Tangentometer
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von Prüsker in Wien [* 2] angegebenes Instrument zum Höhenmessen und Nivellieren, besteht aus Stativ, worauf mittels Nuß mit Stellschrauben ein um eine Achse am Okularende auf- und abstellbares Fernrohr [* 3] ruht, ähnlich dem Nivellierfernrohr, eher noch wie bei der Kippregel [* 4] (s. d.). ¶
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Die Horizontalstellung des Fernrohrs ist sehr sorgfältig konstruiert und beruht auf der Horizontalkorrektur einer Stützplatte als der Grundlage für die Messungen, auf welcher die Ständer für das Fernrohr befestigt sind, und auf der darauf selbständig zu bewirkenden Horizontalstellung des Fernrohrs selbst, also mittels zweier Libellen. Auf der Stützplatte ist am Objektivende des Fernrohrs ein Lineal (gerade, nicht Kreisbogen) senkrecht befestigt, an welchem bei Hebungen das Objektivende auf- und niedergeht und zwar mit einem entsprechend sich schiebenden Index und Nonius. [* 6]
Bei 0 des Index auf 0 des Lineals und im übrigen einspielenden Libellen ist die Fernrohrachse horizontal und das Instrument unmittelbar zum gewöhnlichen Nivellieren mit der Latte zu benutzen. Erhebt oder senkt man das Fernrohrende, so wird an dem geraden Lineal nun nicht der Höhen- oder Tiefenwinkel angegeben, wie man ihn zu Höhenmessungen braucht (mit Theodolit [* 7] oder Kippregel), sondern man liest direkt dessen Tangente ab, kann also bei bekannter Horizontalentfernung des Instruments vom Objekt sofort den Höhenunterschied ermitteln.
Vgl. Prüsker, Der Tangentometer
(Wien 1879).