Hauptstadt der britisch-amerikan.
ProvinzOntario, an der westlichen
Nordküste des
Ontariosees und an einem
vortrefflichen, durch ein
Fort beschützten
Hafen gelegen, ward 1794 (unter dem
NamenYork) angelegt und nahm 1834 den jetzigen
indianischen
Namen an, der »Versammlungsort« bedeutet. Torónto ist
jetzt eine der blühendsten
StädteNordamerikas, mit stattlichen öffentlichen Gebäuden und Privathäusern, aber flacher,
reizloser Umgebung. Es ist Hauptsitz der höhern Bildungsanstalten
Kanadas. Es hat eine 1827 gegründete
Universität mit
Sternwarte
[* 2] und
Museum, 3 theologische
Colleges, 2 Arznei- und eine Tierarzneischule, eine
Lehrerbildungsanstalt, ein
Gymnasium und 2
Museen.
Hauptstadt der ProvinzOntario (früher Obercanada) der Dominion of Canada, an der sandigen
Nordwestküste des Ontariosees, an der Mündung des Flüßchens Don und an einem von einer schmalen, mit der befestigten Landspitze
Gibraltar-Point endenden Halbinsel gebildeten Hafen, war 1794 noch eine öde Waldstätte, 1800 aber schon eine ansehnliche
Stadt und wuchs überraschend schnell. 1881 zählte man 86 415, 1891 aber 181 220 E., meist brit.
Abstammung und prot.
Konfession. Die Straßen kreuzen sich rechtwinklig, Hauptgeschäftsadern sind Yonge-, King- und Front-Street; am Don liegt der
Riverdale-Park, in der Mitte der Stadt der Queens-Park, am Humber der High-Park. Unter den Bauten sind zu
nennen: die Bank von Montreal,
[* 5] Zollhaus, Handelskammer, das Bureau des «Globe», die St. Jameskathedrale
in frühengl. Stil, Freibibliothek (80000 Bände), das Canadian Institute mit Sammlungen und Bücherei, die Metropolitan Methodist
Church und ihr gegenüber die kath. St. Michaelskathedrale, die Normalschule (600 Studenten), das neue Stadt- und Gerichtshaus
in Queen-Street, ferner Osgoode-Hall (Obergericht) in ital. Renaissance, das Parlament
der Provinz im Queens-Park, der auch verschiedene Denkmäler enthält, sowie die Universität von Toronto (1827) mit mediz., philos.
und jurist.
Fakultät, einem College, neuer Bibliothek (50000 Bände) und 500 Hörern. In Verbindung mit ihr stehen zahlreiche andere Colleges
und Fachschulen. In Simcoe-Street liegen die presbyterianische St. Andrewkirche und das alte Parlament,
in Queen-Street das Trinity College und das große Irrenhaus. Im Norden
[* 6] des Queens-Parks liegen Victoria
[* 7] University oder Upper
Canada College, das noch 2 selbständige Fakultäten besitzt, 2 Krankenhäuser und die neue St. Albanskathedrale.
Ferner bestehen ein botan. Garten,
[* 8] 3 Opernhäuser, viele Konzerthallen, Sportplätze und Klubs, darunter auch ein deutscher.
Die Pferde- und elektrischen Bahnen befördern täglich 80000 Personen. KleineDampfer fahren nach der vorliegenden Insel und den
nahen Küstenplätzen. Die Industrie erstreckt sich namentlich auf Gießerei,
[* 9] Fabrikation von Leder, Whisky, Bier, Öfen
[* 10] und
landwirtschaftliche Maschinen. Für den Handel ist die Lage inmitten einer fruchtbaren Landschaft, dem Niagara gegenüber, am
GrandTrunk und fünf andern Bahnen von großer Bedeutung. Zur Ausfuhr kommen namentlich Bauholz, Pferde,
[* 11] Wolle, Speck, Getreide,
[* 12] Gras- und Kleesamen sowie Manufakturen. Der Handel mit dem Auslande beträgt etwa 25 Mill. Doll. Toronto ist Sitz eines deutschen
Generalkonsuls.