Andreas, poln.
Mystiker, geb. zu Antoszwiniec in
Litauen, war 1818-26
Advokat zu
Wilna
[* 3] und begab sich,
nachdem er mittlerweile auf seinem väterlichen
Gut gelebt hatte, 1835 nach
Paris,
[* 4] wo
er denSaint-Simonismus kennen lernte.
Ebendahin kehrte er 1840 zurück und eröffnete seine mystischen
Vorträge, deren
Tendenz auf
eine totale Umgestaltung des gesamten sozialen Zustandes der Menschheit durch beständige
Begeisterung hinauslief. Für diese
Ideen gewann
er den Dichter
Mickiewicz und andre Vertreter der polnischen
Romantik.
Vgl.
Mickiewicz, L'Église of officielle et
le Messianisme (Par. 1842-43, 2 Bde.).
Andrzej, poln. Mystiker, geb. zu Antoszwincie in Litauen, gab sich infolge eines Augenleidens mystischen
Spekulationen hin, verließ seine richterliche Stellung in Wilna, ging nach Posen,
[* 8] Brüssel
[* 9] und 1841 nach
Paris, wo es ihm gelang, Mickiewicz (s. d.) vollständig zu seinen Ansichten zu bekehren, nachdem er angeblich vorher schon
Bekehrungsversuche bei dem Erzbischof Dunin und dem GeneralSkrzynecki gemacht hatte. Wegen öffentlicher Bethätigung seiner
Lehre
[* 10] aus Paris ausgewiesen, ging Towianski nach Brüssel, später in die Schweiz, wo er in Zürich
starb.
Seine Lehre (der sog. «Messianismus») ging von
der Unfruchtbarkeit der offiziellen Kirche aus, forderte Umgestaltung der polit. und socialen Verhältnisse im Geiste des Evangeliums,
stete Erhebung des Einzelnen auf den höchsten geistigen «Ton», Einfalt, Glauben an die Mission des Meisters u. a.
Strebungen ähnlicher Art lagen damals im Geist der Zeit und verdichteten sich in dem tief religiösen Gemüt T.s, dem selbst
jede polit. Erwartung, z. B. einer Wiederherstellung Polens, fern lag. -
Vgl. Mickiewicz, L'Eglise officielle et le Messianisme
(2 Bde., Par. 1842-43);