Trompēte
(ital.
Tromba, franz. Trompette, engl. Trumpet), bekanntes Blechblasinstrument,
mit den
Hörnern und
Kornetts eine
Familie bildend und der Tonhöhe nach zwischen beiden die Mitte haltend, d. h. Trompete
ist
das Oktavinstrument des
Kornetts und
Kornett das der Trompete.
Die Trompete ist alt, spielte besonders in der
Militärmusik
(Felttrummet) schon im
Mittelalter eine
Rolle. Das entsprechende
Instrument des
Altertums war die
Tuba,
[* 3] eine gerade Metallröhre;
die
Kunst,
Röhren
[* 4] zu winden, ist jüngern
Datums, und selbst noch die Trompeten
des 16. Jahrh. weisen keine
in sich zurückgehenden,
sondern nur Schlangenlinien auf.
Die moderne Trompete
unterscheidet sich vom
Horn auch durch die Gestalt der Windungen, welche beim
Horn mehr kreisförmig, bei der
Trompete
dagegen gestreckter sind. Wie dem
Horn wird auch der Trompete
durch Einsatzstücke eine verschiedenartige
Stimmung gegeben (in
As, A, B, H, C, Des, D, Es, E, F,
Fis, G und hoch
As). Die Trompete
ist ziemlich eng mensuriert, ihr tiefster
Eigenton daher nicht zu brauchen (nur bei den höchsten Trompete
narten von der in
F ab), und auch der zweite Partialton ist
bei den tiefsten
Arten (bis zu der in B) noch von schlechtem
Klang.
Notiert wird für die Trompete
wie für das
Horn (transponierend), nur klingt die Trompete
eine
Oktave höher als das
Horn, d. h. ein c'' für
F-Horn geschrieben klingt wie f'; für F-Trompete
dagegen wie f''. Der
Umfang der Trompete
in der
Höhe ist für
alle
Arten ungefähr derselbe, nämlich der wie: ^[img] klingende
Ton; nur virtuose
Bläser beherrschen
mit Sicherheit höhere
Töne. Der
Klang der Trompete
ist scharf und durchdringend, im
Verein mit andern Blechblasinstrumenten glänzend
und festlich und dann berufenes Melodieninstrument; dagegen klingt eine Trompete
nmelodie, die nicht durch andre
Blechinstrumente
gedeckt oder sehr getragen ist, gemein.
Wagner schrieb stets für drei Trompeten
, um vollständige
Dreiklänge mit
Instrumenten derselben
Klangfarbe
geben zu können. Im Symphonieorchester, wo in der
Regel nur zwei Trompeten
zu finden sind, bilden diese bald mit den
Hörnern,
bald (im
Gegensatz zu den vier
Hörnern) mit den
Posaunen eine selbständige
Gruppe. Die Naturtrompeten
verschwinden jetzt mehr
und mehr vor den
Ventiltrompeten, die wie die
Ventilhörner durch
Ventile
(Cylinder,
Pistons etc.) die Tonhöhe
der Naturskala zu verschieben gestatten. Die
¶
mehr
Ventiltrompeten
stehen gewöhnlich in F und werden dem entsprechend notiert. Von Schulwerken für Trompete
sind besonders zu empfehlen
die »Große Schule für Cornet à pistons und Trompete« von Kosleck (2 Tle.) und die »Orchesterstudien für Trompete« von F. Gumbert.
Vgl. Eichborn, Die Trompete in alter und neuer Zeit (Leipz. 1881).