Tour
de
Trême (La), de
utsch
Zum Thurm (Kt. Freiburg,
Bez.
Greierz). 746 m. Gem. und
Flecken, am NO.-Fuss des
Moléson und am rechten
Ufer der
Trême, an der
Gabelung der
Strassen von
Bulle nach
Boltigen einerseits und nach
Château d'Œx andrerseits
und 1,2 km sö. und gegenüber
Bulle. Station der
elektrischen Greierzerbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen von
Bulle nach
Jaun, nach
Corbières und nach
Valsainte. Gemeinde, mit
Le Closalet,
Les Auges,
Les Granges und
Le Praz: 139
Häuser, 1063 Ew.
(wovon 58 Reformierte);
Flecken: 62 Häuser, 479 Ew. Kirchgemeinde.
Obst- und Wiesenbau, Viehzucht. Strohflechterei,
Parketterie, Brennereien und
Sägen. Vieh- und Holzhandel. Beliebte Sommerfrische mit Gelegenheit zu zahlreichen kleinern
Ausflügen und grössern Bergtouren.
1877 geweihte Pfarrkirche zu St. Josef mit einem prachtvollen alten Gemälde der Verkündigung.
Alter
Turm.
St. Sebastians- und Rochuskapelle in La
Mottaz. Die erste Kirche stammte aus dem Jahr 1439 und
war dem h. Dionys geweiht. Der urkundlich 1271 zum erstenmal genannte
Flecken war ein gegen
Bulle hin vorgeschobener fester
Platz der
Grafschaft
Greierz und erhielt seinen Namen von einem viereckigen
Turm, der über der
Trême auf einem Felskopf steht.
Die im Jahr 1349 in die
Grafschaft eingefallenen
Berner und
Freiburger wurden auf dem
Pré de
Chênes von
den beiden tapfern Greierzern Clarimboz und Bras de
Fer aufgehalten und zum Rückzug gezwungen, wobei sie sich der
«Tour» bemächtigten,
sie in
Brand steckten und deren Garnison gefangen mit sich führten. Der am in
Payerne vereinbarte Friedensvertrag
gestattete den Gefangenen, sich gegen Entrichtung eines Lösegeldes von je 6
Gulden freizukaufen. La Tour
de Trême
ist die
Heimat des Dichters
Pierre Joseph Sciobéret (1830-1876) und des Aide-Major
Pierre
Nicolas
Chenaux, des Führers im Aufstand
von 1781 gegen die aristokratische Regierung von Freiburg.
Verheerende Schadenfeuer 1603 und 1852. Im Fels neben
der Kirche und dem
Turm werden
Steinbrüche abgebaut.