Syrrhaptes
,
Steppenhuhn. ^[= ( Ill.), Gattung aus der Ordnung der Scharrvögel und der Familie der Flughühner ...]
Syrrhaptes
5 Wörter, 53 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Syrrhaptes,
Steppenhuhn. ^[= ( Ill.), Gattung aus der Ordnung der Scharrvögel und der Familie der Flughühner ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Syrrhaptes,
s. Steppenhuhn. ^[= oder Faust Huhn (Syrrhaptes paradoxus Illig.; s. Tafel: Hühnervögel II, Fig. 2), ein schöner, ...]
(Syrrhaptes Ill.), Gattung aus der Ordnung der Scharrvögel und der Familie der Flughühner (Pteroclidae), gedrungen gebaute Vögel [* 4] mit kleinem Kopf, kurzem, seitlich wenig komprimiertem, auf der Firste leicht gebogenem Schnabel, sehr spitzen Flügeln, in welchen die erste Schwinge am längsten, nach der Spitze hin verschmälert und fast borstenartig ist, bis zur Spitze der Zehen mit zerschlissenen, daunenartigen Federn bekleideten, kleinen Füßen, fehlender Hinterzehe, durch eine Haut [* 5] verbundenen Vorderzehen und breiten, kräftigen Nägeln.
Das S. (Fausthuhn, S. paradoxus Ill.), ohne die verlängerten Mittelschwanzfedern 39 cm lang und ohne die verlängerten Schwingenspitzen 60 cm breit, am Kopf und Hals aschgrau, Kehle, Stirn und ein Streif über dem Auge [* 6] lehmgelb, mit schwarzem und weißem Brustband, an der Brust grau isabellfarben, am Oberbauch schwarzbraun, Unterbauch hell aschgrau, Rücken lehmgelb, dunkel gefleckt und quergestreift, Schwingen aschgrau, die vorderste schwarz gesäumt, Schwanzfedern gelb, dunkel gebändert. Es bewohnt die Steppe östlich vom Kaspischen Meer bis zur Dsungarei, im W. nördlich bis 46°, im O. noch die Hochsteppen des südlichen Altai, geht im Winter südlich bis zum Südrand der Gobi, lebt im Frühjahr in kleinen Trupps, im Herbst in größern Flügen, in welchen aber die Paare stets beisammen bleiben.
Sie laufen rasch, aber nicht anhaltend, fliegen schneller und schneidender als Tauben [* 7] und nisten in kleinen Gesellschaften. Das Gelege besteht aus vier hell grünlichgrauen bis schmutzig bräunlichgrauen Eiern. 1860 zeigten sich Fausthühner in Holland und England, 1861 in Norwegen [* 8] und Nordchina, 1863 aber erfolgte eine große Einwanderung, welche sich von Galizien bis Island, [* 9] von Südfrankreich bis zu den Färöerinseln ausdehnte. Auf Borkum verschwanden die letzten im Oktober. Aber noch im folgenden Jahr wurden sie in Deutschland [* 10] mehrfach beobachtet, und in Jütland und auf mehreren dänischen Inseln haben sie auch gebrütet. Eine ähnliche Einwanderung erfolgte 1888, blieb indes ebenfalls ohne weitere Folgen; nur im SO. Europas hat sich das S. seßhaft gemacht. In der Gefangenschaft hält es sich recht gut.
Vgl. Holtz, Über das S. (Greifsw. 1888).