Stockholmer
Blutbad
, histor. Benennung für die Hinrichtung zahlreicher schwed.
Großen, durch die
Christian II. von
Dänemark
[* 2] seine Herrschaft in
Schweden
[* 3] zu sichern suchte. Nachdem
Christian
Stockholm
[* 4] 1520 durch
Kapitulation gewonnen hatte, wurde dahin zum 1. Nov. ein
Reichstag berufen. Am 7. Nov. wurden mehrere schwed.
Edelleute, Geistliche und
Bürger auf das Schloß geladen, wo der Erzbischof Gustav
Trolle, trotzdem bei der
Übergabe
Stockholms
eine allgemeine
Amnestie verheißen war, die Bestrafung aller derjenigen forderte, die zu seiner Absetzung während der
Zeiten
Sten
Stures mitgewirkt hatten.
Die Angeklagten wurden festgenommen, am folgenden
Tage von einem geistlichen Gerichtshof für
Ketzer erklärt
und unmittelbar nachher zum
Tode hinausgeführt. Auf dem großen Markte zu
Stockholm wurden zwei
Bischöfe, mehrere Reichsräte,
unter andern der
Vater und der Schwager Gustav
Wasas, 17
Bürgermeister oder Ratsherren
Stockholms und viele
Bürger enthauptet.
Das Blutbad
dauerte auch die folgenden
Tage fort, und auch der Heimweg des Königs nach
Dänemark wurde
durch neue Hinrichtungen bezeichnet. Ein Rächer der Unthat entstand in Gustav
Wasa (s. Gustav I.), der
Schweden von der dän.
Herrschaft befreite.