Speckleber
,
s. Leberkrankheiten, S. 599.
Speckleber
16 Wörter, 129 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Speckleber,
s. Leberkrankheiten, S. 599.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Speckleber,
Speckmilz, die amyloide Entartung der Leber oder Milz, s. Amyloidentartung.
Bei dem außerordentlichen Reichtum der Leber an Blutgefäßen und bei dem eigentümlichen Verhältnis, in welchem dieses Organ einerseits zu den Verdauungsorganen, anderseits zu dem Mittelpunkt der Blutbewegung, dem Herzen, steht, sind Erkrankungen der Leber keine Seltenheit. Die Entzündung des serösen Überzugs der Leber (Perihepatitis) ist entweder eine Teilerscheinung der allgemeinen Bauchfellentzündung, oder kommt ohne eine solche vor. Im letztern Fall wird sie entweder durch Stoß, Schlag, Druck, bei Frauen durch feste Unterrockbänder, Schnürleibchen, bedingt, oder sie wird veranlaßt durch Affektionen des unter dem serösen Überzug liegenden Lebergewebes.
In den allermeisten Fällen führt diese Entzündung zur Verdickung der Leberkapsel oder zur Verwachsung der Leber mit ihren verschiedenen Nachbarorganen. Das wichtigste Symptom dieser Krankheit, welche nur in seltenen Fällen einen stürmischen Verlauf nimmt, sind die Schmerzen in der Lebergegend, welche übrigens in den einfachern Fällen nicht lange anhalten und durch Ruhe und kalte Umschläge zu bekämpfen sind. Schwerere Fälle verlangen dieselbe Behandlung wie die Bauchfellentzündung.
Blutüberfüllung oder Hyperämie der Leber, Leberanschoppung wurde früher ungemein häufig von den Ärzten angenommen, wo es sich überhaupt um Vergrößerung des Organs handelte; sie kommt thatsächlich wesentlich nur bei allgemeiner Stauung im Kreislauf [* 3] zu stande. Alle Klappenfehler des Herzens, bei welchen eine Stockung des Bluts im rechten Herzen vorhanden ist, bewirken auch Blutstauungen in der Leber, weil das Leberblut nicht nach dem Herzen abströmen kann oder doch mehr oder weniger daran gehindert ist. Im spätern Verlauf erschöpfender Krankheiten, bei chronischem Marasmus, bei Erkrankungen des Herzfleisches, wenn das Herz nicht mit der notwendigen Kraft [* 4] das Blut austreiben kann, ebenso bei den verschiedensten Kreislaufsstörungen innerhalb der Lungen können ebenfalls Stauungen in der Leber stattfinden.
Anatomisch stellen sich diese Stauungen zuerst nur als Gefäßerweiterungen im Gebiet der Lebervene dar, während später die Leberzellen wegen der schlechten Kreislaufsverhältnisse zu Grunde gehen und umfänglicher Ausfall von Lebergewebe eintritt, der mit einer Fettablagerung in den Pfortadergebieten das Bild der sogen. Muskatnußleber zu stande bringt. Solange die Hyperämie der Leber nicht einen sehr hohen Grad erreicht, und solange nicht der Umfang des Organs sich merklich vergrößert, ist der genannte Zustand symptomlos. Bei beträchtlicher Schwellung der ¶
Leber fühlt man Spannung und Druck im rechten Hypochondrium, man hat das Gefühl, als ob ein Reif um den Leib gelegt wäre; fest anliegende Kleider werden unerträglich, es tritt Beengung auf der Brust ein. Objektiv ist die Leberhyperämie nur bei höhern Graden zu erkennen. Was die Behandlung der Leberhyperämie anbetrifft, so ist es in den meisten Fällen unmöglich, die Ursachen derselben zu beseitigen. Unter gewissen Umständen bringen Blutegel [* 6] am After oder abführende Salze Erleichterung.
