Stadt im bad.
Kreis
[* 2]
Konstanz,
[* 3] an der Stockach und der
LinieRadolfzell-Mengen der
Badischen Staatsbahn, 494 m ü. M.,
hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, ein Bezirksamt, ein
Amtsgericht, eine Bezirksforstei, Spinnerei,
Weberei,
[* 4] Teigwarenfabrikation, 3 Kunstmühlen
und (1885) 2065 meist kath. Einwohner. -
1) Amtsbezirk im bad. Kreis Konstanz, hat (1895) 18 833 E. in 32 Gemeinden. - 2) Amtsstadt im Amtsbezirk S., rechts an der S.,
die in den Überlinger See mündet, an der Linie Radolfzell-Sigmaringen der Bad.
[* 8] Staatsbahnen,
[* 9] Sitz des Bezirksamtes, eines
Amtsgerichts (Landgericht Konstanz) und Bezirkskommandos, hat (1895) 2214 E., darunter 203 Evangelische,
Postamt zweiter Klasse, Telegraph,
[* 10] kath. und evang. Kirche, Sparkasse, Vorschußverein; Zwirnerei, Trikotweberei, Eisengießerei,
[* 11] Dampfseilerei, Möbelschreinereien, Nudelfabrik, vier Kunstmühlen, Brauereien, Holzhandel, bedeutende Märkte für Vieh,
Hopfen
[* 12] und Obst und starke Viehzucht.
[* 13] - Bei S. schlug Erzherzog Karl den franz. General Jourdan, GeneralMoreau die Österreicher unter Kray. Nahebei auf einem Ausläufer der Liptinger Höhen die Reste der im Dreißigjährigen Krieg
zerstörten Feste Nellenburg, einer schon 1056 erwähnten Burg der alten Zürich- und Thurgaugrafen. Die nach der Burg benannte
ehemalige Grafschaft (880 qkm mit etwa 30000 E.) kam 1465 an Österreich, 1805 an Württemberg und 1810 an
Baden. -
Vgl. Barch, Geschichte der Stadt S. im Hegau bis zum J. 1810 (Stockach 1894).