Supererogationes
4 Wörter, 45 Zeichen
Supererogationes,
supereroga
tiōnis (lat., »überpflichtige Werke«),
bei den Scholastikern Bezeichnung von sittlichen Leistungen,
welche über das von der Kirche geforderte Maß hinausgehen und ein überschüssiges Verdienst begründen. Dies paßt auf die
Leistungen Christi und der Heiligen (s. d.), insofern jener in und mit seiner Aufopferung mehr leistete,
als zur Erlösung des Menschengeschlechts notwendig war, diese aber nicht nur das von Gott Gebotene (praecepta), sondern auch
das Geratene (consilia) hienieden treu befolgten (meritum superabundans, m. supereroga
torium). Clemens VI. bestätigte durch
die 1343 erlassene Bulle Unigenitus die Ansicht, daß jene Verdienste einen Schatz der Kirche bildeten, was
zur Entstehung des Ablasses (s. d.) Veranlassung gab.