(lat.,
Berührungslinie), eine
Gerade, welche mit einer krummen
Linie oder mit einer
Fläche zwei zusammenfallende
Punkte gemein hat. Man erhält sie, wenn man erst zwei benachbarte
Punkte der
Linie oder
Fläche durch eine
Gerade (eine
Sekante) verbindet und dieselbe dann so weit um den einen der zwei
Punkte dreht, bis der zweite mit diesem zusammenfällt.
BeimKreis
[* 2] und der
Kugel steht die Tangénte senkrecht auf dem
Halbmesser, der nach dem Berührungspunkt geht. Legt man an einen
Punkt
einer krummen
Fläche beliebig vieleTangenten, so liegen dieselben in einer
Ebene (Tangentialebene). -
In der
Trigonometrie
[* 3] ist Tangénte der
Quotient aus
Sinus und
Kosinus.
Beim alten
Klavichord hießen so die auf den hintern Tastenenden
stehenden Metallzungen, welche die
Saiten nicht anrissen, wie die Federposen des Kielflügels, sondern nur streiften (tangierten),
daher auf eine ähnlicheWeise tonerzeugend wirkten wie der
Bogen
[* 4] der
Streichinstrumente (s.
Klavier, S.
816).
(lat., d. i. Berührende), die Gerade, die mit einer krummen Linie zwei im Berührungspunkt beider
zusammenfallende Punkte gemein hat. Sie giebt die Richtung an, welche die krumme Linie in dem berührten
Punkt hat. Die Tangénte eines Kreises ist senkrecht zu dem Radius des Punktes, in dem der Kreis berührt wird. Die Tangénte einer Linie
3., 4. Ordnung hat mit der Linie 3, 4 Punkte gemein, von denen 2 in dem Berührungspunkt vereint sind.
– Legt man durch einen Flächenpunkt alle möglichen Ebenen und konstruiert die Tangénte der zugehörigen Schnittkurven,
so bilden diese die Tangentialebene der Fläche. – Über in der Trigonometrie s. Goniometrische Funktionen. Den Verlauf dieser
Tangentenfunktion zeigt die Tangentenkurve (s. Tafel: Kurven II,
[* 5]
Fig. 2).