Ulbach
(spr. ülback),
Louis, franz. Schriftsteller, geb. zu
Troyes, studierte in
Paris
[* 2] und trat zum erstenmal 1844 mit
einer Sammlung lyrischer
Poesien (»Gloriana«) an die
Öffentlichkeit.
Später nach und nach an den verschiedensten
Journalen
beteiligt, machte er sich durch die im
»Figaro« erschienenen
»Lettres de Ferragus« einen
Namen als Satiriker,
zog sich aber auch durch seinen
Freimut, den er später noch entschiedener in dem wöchentlich erscheinenden
Pamphlet »La Cloche«
bethätigte, gerichtliche Verfolgung und
Strafe zu. Während der Belagerung von
Paris war er, obgleich der friedfertigste Mann
von der
Welt, Mitglied der Barrikadenkommission, und als er nach der Bewältigung des Kommuneaufstandes
von einem
Kriegsgericht der
Teilnahme an der
Insurrektion geziehen wurde, gab er in seiner »Cloche« eine so indignierte
Antwort, daß er dafür zu drei
Jahren und in zweiter
Instanz immer noch zu drei
Monaten Gefängnis und 3000
Frank
Geldbuße
verurteilt wurde. 1878 wurde er von seinen inzwischen zur
Regierung gelangten politischen
Freunden mit dem
Posten eines Bibliothekars
beim
Arsenal entschädigt. Ulbach
hat seit 1853 eine
Reihe von
Romanen erscheinen lassen, welche ihn zu einem der gelesensten Schriftsteller
machten.
Wir nennen: »L'homme au Louis d'or« (Par. 1854);
»Les roués sans le savoir« (das. 1856);
»La voix de sang« (1858);
»Monsieur [* 3] et Madame Fernel«, seine beste Arbeit, auch nicht ohne Erfolg auf die Bühne gebracht (1860);
»Françoise« (1862);
»Le [* 4] mari d'Antoinette« (1862);
»Louis Tardy« (1864);
»Le parrain de Cendrillon« (1865-67, 2 Bde.);
»Histoire d'une mère et de ses enfants« (1874);
»Magda« (1876);
»La comtesse de Tyrnau« (1876);
»Le baron américain« (1877);
»Les mémoires d'un assassin« (1877);
»Monsieur Paupe« (1878);
»Les buveurs de prison« (1879);
»Les
enfants de la morte« (1879) etc. Auch im
Drama
hat sich Ulbach
versucht, wenn auch mit weniger
Glück. Er starb in
Paris.