Tellūrsäure,
s. Tellur.
Tellursäure
3 Wörter, 26 Zeichen
s. Tellur.
Te, chemisch einfacher Körper, findet sich in geringen Mengen gediegen bei Valathna in Siebenbürgen, gewöhnlich
mit Metallen verbunden, z. B. mit Gold
[* 3] als Schrifttellur, mit Silber als Weißtellur, mit Wismut und Schwefel als Tetradymit und
mit Blei,
[* 4] Antimon und Schwefel als Blättererz. Einige dieser Mineralien
[* 5] werden auf Silber und Gold verhüttet. Zur
Gewinnung des Tellurs zieht man Tellurgold oder Tellursilber mit warmer Salzsäure aus, behandelt den Rückstand mit Königswasser,
fällt aus der klaren Lösung das Gold durch Eisenvitriol und nach dem Filtrieren
[* 6] das Tellur durch schweflige Säure. Es ist silberweiß,
glänzend, blätterig-kristallinisch, spröde, Atomgew. 127,7,
spez. Gew. 6,24, schmilzt so leicht wie Antimon, ist flüchtig, verbrennt an der Luft zu farblosem, kristallinischem,
wenig in Wasser löslichem Tellurigsäureanhydrid TeO2 unter Verbreitung eines eigentümlichen, schwach säuerlichen Geruchs,
löst sich mit roter Farbe in heißer Kalilauge zu Tellurkalium und tellurigsaurem Kali, scheidet sich aber beim Erkalten der
Lösung wieder vollständig aus, wird von konzentrierter Schwefelsäure
[* 7] und Salpetersäure zu farbloser,
erdiger, scharf metallisch schmeckender telluriger Säure H2TeO3 und von schmelzendem Salpeter zu farbloser,
kristallinischer, metallisch schmeckender Tellursäure
H2TeO4 oxydiert. Es verbindet sich direkt mit
den Haloiden, mit Schwefel und vielen Metallen, ist zweiwertig und in
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seinem chemischen Verhalten dem Schwefel und Selen ähnlich. Das gediegene Tellur wurde von den alten Metallurgen Aurum paradoxum, Metallum problematicum genannt, Klaproth erkannte es 1798 als neues Element, und Berzelius studierte es 1832 genauer, stellte es aber zu den Metallen.