Thomsensche
Krankheit (Myotonia congenita), eine eigentümliche angeborene Anomalie [* 3] des Muskelapparats, die sich dadurch zu erkennen giebt, daß bei beabsichtigten Bewegungen tonische Krampfzustände in den Muskeln [* 4] eintreten, welche die Ausführung der gewollten Bewegung verzögern oder zeitweise vollkommen unmöglich machen. Die Spannung, Steifigkeit und krampfartige Starre der Muskeln ist nach längerer Ruhe am ausgesprochensten, während sie bei weiterer Fortsetzung der Bewegungen einer freiern, ja völlig unbehinderten Beweglichkeit Platz macht. Das Verhalten der Muskeln auf elektrische und mechanische Reizung ist dabei oft in eigentümlicher Weise verändert (sog. myotonische Reaktion); die mikroskopische Untersuchung er giebt öfters Hypertrophien und feinere Strukturveränderungen der Muskelfasern. Ausgangspunkt und Ursache der bis jetzt unheilbaren Krankheit, die oft erblich ist, sind noch ganz unbekannt.