Uchatius
,
Franz,
Freiherr von,
Artillerieoffizier, geb. zu Theresienfeld in
Niederösterreich, trat 1829 in
die österreichische
Artillerie, erhielt seine mathematisch-technische
Ausbildung in der
Schule des Bombardierkorps, versah
in der chemisch-physikalischen Lehranstalt zwei Jahre lang die
Dienste
[* 2] eines
Laboranten, blieb dann vier Jahre
Adlatus des
Professors, ward 1841
Feuerwerker in der
Geschützgießerei, 1842
Offizier, 1861
Major und Vorsteher der
Geschützgießerei, 1871
Kommandant
der Artilleriezeugfabrik, 1874
Generalmajor, 1879
Feldmarschallleutnant. Er erfand 1856 ein Stahlbereitungsverfahren, konstruierte
eine Pulverprobe und ballistische
Apparate, eine Vorrichtung zum
Messen des Gasdrucks in
Geschützen, ein
Sprengpulver aus nitrifiziertem
Stärkemehl, das
Verfahren zur Herstellung der sogen.
Stahlbronze- (Uchatius
metall-)
Geschütze
[* 3] und 1875 die
Ringgranaten. Wegen seiner
Verdienste um Neuschaffung des österreichischen Feldartilleriematerials (1875) wurde er in
den Freiherrenstand erhoben und von der k. k.
Akademie der
Wissenschaften zum Mitglied erwählt. Mit der Herstellung von 15 u. 18
cm
Kanonen aus
Stahlbronze beschäftigt, erschoß er sich