Sphäroïdaler
Zustand
, s.
Leidenfrostscher Tropfen.
Sphäroïdaler Zustand
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Sphäroïdaler
Zustand
, s.
Leidenfrostscher Tropfen.
Tropfen. Bringt man etwas Wasser in eine glühende Metallschale, so bildet es einen abgerundeten Tropfen, welcher die Gefäßwand nicht unmittelbar berührt, sondern, von einer dünnen Dampfschicht getragen unter lebhafter Bewegung, ohne zu sieden, allmählich verdunstet. Entfernt man die Flamme, [* 3] so kommt der Tropfen nach einiger Zeit, nachdem die Gefäßwand sich hinreichend abgekühlt hat, mit derselben in Berührung und verdampft nun plötzlich unter stürmischer Dampfbildung.
Man nennt diese Erscheinung nach ihrem Entdecker den »Leidenfrostschen Tropfen«; alle Flüssigkeiten sind fähig, ihn zu bilden, nur muß die Temperatur der Metallfläche um so höher sein, je schwerer verdampfbar die Flüssigkeit ist, oder je weniger leicht sich die dünne und die Wärme [* 4] nur schlecht leitende Dampfschicht bildet, welche die Flüssigkeit hindert, mit der heißen Fläche in Berührung zu kommen. Aus der Leidenfrostschen Tropfenbildung [* 5] erklären sich mehrere bemerkenswerte Erscheinungen.
Ein Gemisch von fester Kohlensäure und Äther behält in einem glühenden Platintiegel, indem es einen Leidenfrostschen Tropfen bildet, eine so tiefe Temperatur, daß hinzugefügtes Quecksilber im glühenden Tiegel augenblicklich gefriert. Dampfkesselexplosionen werden manchmal dadurch herbeigeführt, daß bei zu niedrigem Wasserstand die Kesselwände ins Glühen geraten und dann das im Kessel befindliche Wasser einen einzigen großen Leidenfrostschen Tropfen bildet, der bei darauf folgender Abkühlung durch plötzliche massenhafte Dampfbildung den Kessel zertrümmert.
Die merkwürdige Thatsache, daß man die befeuchtete Hand
[* 6] ungestraft in geschmolzenes Eisen
[* 7] tauchen kann, erklärt sich ebenfalls
aus der Bildung einer dünnen Dampfschicht, welche die Hand wie ein schützender Handschuh umhüllt und mit dem heißen Metall in
Berührung zu kommen hindert. Boutigny, welcher diese Erscheinungen sehr eingehend untersuchte (»Studien
über die Körper im sphäroidalen Zustand«
, Leipz. 1858), glaubte annehmen zu müssen, daß
sich die Flüssigkeiten, indem sie den
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Leidenfrostschen Tropfen bilden, in einem eigentümlichen sphäroidalen Zustand
befinden.