Teschendorff
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Emil, Historien-, Genre- und Porträtmaler, geb. 1823 zu Stettin, studierte anfangs Theologie, ergriff dann die Malerei und wurde Schüler von Piloty in München, malte dort zunächst mehrere naturalistische Bilder aus dem Leben Luthers und zog hierauf nach Berlin, wo er anfangs viele Bildnisse malte. Mit besonderer Vorliebe kultiviert er die Einzelfigur in malerischer Attitüde, bald Gestalten aus dem Altertum, bald aus Dichtern oder aus der modernen Welt, z. B.: Julie mit dem Schlaftrunk, Kleopatra, Ariadne, Zeitvertreib (1880). Seiner Neigung zum Sentimentalen und Melancholischen entsprechend, hat er ein zartes, duftiges Kolorit, das sich aber bei tragischem Inhalt (Ödipus und Antigone, 1879) zu größerer Kraft erhebt. Einen klaren, heitern Ton zeigte sein ganz romantisch behandeltes Bild: Konradins Abschied von seiner Mutter in Hohenschwangau (1868), ¶
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ebenso von tiefer Auffassung und stilvoller Behandlung das Genrebild antiken Charakters: Idylle. Seit 1877 ist er Sekretariatsassistent an der Kunstakademie in Berlin.