(spr. tiss'ráng), François Felix, franz. Astronom,
geb. zu Nuits (Côte-d'Or), besuchte das Lyceum in Dijon
[* 8] und studierte von 1893 ab an der École
normale supérieure Mathematik und Physik. 1866 wurde er an der PariserSternwarte als Adjunkt angestellt, 1873 zum Direktor
der Sternwarte und Professor an der Fakultät in Toulouse, 1878 zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften und des
Bureau des Longitudes und zum Professor der Mechanik
an der Sorbonne, 1892 zum Direktor des Pariser Observatoriums ernannt.
Nach Monchez' Tode wurde er dessen Nachfolger in der Direktion der PariserSternwarte. T.s Arbeiten beziehen sich auf die verschiedenen
Gebiete der himmlischen Mechanik, zu deren namhaftesten Vertretern er gehörte. Sie sind zumeist in den
Annalen und Memoiren der Institute veröffentlicht, denen Tisserand angehörte. Außerdem hat Tisserand ein sehr wertvolles Lehrbuch
der himmlischen Mechanik: «Traité de mécanique céleste», herausgegeben, von dem bisher 3 Bände erschienen sind (Par. 1889, 1891 u.
1894). Er starb in Paris.