanderindustrie 3397 und der Haus- und Volksindustrie 38525 Personen.
Hiervon waren 421844 selbständige Unternehmer, 502891 Personen Hilfspersonal. Großindustrielle Unternehmungen bestanden 1890: 1120 mit 99107 Arbeitern, darunter 36 Eisenwarenfabriken und Gießereien (10632 Arbeiter), 38 Maschinenfabriken und Eisengießereien (7218), 10 staatliche Tabaksfabriken (7617), 138 Bauunternehmer (6587), 65 Dampfmühlen (5947), 67 Ziegelfabriken (4177), 16 Eisenbahn-Reparaturwerkstätten (4036), 59 Dampfsägen (3523), 46 Buchdruckereien (3367), 40 Spiritusfabriken (2680), 7 Schiffswerften (2585), 31 Glasfabriken (2390) und 2 Waggonfabriken (2147). Die wichtigste Stellung nimmt die Nahrungsmittelindustrie und zwar die Mühlenindustrie ein, die ihren Sitz hauptsächlich bei Budapest hat und das berühmte feine ungar. Weizenmehl erzeugt. 1895 haben sämtliche ungar. Dampfmühlen 794900 t Getreide vermahlen und 614400 t Mehl und 161800 t Kleie erzeugt.
Auch die Branntweinbrennerei hat großen Aufschwung genommen; 1894/95 wurden im eigentlichen und Siebenbürgen von 54716 Brennereien 92173893 hl Spiritusgrade Alkohol erzeugt. Die Rübenzuckerfabrikation hat sich ebenfalls bedeutend gehoben; 1894/95 verarbeiteten 20 Fabriken mit 11239 Arbeitern 1077677 t Rüben zu 148027 t Zucker; 89 Brauereien (darunter 24 mit mehr als 10000 Fl. Steuerleistung) lieferten 1328919 hl Bier. 1895 verarbeiteten 18 staatliche Tabaksfabriken mit 158 Beamten und 17411 Arbeitern und Arbeiterinnen 5214 t aus- und 16614 t inländischen Tabak zu 39,8 t Schnupf-, 2677 t feinem und 15176 t gemeinem Rauchtabak, 509,1 Mill. Cigarren und 771,9 Mill. Cigaretten im Gesamtwerte von 44,07 Mill. Fl.
Unter den Handwerkern sind zu nennen die Verfertiger von Tschismen (Stiefeln aus Korduan), die Schnürmacher, Kürschner, Riemer und Gerber; bedeutend ist auch die Herstellung von Holzarbeiten, Flechtwerk aus Stroh und Rohr. Spinnen [* 82] und Weben [* 83] ist in einigen nördl. Komitaten verbreitet, Leinweberei am meisten in der Zips;
gedruckte Leinwand liefert die Umgegend von Eperies;
im ganzen Lande, namentlich aber in Nordungarn, werden wollenes Grobtuch, Feintuch, grobe Decken, Teppiche, Halinatücher (Bauernmäntel), grobe Zwirnspitzen, Seiler- und Siebmacherwaren hergestellt;
die Seidenindustrie hat Fortschritte gemacht.
Bedeutend ist die Gerberei, Fabrikation von Papier, Korduan, Saffian und Juchten und die Horndrechslerei. In Metallen arbeiten zahlreiche Eisen- und Stahlhämmer, Eisengießereien, Blech- und Drahtwerke, Armaturfabriken, Kupferschmieden, Gold- und Silberarbeiter, und von beträchtlicher Ausdehnung [* 84] ist die Töpferei; unter den Porzellan- und Majolikafabriken ist die berühmteste zu Herend im Komitat Veszprim. Wichtig sind die Seifensiedereien, Talg-, Stearin- und Wachslichterfabriken, Soda-, Salpeter- und Pottaschesiedereien, Öl- und Petroleumraffinerien, Rosoglio- und Liqueurfabriken.
Handel und Verkehr. bildet mit Österreich ein Zollgebiet (s. Österreichisch-Ungarische Monarchie, Handel). Der gesamte Warenverkehr des Königreichs betrug 1895 in der Einfuhr 544, in der Ausfuhr 505 Mill. Fl. In und Siebenbürgen beschäftigten sieb mit dem Handel 126164 Männer und 34976 Frauen, darunter waren 67614 selbständige Unternehmer und 73975 Hilfspersonen. Im eigentlichen und Siebenbürgen bestanden 1895: 6548,6 km Staats- und 33938 km Gemeindestraßen sowie 168,8 km Straßenbahnen.
Über Eisenbahnen s. Österreichisch-Ungariscbe Eisenbahnen. Der einzige größere Seehafen ist Fiume (s. d.). Die ungar. Handelsmarine bestand 1895 mit 46 Dampfern mit 37818 t und 51 Segelschiffen weiter Fahrt mit 25848 t, 125 Küstenfahrern mit 1910 t und 264 Barken. In den ungar. Häfen liefen 1895 ein: 4041 Dampfer mit 1335100 t und 12077 Segelschiffe mit 145142 t, dagegen liefen ans 4035 Dampfer mit 1336305 t und 12094 Segelschiffe mit 145429 t. Hiervon gehörten an der ungar. Flagge 59,3 Proz., der österreichischen 17,5, der englischen 14,4 und der italienischen 6,8 Proz. aller Schiffe. [* 85] Über die Flußschiffahrt s. Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft. Weiteres s. Österreichisch-Ungarische Monarchie (Verkehrswesen). 1895 betrug die Zahl der Postämter 4023, der Telegraphenämter 2525, der Briefkasten 7056, der Telegraphenlinien 22125 km, der Drähte 103200, der Telephonlinien 2610, der Drähte 20214 km.
