1) Johann Georg, Ästhetiker, geb. zu Winterthur, erhielt seine Bildung in Zürich
und ging 1742 nach Berlin,
wo er mit Euler und Maupertuis in nähere Verbindung trat und 1747 die Professur der Mathematik am Joachimsthaler
Gymnasium, 1763 an der neugestifteten Ritterakademie erhielt und auch in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen ward. Durch
Kränklichkeit 1773 genötigt, seine Professur niederzulegen, starb er Sein Hauptwerk ist die einst vielbenutzte
»Allgemeine Theorie der schönen Künste« (neue Ausg., Leipz. 1792-94, 4 Bde.),
zu welcher Blankenburg »litterarische Zusätze« (das.
1796-98, 3 Bde.) sowie Dyk und Schulze »Nachträge« (das. 1792-1808, 3 Bde.)
lieferten. S. suchte darin die Wolfsche Philosophie mit den Ansichten der Franzosen und Engländer eklektisch in Übereinstimmung
zu bringen.
Vgl. seine »Selbstbiographie« (Berl. 1809).
2) Salomon, Begründer des modernen Synagogengesangs, geb. zu Hohenems in Vorarlberg, lebt als
emeritierter Oberkantor der israelitischen Gemeinde und Professor am Musikkonservatorium in Wien. S. veröffentlichte eine Sammlung
gottesdienstlicher Gesänge: »Schir Zion« (Wien 1845-66, 2 Bde.),
die sich in allen Synagogen einbürgerten.
Vgl. »Gedenkblätter
an Oberkantor S. S.« (Wien 1882).
Joh. Georg, Philosoph und Ästhetiker, geb. zu Winterthur im schweiz. Kanton Zürich,
wurde 1740 Gehilfe des Predigers zu Maschwanden und 1747 Professor der Mathematik am Joachimsthalschen Gymnasium, 1763 an der
Ritterakademie in Berlin. Er starb Er gab mit Ramler die «Kritischen Nachrichten aus dem Reiche
der Gelehrsamkeit» (1750) heraus und schrieb als Mitglied der Berliner Akademie mehrere philos. Abhandlungen in franz. Sprache
(deutsch, 2 Bde., Berl. 1773). S.s Hauptwerk ist die «Allgemeine Theorie der schönen Künste» (neue Ausg., 4 Bde.,
Lpz. 1792-99),
das noch größern Wert durch die litterar. Zusätze von Blankenburg (3 Bde., ebd. 1796-98) und durch die von
Schatz und Dyk herausgegebenen «Nachträge, oder Charakteristik der vornehmsten
Dichter aller Nationen» (8 Bde., ebd. 1792-1808) erlangte.
E. suchte darin die Lehren der Wolfschen Schule mit den Ansichten der Engländer und Franzosen zu vereinigen
und das Interesse der schönen Künste von der Moral abhängig zu machen. Außerdem schrieb S.: «Moralische Betrachtungen über
die Werke der Natur» (1741) und «Vorübungen zur Erweckung der Aufmerksamkeit und des Nachdenkens» (3 Bde., Berl.
1768; 4. Aufl., 4 Bde., 1816-25).
Seine «Lebensbeschreibung von ihm selbst aufgesetzt» gaben Merian und Nicolai (Berl. 1809) heraus.