oder Taygeton nannten die Alten den seit der byzant. Zeit mit dem Namen Pentedaktylon («Fünffingergebirge»)
bezeichneten, höchsten Gebirgszug des Peloponnes, der, vom südl. Rande der Ebene des arkadischen Megalopolis an bis in die
Gegend von Gythium (s. d.) hinab eine ununterbrochene Kette
bildend, die ganze westlichere Hälfte der
Landschaft Lakonien einnimmt. Der Hauptkamm stürzt steil nach Osten zum Becken des Eurotas ab, besonders im mittlern Teil bei
Sparta.
Dort erhebt er sich als zackiger, nur im Hochsommer schneefreier Felsgrat aus Marmor über einem sanfter geformten
Sockel von Glimmerschiefer bis zu 2409 m Höhe (Eliasberg oder Hagios Ilias). Am quellenreichen Fuß des Gebirges dehnen sich
Obst- und Olivenhaine aus; die mittlern Gehänge des Glimmerschiefers sind zum Teil mit Getreidefeldern bedeckt und weisen
noch einige Dörfer auf; darüber folgen dunkle Tannenwälder und endlich die kahle Gipfelregion. Im
Westen schließen sich eine Anzahl paralleler Nebenketten aus Marmor und Kalkstein an, den Raum bis zur messenischen Ebene
und zum messenischen Golf erfüllend. Ehemals bewaldet, sind sie jetzt fast ganz nackt, wasserlos und unwegsam. Nach Süden
findet der Taygetos seine Fortsetzung in der Halbinsel Mani (s. d.). Im Mittelalter wurde das Gebirge zum Teil
von Slawen besetzt, die später hellenisiert wurden.