Traz
oz
Montes
(spr. trahs us mongtěsch, «hinter
den
Bergen»,
[* 2] nämlich von Oporto
[* 3] aus), nordöstl.
Provinz
Portugals (s. Karte:
Portugal,
[* 4] Bd. 17), die einzige
ohne
Küste, liegt zwischen der span.
Provinz Orense (Galicien) im N., Zamora und
Salamanca
(Leon) im O., der portug.
Provinz
Beira alta im
S. und Minho im W., hat auf 11 116 qkm (1890) 418 917 E., also 37,5 auf 1 qkm, zerfällt
in die Distrikte Villa Real im W. und
Bragança im O., beide meist vom
Tua geschieden und hat
Bragança zur Hauptstadt.
Das Land fällt, mit Ausnahme des Nordwestteils, der vom Küstenfluß Cavado bewässert wird, von N. nach S. zum Douro, der im SO. und S. die Grenze bildet und dem alle Wasserläufe zugehen, als Sabor, Tua, Corgo bei Villa Real und der Tamega, und besteht meist aus rauhen, kahlen oder mit Heiden und Laubwald bedeckten Hochebenen mit langen Wintern und heißen Sommern sowie aus erzreichen Gebirgen, wo der Bergbau [* 5] noch im 16. Jahrh. blühte. Es sind östlich vom Sabor die 897 m hohe Serra de Roberedo und die bis 1008 m aufsteigenden Chimas de Mogadouro, ferner die Serra de Bornes (1202 m) und nördlich davon die bis westlich von Bragança streichende Serra de Nogueira (1321 m), weiter die Serra de Villarelho (1118 m) und im Distrikt Villa Real die Serra de Marão, im Pico Marão 1422 m hoch und südlich von Chaves, wo sie Serra Padrella heißt, bis 1151 m ansteigend. Im NW. an der Grenze liegt die Raya Seca, die sich im Pico de Laronco 1580 m erhebt. Nur die tiefen Thäler des Douro und seiner rechtsseitigen Zuflüsse sind fruchtbar und sorgsam angebaut, besonders in Alto Douro (s. d.), westlich vom Tua wächst der Portwein, sowie Oliven, Orangen, Mandeln und Getreide [* 6] über Bedarf, am obern Tamega wird Flachs, am obern Sabor Hanf gebaut. Die Industrie ist gering, nur die Seidenweberei breitet sich aus, gefördert durch die um Chazim auf der Ostseite der Serra de Bornes betriebene Seidenraupenzucht.