Tieftobel
(Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
2270-1077 m. Rechtsseitiges Nebenthälchen des
Davoser Landwassers; nimmt seinen
Ursprung südl. des in der Strelakette
(Plessurgruppe) anfragenden
Sandhubel, verläuft in der Richtung nach SSO. und S. und
mündet unterm Leidboden 2,2 km hinter
Schmitten zum
Landwasser aus. Das Schmittnertobel im W. und das Brückentobel hinter
Wiesen im O. ziehen mit dem Tieftobel
im Ganzen parallel. Länge der Bachfurche 4 km, Gefälle etwa
30%. Die Landwasserstrasse übersetzt das vorn stark durchschluchtete
Tobel auf einer
Brücke.
Das Tieftobel
ist bis über die Mitte hinauf bewaldet; zu seinen
Seiten dehnen sich dort die freundlichen
Weiden der
Wiesener-
und
Schmitteneralp (1875 m), in welche mehrere
Wege hinaufführen. Der obere Teil enthält Alpweiden. Auf
der rechten
Seite des Tieftobels
finden sich über der
Landstrasse Versuchsbauten zur Ausbeutung von silberhaltigem Bleiglanz.
In die
Schmitteneralp wurde noch in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts mit grossen Kosten ein Weg erstellt für die Förderung
der in der Wieseneralp und am Bleiberg westl. des
Tiaun gewonnenen Erze (Bleiglanz und Zinkblende). Die
Erze finden sich zum einem Teil im alpinen Muschelkalk, zum andern in der obern Rauhwacke und im Arlbergdolomit vor. Ihre
Ausbeutung schloss sich dem Bergwerksbetrieb am
Silberberg auf der andern
Seite des Landwasserthales an. Das Tieftobel
ist
von unten an bis über die Hälfte in Arlbergdolomit, obere Rauhwacke und Hauptdolomit eingeschnitten;
der oberste Thalteil verläuft in alpinem Muschelkalk, z. T. auch in Verrucano.