(Sauâkin), Hafenstadt in
Nubien, am
RotenMeer, auf einer Küsteninsel in einem
Becken, zu welchem zwischen Korallenbänken
ein schmaler, gewundener
Kanal
[* 2] führt. In diesem liegt eine zweite
Insel, welche als
Quarantäne dient. Die Stadt hat eine Anzahl
Moscheen mit
Minarets, steinerne, mit Schnitzwerk schön verzierte
Häuser und wird von Arabern,
Türken,
Leuten aus
Hadramaut, Griechen und Maltesern bewohnt. Sie ist durch eine feste
Brücke
[* 3] mit dem aus Mattenhütten bestehenden
El
Kef auf dem gegenüberliegenden
Ufer verbunden, dessen
Bewohner die Inselstadt mit Lebensmitteln und Trinkwasser versorgen.
Um El
Kef gegen die
Überfälle der Mahdisten zu schützen, hat man den
Ort mit
Befestigungen umgeben.
Die Einwohnerzahl der Doppelstadt ist (1882) 11,000. Vor dem
Krieg verkehrten hier jährlich 760 europäische
Schiffe
[* 4] und arabische
Barken von 172,000
Ton., welche
Reis,
Datteln,
Salz,
[* 5]
Kauris und europäische
Waren gegen
Gummi,
Elfenbein, Straußfedern,
Felle,
Wachs,
Moschus,
Getreide,
[* 6]
Kaffee sowie Sklaven,
Maulesel und wilde
Tiere eintauschten. Die Ausfuhr wertete früher
5,2 Mill.
Mk. S. ist auch Einschiffungshafen für Mekkapilger (jährlich 6-7000). Auf der großen Karawanenstraße zwischen
hier und
Berber am
Nil verkehrten früher jährlich 20,000 beladene
Kamele.
[* 7]
Englische
[* 8]
Dampfer vermitteln den
Verkehr mit
Suez; von
dort läuft eine ägyptische
Linie über Dschiddah nach
S. und nach Massauah. Ein
Kabel geht nach
Suez und
Dschiddah. Gegenwärtig ist S. von einer englischen
Garnison besetzt.
Die von den Engländern besetzte Stadt wurde Ende 1888 von Osman Digna (s. Bd. 17, S. 624)
bedroht, aber im Dezember stürmte General Grenfell die Verschanzungen desselben bei Handub, und der
Rebellenführer zog sich
im September 1889 aus der nähern Umgegend der Stadt nach Chartum zurück. Seit dieser Zeit ist namentlich durch Vermittelung
der Sudan Trading Company einiger Handel mit dem Innern getrieben worden, und Karawanen sind von Suakin
ohne Hindernis nach Kassala gelangt. Die Straße nach Berber ist indes noch immer geschlossen. Waffen,
[* 9] Munition und Getreide dürfen
nicht nach dem Innern ausgeführt werden. Viele ins Innere gehende Waren werden mit Gold- und Silberornamenten
bezahlt. Die Einfuhr betrug 1889: 160,785 ägyptische Pfd., die Ausfuhr 43,495 Pfd.
Letztere bestand aus Silber (19,409 Pfd.), Häuten, Perlmutter, Elfenbein und Gold.
[* 10]
richtiger Sauâkin, wichtiger, von England besetzter Handelsplatz und sicherster Hafen an der ägypt. Küste
des RotenMeers, liegt in Nubien in dürrer, salzreicher Gegend, im Hintergrunde eines 4 km langen, schmalen
Meeresarms, der sich an seinem Ende zu einer 2 km breiten Bucht erweitert, und zerfällt in zwei Hauptteile. Der eine ist
auf einer kleinen Insel erbaut und besteht zum Teil aus gutgemauerten Gebäuden und schuppenförmigen Warenmagazinen. An der
Südseite der Bucht, auf dem Festlande, dehnt sich die von Eingeborenen bewohnte Ortschaft El-Gef aus,
welche aus zeltartigen Hütten
[* 11] besteht, aber ungemein belebt ist und mit S. durch eine eiserne Brücke verbunden ist.
Hier befindet sich der Bazar. Im Nordwesten von Gef erheben sich die hohen Mauern der Kaserne nebst einem armierten Werke; 2 km
weiter befinden sich die Brunnen,
[* 12] die von Gärten und Dattelpflanzungen umgeben sind. Hauptgegenstände
der Ausfuhr sind Gummiarabikum und Elfenbein, ferner Perlmuscheln, Baumwolle,
[* 13] Tamarinde, Sennesblätter und Straußenfedern,
eingeführt werden Gewebe,
[* 14] Durra, Tabak,
[* 15] Lebensmittel u.s.w.; jedoch ist der Handel seit der Absperrung aller nach dem Süden
führenden Straßen unbedeutend. Wichtig ist der Verkehr der Mekkapilger nach Dschidda. Telegraph
[* 16] führt
nach Kassala. S. wurde, als im Sudan der Aufstand des Mahdi (s. d.) ausgebrochen war, von brit. Truppen besetzt.