Tramelan
Dessous
, deutsch Unter
Tramlingen (Kt. Bern,
Amtsbez. Courtelary).
880 m. Gem. und Dorf zu beiden
Seiten der
Trame. Bildet den östl.,
untern Abschnitt der grossen städtischen Siedelung
Tramelan. Station der Regionalbahn
Tavannes-Tramelan. Postbureau, Telephon.
Gemeinde, mit der
Montagne du Droit
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und der Montagne de l'Envers: 180 Häuser, 1754 Ew. (wovon 202 Katholiken);
Dorf: 147 Häuser, 1520 Ew. 1461 Ew. französischer, 281 deutscher und 12 italienischer Sprache.
Kirchgemeinde Tramelan Dessus. Viehzucht. Holzhandel und Sägen. Uhrenindustrie. Reges geselliges Leben mit zahlreichen Vereinen und Gesellschaften. Eine Bulle des Paptes Alexander III. gedenkt 1178 der Kirche zu Trameleins, die zusammen mit dem Drittel der Zehnten, einigen besondern Gütern und dem Kirchensatz dem Stift zu St. Immer zugeteilt war. Tramelan bildete eine im Bistum Basel eingeschlossene und nahe der Grenze des Bistums Lausanne gelegene Exklave des Erzbistums Besançon, wie aus Urkunden seit 1297 hervorgeht.
Die Kollatur stand dem Stift zu St. Immer bis zur Reformation zu. An der Stelle Sur le Château nö. von
Tramelan Dessous
stand einst die Burg der im 13. und 14. Jahrhundert genannten Edeln von Tramelan. Nähere Berichte über
diese Burg, deren letzte Ueberreste im 19. Jahrhundert verschwunden sind, fehlen. Funde aus der Römerzeit
lassen vermuten, dass sich hier auch eine römische Feste erhob, die zur Verteidigung der teilweise heute noch erhaltenen
Strasse von der Pierre Pertuis nach den Freibergen bestimmt war. Eine ehemals auf Boden von Tramelan abgebaute Asphaltmine ist
schon längst eingegangen. Fund eines Nephritbeiles. 1178: Trameleins; 1297: Tramelans; 1384: Tremolin.
Vergl. die Histoire de Tramelan. Tramelan 1899. - Trouillat, J. Monuments de l'histoire de l'ancien évêché de Belle. Vol.
I. Porrentruy 1852.