Tasimēter
(griech., Mikrotasimeter, »Dehnungsmesser«),
ein von Edison angegebenes, äußerst empfindliches, auf die vom Mikrophon her bekannte Änderung des galvanischen Widerstandes der Kohle durch Änderung des Druckes gegründetes Instrument, mit welchem sich die Ausdehnung [* 2] der Körper durch Wärme, [* 3] Feuchtigkeit etc. nachweisen läßt. Auf einer starken eisernen Fußplatte erheben sich, 10 cm voneinander entfernt, zwei kurze, dicke, mit der Platte in einem Stück gegossene Zapfen, [* 4] zwischen welche der auf seine Ausdehnung zu prüfende stabförmige und an seinen Enden zugespitzte Körper in horizontale Lage gebracht wird.
Das eine Ende des Stäbchens wird aufgenommen von der Höhlung einer Schraube, welche durch den einen Zapfen hindurchgeht. An den andern Zapfen ist eine vertikal stehende Platinplatte angeschraubt, welche zugleich eine cylindrisch ausgehöhlte Scheibe von Hartkautschuk festhält. Gegen die Platinplatte legt sich eine Platte von Kohle, auf die folgt ein Platinblech, gegen welches eine Messingplatte drückt, die mit einer Höhlung zur Aufnahme des andern Endes des Stäbchens versehen ist.
Der zweite Zapfen einerseits und das Platinblech anderseits sind mit den Drähten einer Leitung verbunden, in welche ein galvanisches Element und ein Galvanometer [* 5] eingeschaltet sind. Dehnt sich nun das Stäbchen aus und preßt das Platinblech stärker gegen die Kohlenplatte, so wird der Widerstand vermindert, und das Galvanometer gibt einen größern Ausschlag. Die Ausdehnung eines Stäbchens von Hartkautschuk durch die Wärme der mehrere Zoll entfernt gehaltenen Hand [* 6] verursacht eine Ablenkung der Galvanometernadel von mehreren Graden; selbst ein Glimmerstreifen wird durch die Wärme der Hand noch merklich affiziert. Ein Stäbchen von Gelatine wird durch den Wasserdampf eines 7-8 cm entfernten feuchten Stückes Papier sofort ausgedehnt. Das Instrument eignet sich sonach zu feinen thermometrischen und hygrometrischen Beobachtungen.