Tetralogie
(griech.), s. Trilogie. ^[= (griech.), bei den Griechen die Verbindung je dreier Tragödien, mit denen an den Dionysosfesten ...]
Tetralogie
148 Wörter, 1'067 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Tetralogie
(griech.), s. Trilogie. ^[= (griech.), bei den Griechen die Verbindung je dreier Tragödien, mit denen an den Dionysosfesten ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Tetralogie
(grch.), bei den Griechen eine zusammenhängende Folge von vier Dramen, drei Tragödien, die ihrerseits als
Trilogie zusammengefaßt wurden, und einem Satyrspiel (s. d.). Der sachliche Zusammenhang der behandelten
Stoffe oder die Einheitlichkeit der allen zu Grunde liegenden Idee verband die vier Stücke zu einem größeren Ganzen, doch
scheint es schon während der klassischen Zeit eine Menge von Tetralogie
ohne nähern stofflichen oder ideellen Zusammenhang
gegeben zu haben.
Der Schöpfer oder wenigstens der bedeutendste Meister dieser trilogischen und tetralogischen Kompositionen
ist Äschylus (s. d.), von dem allein auch eine vollständige Trilogie erhalten ist, die sog. «Orestie»;
das dazugehörige Satyrspiel «Proteus» ist verloren. Tetralogie
nennt man bisweilen auch eine Verbindung von je vier Werken anderer
Litteraturgattungen zu einer Gruppe, wie z. B. ein gewisser Thrasyllus (Zeitgenosse des Augustus und Tiberius)
die Dialoge des Plato nach Tetralogie
geordnet und Antiphon (s. d.) Reden in der Form von Tetralogie
verfaßt hat.
(griech.), bei den Griechen die Verbindung je dreier Tragödien, mit denen an den Dionysosfesten die dramatischen Dichter miteinander um die ausgesetzten Preise kämpften. Gewöhnlich schloß sich diesen Tragödien noch ein Satyrspiel an, und diese Verbindung hieß dann eine Tetralogie. Am meisten bildete Äschylos die aus, indem er entweder ausgedehntere Mythenstoffe in drei miteinander in inniger Verbindung stehenden Dramen behandelte oder drei an sich nicht zusammenhängende Stoffe wenigstens durch eine gemeinsame symbolische Beziehung miteinander verknüpfte.
Unter den erhaltenen Stücken von ihm befindet sich eine vollständige Trilogie, die »Orestie«, bestehend aus »Agamemnon«, den »Choëphoren« und »Eumeniden«, welchen sich in stofflichem Zusammenhang das nicht mehr vorhandene Satyrdrama »Proteus« anschloß. Von Neuern haben Schiller (»Wallenstein«),
Hebbel (»Die Nibelungen«),
Swinburne (»Mary Stuart«) u. a. Trilogien gedichtet. Auch R. Wagners »Ring des Nibelungen« will als Trilogie (mit einem Vorspiel) angesehen sein.