Für Kranke, welche an habituellen Leberhyperämien leiden, eignen sich vorzugsweise Brunnenkuren in Homburg, [* 7] Kissingen, [* 8] Karlsbad, Marienbad. Die Leberatrophie (braune Atrophie) ist eine Folge allgemeiner Abmagerung, wie sie dem hohen Alter und zahlreichen abzehrenden Krankheiten, namentlich der Krebskachexie, eigen ist. Das ganze Organ wird dabei auf die Hälfte oder gar ein Drittel seiner normalen Größe reduziert, in den Zellen lagert sich braunes körniges Pigment ab; der Blutgehalt ist relativ reichlich. Eine Besserung des Leberschwundes ist nach dem Gesagten ausgeschlossen, nur selten findet eine Ergänzung des Gewebes durch kompensatorische Hyperplasie statt.
Die eiterige Leberentzündung (Leberabsceß, Hepatitis suppurativa). Im Beginn der Krankheit trifft man in der sehr blutreichen Leber auf verfärbte, gelbliche und auffallend weiche Stellen, welche leicht für Abscesse gehalten werden können. An diesen Stellen sind die Leberzellen gänzlich verschwunden, und es findet sich nur ein feinkörniger Brei vor. In einem spätern Stadium der Krankheit findet man in der Leber wirkliche Abscesse von der Größe einer Erbse bis zu der eines Hühnereies; sie sind von zerfallenem, mißfarbigem Lebergewebe umgeben und enthalten einen rahmigen, durch beigemischte Galle grünlichen Eiter.
Die Abscesse brechen zuweilen nach der Bauchhöhle oder auch nach der äußern Haut [* 9] und nach andern Nachbarorganen hindurch. Bleibt der Kranke dabei am Leben, so kann der Absceß im günstigen Fall ausheilen, und es entsteht an seiner Stelle eine schwielige Narbe. Die Ursachen dieser gefährlichen Krankheit sind zum großen Teil dunkel. Nach großen Verletzungen mit nachfolgender Verjauchung, namentlich nach Kopfverletzungen, nach Ruhr und Venenentzündung folgen sehr häufig Leberabscesse. In heißen Klimaten, z. B. in Ägypten, [* 10] sind diese Abscesse sehr häufig, in kühlern Zonen selten.
Die Ursache liegt entweder in einem Übergreifen einer Eiterung aus der Nachbarschaft (Magen, [* 11] Pankreas, Pfortader, Milz) auf die Leber oder in der Einschleppung von eitererregenden Pilzen mit dem Blutstrom beim sogen. Eiterfieber (s. Pyämie). Die Krankheit wird gewöhnlich erst erkannt, wenn sie schon auf ihrem Höhestadium angelangt ist. Heftige Schmerzen mit Anschwellung der Lebergegend, Frostanfälle und hohes Fieber, meist auch Gelbsucht weisen darauf hin.
Sind allmählich sich vergrößernde Leberabscesse vorhanden, so gesellt sich zuweilen ein eigentümlicher, unerklärter Schmerz in der rechten Schulter dazu. Gewöhnlich nehmen die Kräfte des Kranken schnell ab, er nimmt ein schlechtes Aussehen an und geht erschöpft zu Grunde. Fälle von Genesung kommen zwar vor, sind aber sehr selten. Die Behandlung hat sich darauf zu beschränken, durch entsprechende Diät, Wein und Eisenpräparate die Kräfte des Kranken aufrecht zu erhalten. Gegen die Frostanfälle gibt man zweckmäßig Chinin. Läßt sich die Stelle, wo ein Leberabsceß sitzt, rechtzeitig bestimmen, so muß derselbe geöffnet werden.
Interstitielle Leberentzündung (Leberverhärtung, granulierte Leber, Lebercirrhose, Cirrhosis hepatis) nennt man diejenige Form der Entzündung, welche zu einer Vermehrung und Neubildung von Bindegewebe in der Leber führt. Das neugebildete Bindegewebe schrumpft später ein und drückt dabei das Leberparenchym, welches dazwischenliegt, zusammen. Infolge dieses Druckes atrophieren die Leberzellen und gehen zum großen Teil zu Grunde. Das ganze Organ, welches anfangs durch die Wucherung vergrößert war, wird dabei natürlich kleiner, es nimmt eine plumpe, rundliche Gestalt an; die Oberfläche der Leber zeigt körnige oder warzige Hervorragungen. Da durch die Schrumpfung des neugebildeten Bindegewebes auch ein Druck auf die Pfortaderäste und auf die Gallengänge ausgeübt wird, so erklärt sich einerseits, daß Stauungen in den Organen, aus welchen die Pfortader das Blut zur Leber führt, eintreten müssen, wie auch anderseits, daß Gallenresorption in das Blut und Gelbsucht selten ausbleiben.
