Türkische Ente
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Türkische
(Bisam), das Sekret, welches von dem männlichen Moschustier (s. d.) in einem besondern Beutel [* 4] abgesondert wird. Man unterscheidet im Handel tongkinesischen (tibetischen, orientalischen) als besten, ferner kabardinischen (russischen, sibirischen), bengalischen und bucharischen auch kommt die aus den Beuteln genommene Moschussubstanz (Moschus ex vesicis) für sich allein in den Handel; aber alle Sorten unterliegen oft arger Verfälschung. Der Moschus bildet eine anfangs salbenartige, später krümelige, körnige, braune, fettglänzende Masse von bitterlichem Geschmack und eigentümlichem, höchst durchdringendem und lange haftendem Geruch, welcher beim Trocknen der Substanz fast verschwindet, beim Befeuchten aber allmählich wieder stärker hervortritt und vielleicht auf einer eigentümlichen Selbstentmischung der Substanz beruht.
Auch beim Zusammenreiben mit schwefelsauren und andern Metallsalzen, mit Sulfuraurat, Kampfer, Mutterkorn, Emulsionen etc. tritt der Geruch sehr zurück, doch nicht immer. Minimale Mengen von salzsaurem oder schwefelsaurem Chinin sollen den Geruch des Moschus völlig unterdrücken. An Wasser gibt Moschus 40-50, an Alkohol 8-10 Proz. lösliche Stoffe ab. Moschus gehört zu den flüchtigen Erregungsmitteln. Er steigert die Respiration, Zirkulation, Hautthätigkeit, Harnabsonderung; man gibt ihn als ¶
Arzneimittel bei typhösen und anomalen Fiebern, Starrkrampf, Keuchhusten, Konvulsionen, Hysterie, Neurosen etc. Die Chinesen benutzen
den Moschus seit alter Zeit, zu uns kam er erst durch die Araber; gegenwärtig wird er namentlich zu Parfümen verwendet,
in welchen er sich stets dadurch verrät, daß sein Geruch unverkennbar zurückbleibt, wenn alle ätherischen
Öle
[* 6] verdunstet sind. - Moschusgeruch findet sich, zum Teil an Drüsensekrete gebunden, noch beim Fleisch des Moschusochsen,
beim Bisamschwein (Pekari), bei der Moschusratte, Bisamspitzmaus, beim Ameisenfresser, bei der türkischen
Ente, bei dem Ei
[* 7] des
Gänsegeiers, dem Alligator, bei den Schildkröten
[* 8] (mit Ausnahme der Landschildkröten), dem Moschusbock (Käfer),
[* 9] dem Moschuspolyp
(Kopffüßer) und bei einer Schnecke (Fasciolaria trapezium), deren Deckel (Bisamnagel) früher als Räuchermittel
diente
, ferner bei der Sumbulwurzel, bei Mimulus moschatus, Malva moschata, Adoxa moschatellina, zwei Ritterspornarten vom Himalaja,
sehr schwach bisweilen bei der weißen Rübe etc. -
Künstlicher s. Bernsteinöl.