Tertullianus
,
Quintus Septimius Florens, lat. Kirchenvater, geboren um 160 zu Karthago, [* 2] war daselbst als Rechtsgelehrter und Rhetor thätig und trat erst um 185 zum Christentum über. Er war ein Mann von strenger Denkungsart, heftigem Charakter und reicher, oft wilder Phantasie und ward durch seine ganze Gemütsrichtung der Richtung der Montanisten (s. d.) zugeführt. Er starb um 230. Seine Schriften, apologetischen (»Apologeticum, Ad gentes« u. a.), moralischen und disziplinarischen Inhalts, reich an Gedanken, aber vielfach dunkel und in dem rauhen afrikanischen Stil abgefaßt, wurden neuerdings von Leopold (Leipz. 1839-41, 4 Bde.) und Öhler (das. 1853, 3 Bde.) herausgegeben und von Kellner (Köln [* 3] 1882, 2 Bde.) übersetzt.
Vgl.
Böhringer, Tertullianus
(Stuttg. 1873);
Hauck, Tertullians
Leben und
Schriften
(Erlang. 1877);
Bonwetsch, Die
Schriften Tertullians
nach der Zeit ihrer Abfassung untersucht
(Bonn
[* 4] 1878);