Geld- und Kreditwesen. 1894 bestanden 230 Banken von 72,66, Boden-Creditinstitute 13,04, 546 Sparkassen mit 52,76 Mill. Fl. Aktienkapital und 508,94 Mill. Fl. Einlagen, sowie 755 ¶
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Nr. | Ergebnis | Ungarn |
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1 | ****** | Un|garn; -s: Staat im südöstlichen Mitteleuropa. |
2 | ***** | Ös|ter|reich-Un|garn; -s: ehemalige Doppelmonarchie. |
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Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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15.1007 | Ungarn | Löher | Die Magyaren und andre Ungarn | (das. 1874) |
66.78 | Ungarn | Löher | Die Magyaren und andere Ungarn | (Lpz. 1874) |
66.78 | Ungarn | Le Monnier | Sprachenkarte von Österreich-Ungarn | (ebd. 1888) |
66.78 | Ungarn | Hunfalvy | Die Ungarn oder Magyaren | (Wien und Teschen 1881) |
66.78 | Ungarn | Baedeker | Österreich-Ungarn | (24. Aufl., Lpz. 1895) |
15.1013 | Ungarn | Feßler | Geschichte der Ungarn und ihrer Landsassen | (neue Bearbeitung von Klein, Leipz. 1867 bis 1883, 5 Bde.) |
9.666 | Keleti | "Ungarn im Weltverkehr. Zur Statistik der Hypothekarschulden in Ungarn" | (das. 1885) | |
60.288 | Keleti | "Ungarn im Weltverkehr. Zur Statistik der Hypothekarschulden in Ungarn" | (ebd. 1885) | |
66.78 | Ungarn | Statistischen Bureaus in Budapest | Mitteilungen und das Ungarische Statistische Jahrbuch, Neue Folge. - Chavanne, Physik.-statist. Atlas von Österreich-Ungarn | (Wien 1886) |
66.78 | Ungarn | Ungarn | Bd. 1 u. fg. | (Wien 1888 fg.) |
66.85 | Ungarn | Feßler | Geschichte der Ungarn und ihrer Landsassen | (10 Bde., Lpz. 1814-25; neue Bearbeitung von Klein, 2. Aufl., 5 Bde., ebd. 1867-83) |
66.74 | Ungarn | Der Grundbesitz war in Ungarn-Siebenbürgen 1875 mit 149,9 | Mill. Fl., 1882 mit 29O,1, 1883 mit 185,5 Mill. Fl. in den Grundbüchern belastet. 1895 | (1881) |
59.440 | Hunfalvy | "Litterarische Berichte aus Ungarn". Zu dem Werke "Die Völker Österreich-Ungarns" lieferte H. den fünften Band: "Die Ungarn oder Magyaren" | (Teschen 1881) | |
51.752 | Apostolische Majestät | Könige von Ungarn | Stephan dem Heiligen, von Papst Sylvester II. im J. 1000 verliehene, von Papst Clemens XIII. 1758 für das | (österr.-)ungar. Königshaus erneuerte Titel der Könige von Ungarn. |
2.291 | Ballagi | "Protestantische Kirchen- und Schulzeitung", die fortan das Hauptorgan der freiern Kirchenrichtung für Ungarn ward. Im gleichen Sinn schrieb er: "Die Protestantenfrage in Ungarn und die Politik Österreichs" | (Hamb. 1860) | |
99.214 | Ungarn | Horn | 5) E. Kautz | |
99.170 | Ungarn | Horváth | 2) Cyrill Rónay - | |
99.123 | Ungarn | Fényes Hunfalvi | 2) Johann | |
59.982 | Juden | 1141615 | Ungarn | (1890) |
4.659 | Dembinski | Danzer | D. in Ungarn | (Wien 1873) |
66.85 | Ungarn | Klapka | Memoiren | (ebd. 1850) |
99.182 | Ungarn | Henßlmann Nyáry | 2) Eugen, Baron | |
15.1007 | Ungarn | Czoernig | Ethnographie | (das. 1855, 3 Bde.) |
15.1007 | Ungarn | Schwicker | Statistik von U. | (Stuttg. 1876) |
15.1007 | Ungarn | Gutmann | Ungarisches Montanhandbuch | (Wien 1881) |
66.78 | Ungarn | . | Die Zigeuner in U. und Siebenbürgen | (ebd. 1883) |
66.78 | Ungarn | Vámbéry | Ursprung der Magyaren | (Lpz. 1883) |
15.1007 | Ungarn | M. Wirth | U. und seine Bodenschätze | (Frankf. a. M. 1884) |
15.1013 | Ungarn | Léger | La Hongrie politique et religieuse | (Brüssel 1860) |
66.72 | Ungarische Litteratur | Dux | Aus Ungarn | (Lpz. 1880) |
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