Die Symptome des Anfangsstadiums der Lebercirrhose sind denen der einfachen Leberhyperämie sehr ähnlich. Magenkatarrh und allerhand Verdauungsstörungen sind von Anfang an vorhanden, in den meisten Fällen auch eine Schwellung der Milz. Früher oder später tritt Bauchwassersucht hinzu. Auf dem stark angeschwollenen Bauch [* 12] zeigen sich dicke blaue Adern unter der Haut, welche den Namen des Medusenhauptes führen und erweiterte Venen sind, die das Blut aus dem Pfortadergebiet nach dem Gebiet der Hohlvenen überführen helfen, da die Zirkulation durch die Leber gehemmt ist.
Aus den aufgeführten schweren Störungen resultiert schließlich eine hochgradige Beeinträchtigung der Ernährung, welche in Verbindung mit gewissen Erscheinungen einer abnormen Nerventhätigkeit den Tod des Kranken herbeiführt. Die Leberschrumpfung ist eine derjenigen Erkrankungen, die man wohl schlechtweg als Säuferleber bezeichnet, doch kommt sie auch unter andern Umständen vor, wenn dauernd dem Blut schädliche Stoffe zugeführt werden; oftmals sind die Ursachen völlig unbekannt.
Wird die Krankheit im Beginn erkannt, so muß vor allen Dingen der Genuß von Spirituosen streng untersagt werden. Daneben werden abführende Salze (Mineralbrunnen) und die Applikation von Blutegeln am After gute Dienste [* 13] thun. Hat sich einmal die Affektion bis zur Neubildung von Bindegewebe gesteigert, so läßt sich gegen die Krankheit selbst nichts mehr thun; nur einzelne Symptome derselben kann man erleichtern, z. B. den Magendarmkatarrh durch kohlensaure Alkalien. Das Wasser, welches sich in der Bauchhöhle ansammelt, sollte nur im äußersten Notfall durch Anstechen des Bauches entfernt werden, weil es sich schon nach wenigen Tagen wieder von neuem erzeugt und die Kräfte des Kranken dabei sehr herabkommen. Eine stärkende Diät vermag die Kräfte des Kranken länger aufrecht zu erhalten und das tödliche Ende hinauszuschieben.
Die syphilitische Leberentzündung ist nur in seltenen Fällen der Diagnose zugänglich. Gewöhnlich findet man die Leber verkleinert, wenn sie nicht zufällig gleichzeitig speckig degeneriert ist. Auf ihrer Oberfläche bemerkt man tiefe Furchen, welche der Leber ein eigentümliches gelapptes Ansehen geben; diesen Furchen entsprechen im Innern der Leber derbe fibröse Massen, welche oft in der ganzen Dicke des Organs die Stelle des untergegangenen Leberparenchyms einnehmen. Manchmal findet man auch erbsen- bis walnußgroße weißliche harte Knoten in der Leber, welche von einer Neubildung von Zellen, Kernen und Bindegewebe herrühren. Diese Knoten werden später in eine gelbliche käsige Masse umgewandelt, ¶
welche einschrumpft oder sich mit Kalksalzen infiltriert und verhärtet. Das Leiden [* 15] wird gewöhnlich erst erkannt, wenn der Prozeß abgelaufen und eine Narbe in der Leber vorhanden ist, so daß jede Behandlung zu spät kommt.
Die akute gelbe Leberatrophie ist auch als eine entzündliche Affektion zu betrachten, bei welcher die Leberzellen in der ganzen Ausdehnung [* 16] des Organs schnell zerfallen. Bei der Sektion findet man die Leber zuweilen um die Hälfte verkleinert, ihr Gewebe [* 17] schlaff und welk, ihre Konsistenz sehr stark vermindert; der acinöse Bau des Organs ist nicht mehr zu erkennen, die Farbe desselben ist eine gesättigt orangegelbe. Das ganze Organ ist blutarm. Bei der mikroskopischen Untersuchung findet man statt der normalen Leberzellen nur Detritusmasse, Fetttröpfchen und Pigmentkörner.
