Strongylīden
(Strongylidae
),
Familie der
Nematoden oder
Fadenwürmer, fadenförmige
Eingeweidewürmer mit rundlichem
Körper, endständiger, von
Papillen umgebener, bald enger, bald klaffender Mundöffnung und am Hinterleibsende im
Grund einer
schirm- oder glockenförmigen
Tasche liegender männlicher Geschlechtsöffnung. Der
Palissadenwurm (Eustrongylus
gigas
Rud.), der größte
Spulwurm, ist rot, besitzt je eine Längsreihe von
Papillen auf den Seitenlinien, sechs vorspringende
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Mundpapillen und eine weit nach vorn gerückte weibliche Geschlechtsöffnung, lebt vereinzelt meist im Nierenbecken verschiedener Raubtiere, [* 4] besonders der Fischotter [* 5] und Robben, [* 6] selten im Rind, [* 7] Pferd [* 8] und Menschen. Das Weibchen wird gegen 1 m lang und etwa 12 mm dick, während das Männchen nur ⅓ dieser Länge erreicht. Über die Entwickelungsgeschichte [* 9] ist nichts Sicheres bekannt; wahrscheinlich wird der Jugendzustand durch Fische [* 10] übertragen. Mehrere Arten der Gattung Strongylus Müll. leben in Haustieren, so S. paradoxus Mehlis in den Bronchien des Schweins, S. filaria Rud. in den Bronchien des Schafs, S. micrurus Mehlis in Aneurysmen der Arterien des Rindes.
Dochmius duodenalis Dub. (Ancylostomum ^[richtig: Anchylostomum] duodenale Dub.), 10-18 mm lang, lebt im Zwölffingerdarm und Dünndarm des Menschen, besonders in den Nilländern, beißt mit seiner starken Mundbewaffnung Wunden in die Darmhaut, saugt Blut aus den Darmgefäßen und erzeugt die sogen. ägyptische Chlorose. In der Jugend lebt dieser Wurm [* 11] in andrer Form (als sogen. Rhabditis, s. Nematoden) frei und wird erst später zum Schmarotzer. Andre Arten leben im Hund, Schaf, [* 12] Rind und in der Katze. [* 13] - Im Pferd als lästiger Parasit findet sich Sclerostomum equinum Duj. vor. Dieser Wurm wird 20-40 mm lang, lebt ebenfalls eine Zeitlang in Rhabditisform frei und gelangt mit dem Wasser in den Darm [* 14] des Pferdes. Von hier aus dringt er in die Gekrösarterien, erzeugt dort Erweiterungen (Aneurysmen) und tritt dann in den Darm zurück, um in ihm geschlechtsreif zu werden. Nach den Untersuchungen von Bollinger ist die Kolik der Pferde [* 15] in den meisten Fällen auf Verstopfungen der Arterien mit dem genannten Wurm zurückzuführen. - Cucullanus elegans Zed., der Kappenwurm, lebt in Flußfischen; seine Jugendform haust in kleinen Wasserflöhen (Cyklopiden). Das Weibchen wird etwa 10, das Männchen nur 5 mm lang.