Tatowieren
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s. Tättowieren.
Tatowieren
3 Wörter, 29 Zeichen
Tatowieren,
s. Tättowieren.
Tataren - Tättowieren
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Seite 15.534.Tatu - Tauben
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Seite 15.535.(richtiger Tatowieren, v. tahit. tatau), der Gebrauch, gewisse Stoffe, zumal Kohle, in Form von Ruß oder Tusche (in Europa [* 3] vielfach Schießpulver) [* 4] auf mechanischem Weg, durch Stechen mit Dornen und Nadeln [* 5] oder durch Einreiben in die durch Muscheln [* 6] oder Zähne [* 7] geritzte Haut [* 8] eines Menschen einzuführen, um dadurch möglichst unvergängliche Zeichnungen hervorzubringen, findet sich bei beinahe sämtlichen Völkern, den wilden sowohl als den zivilisierten, der Erde. Er ist vorwiegend auf den Wunsch der Betreffenden, sich zu verschönern und zu verzieren, zurückzuführen. Verschiedentlich, zumal da, wo das Tättowieren von Priestern ausgeübt wird sind mit ¶
demselben Begriffe meist religiöser Art verknüpft, die ursprünglich nichts mit demselben zu thun haben. Wegen der mit dem Tättowieren verbundenen Schmerzen wird dasselbe bei beiden Geschlechtern häufig als eine der vielfach grausamen Zeremonien bei der Feier der eingetretenen Pubertät vollzogen. Es entwickelt sich auch zum Stammes- oder Häuptlingsabzeichen und kann mehrfach als ein Ersatz für Kleidung betrachtet werden. Völker mit dunkler Hautfarbe, wie Neger, Melanesier und Australier, ziehen dem Tättowieren den Gebrauch vor, den Körper mit Narben zu zieren, die auf der schwarzen Haut, oft künstlich vergrößert, besser zur Geltung kommen als die dunkelblauen Zeichnungen der Tättowierung.
China und Japan
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Japan.Zum Tättowieren der roten Farbe wird meist Zinnober [* 10] verwendet. In der Südsee ist die Sitte des Tättowierens durch den Einfluß der Missionäre im Aussterben, dagegen in Hinterindien, [* 11] Laos, Birma etc., noch lebhaft im Schwange; in Japan [* 12] neuerdings verboten. In Europa ist das Tättowieren, allerdings meist nur auf einzelne Figuren und Symbole beschränkt, bei Reisenden aller Gesellschaftsklassen, dann bei Matrosen, Soldaten und Handwerkern in hohem Grad beliebt und verbreitet.
Vgl. Wuttke, Die Entstehung der Schrift (Leipz. 1872);
Lacassagne, Les Tatouages (Par. 1881);
Joest, Tättowieren, Narbenzeichnen und Körperbemalen (Berl. 1887).