Theodosian
ischer
Codex, s. Theodosius II.
Theodosianischer
Codex
5 Wörter, 42 Zeichen
Theodosianischer
Codex, s. Theodosius II.
II. oder der Jüngere, Enkel des vorigen, folgte, erst 7 J. alt, 1. Mai 408 n. Chr. seinem Vater Arcadius als oström. oder byzant. Kaiser. Für ihn, der seine Zeit am liebsten zwischen Andachtsübungen, Übungen im Schönschreiben (daher ¶
Kalligraphos genannt), der Jagd und dem Reiten teilte, leitete die Staatsgeschäfte seit des ausgezeichneten Präfekten Antheinius' Rücktritt 414 die damals zur Augusta erhobene, reich begabte Prinzessin Pulcheria, des Theodosius nur zwei Jahre ältere Schwester. Sie erhielt aber bald eine Rivalin in der Frau, die sie selbst 421 dem Bruder als Gattin zugeführt hatte, Athenais (s. d.), als Christin Eudokia genannt. Theodosius starb Ende Juli 450. (Vgl. Güldenpenning, Geschichte des Oströmischen Reichs unter den Kaisern Arkadius und Theodosius II., Halle [* 4] 1885.) - Nach ihm wird benannt der Theodosianische Codex, eine unter seiner Regierung 435 begonnene umfassende Kodifikation aller seit Konstantin d. Gr. erschienenen allgemeinen kaiserl. Erlasse.
Die Sammluug wurde 438 für das östl. Reich als Gesetzgebung veröffentlicht und 443 auch in dem Abendlande angenommen. Sie besteht aus 16 Büchern; die fünf ersten (diese teils nur im Auszug, teils in Fragmenten erhalten) enthalten das Privatrecht, die übrigen das Staats-, Verwaltungs- und Kriminalrecht. Unter den ältern Ausgaben ist wegen des trefflichen Kommentars die von Gothofredus (Lyon [* 5] 1665; neue Ausg. von Ritter, Lpz. 1736-45), unter den neuern die von Hänel (Bonn [* 6] 1842) wegen Vollständigkeit und Behandlung des Textes ausgezeichnet.