Tafilet
(Tafilelt), große
Oase in
Marokko,
[* 2] im S. des
Atlas,
[* 3] unter 31° nördl.
Br. und 3° 30' westl. L. v. Gr., die
südlichste einer vom
Wadi
Sis durchzogenen
Reihe von
Oasen, wird von diesem wie von mehreren andern
Wadis
bewässert, welche aber nur im Frühjahr
Wasser führen und dann im südlichsten Teil der
Oase die
Sebcha Daya el
Dura bilden.
Bergzüge, darunter der
Dschebel Belgrüll im
NW., umschließen fast ringsum den 1000 qkm messenden
Raum, welcher wegen der
mangelhaften
Bewässerung
nur für
Dattelpalmen geeignet ist; die
Datteln von Tafilet
sind aber auch als die vorzüglichsten
der
Wüste bekannt, nur selten ist der Anbau von
Weizen,
Gerste,
[* 4]
Klee möglich.
Datteln sind der bedeutendste Ausfuhrartikel, daneben gegerbte Felle, Straußfedern, Sklaven und Goldstaub. Fast alle europäischen Waren werden in den Bazaren verkauft. Die ca. 100,000 Einw., teils Araber, teils Berber, wohnen in 150 Dörfern oder Ksurs, unter welchen Er Rissani, Sitz des Gouverneurs, das größere, Abuam aber durch Industrie und Handel viel bedeutender ist. Die Bewohner der einzelnen Ksurs leben in beständigem Kampf miteinander. Nahe bei Abuam die Ruinen des im Mittelalter berühmten Sedjelmassa.