Die akute gelbe Leberatrophie ist eine sehr seltene Krankheit, befällt vorzugsweise das weibliche Geschlecht und namentlich Schwangere. Vielleicht handelt es sich um Vergiftungssymptome durch unbekannte organische Gifte, ähnlich wie sie nach dem Genuß mancher schädlicher Pilze, [* 18] verdorbener Speisen und bei Schafen unter dem Bilde der sogen. Lupinenseuche vorkommen. Sie bietet von Anfang an keine charakteristischen Symptome dar. Die Kranken sind appetitlos, klagen über Druck und Vollsein in der Magen- und Lebergegend und über andre Beschwerden, welche beim Magendarmkatarrh vorkommen.
Dazu gesellt sich meist ein mäßiger Grad von Gelbsucht. Später nimmt die Gelbsucht zu; die Lebergegend wird schmerzhaft, die Kranken klagen über heftigen Kopfschmerz, werden sehr unruhig und aufgeregt und fangen an zu delirieren. Bald folgt auf diese Erscheinungen eine unüberwindliche Abgeschlagenheit und Müdigkeit; die Kranken verfallen in einen tiefen Schlaf, aus welchem man sie anfänglich nur momentan, zuletzt aber gar nicht mehr erwecken kann. Der früher normale oder verlangsamte Puls wird frequent, die Körpertemperatur wird bedeutend erhöht, Kot- und Harnentleerungen erfolgen unwillkürlich.
Unter überhandnehmendem Verfall, sehr hoher Frequenz des immer kleiner werdenden Pulses, Ausbruch von reichlichen Schweißen gehen die Kranken, ohne aus ihrer Bewußtlosigkeit zu erwachen, meist schon am zweiten Tag zu Grunde. Über die Behandlung der Krankheit läßt sich aus demselben Grund nicht viel sagen. Ist die Krankheit ausgesprochen vorhanden, so sind Blutentziehungen erfahrungsmäßig schädlich; dagegen werden namentlich von englischen Ärzten starke Drastika, wie Aloe, Krotonöl, Koloquintenextrakt, empfohlen.
Gegen die Reizerscheinungen im Nervensystem pflegt man kalte Umschläge auf den Kopf zu machen. Endlich zählt man zu den entzündlichen Leberaffektionen noch die sogen. Pylephlebitis, d. h. die Entzündung der Pfortader (s. d.). Außerdem sind noch die Fettleber (s. d.), die Speckleber, d. h. die amyloide Entartung (s. Amyloidentartung) und der Leberkrebs (Carcinoma hepatis) zu erwähnen. Dieser letztere kommt auf 80 Leichen ungefähr einmal vor, ist also eine ziemlich häufige Erkrankung. Der Krebs [* 19] kommt in der Leber äußerst selten primär, ungleich öfter aber sekundär vor. Welche Ursachen das Entstehen desselben bedingen, ist noch vollständig unbekannt. Wenn die Geschwulst des Krebses auf Gallengänge drückt, so entsteht Gelbsucht, welche fast bei allen Leberkrankheiten in schwachem Grad vorhanden ist. Der Arzt kann gegen dieses Leiden gar nichts thun. Durch nahrhafte Kost sind die Kräfte des Kranken möglichst lange aufrecht zu erhalten.
Es finden sich auch Parasiten in der Leber. Ziemlich häufig kommt das Pentastomum denticulatum in verkalktem Zustand darin vor. Es ist dies ein etwa 4 mm langer Gliederwurm mit starken Haken am Kopfende. Er ruft nie deutliche Symptome an der Leber hervor und wird nur gelegentlich bei Sektionen gefunden. Viel wichtiger dagegen ist der Echinococcus der Leber. Die Echinokokken sind die junge, geschlechtslose Brut der Taenia Echinococcus, eines Bandwurms (s. d.), welcher im Hund vorkommt, und erscheinen in der Form von erbsen- bis apfelgroßen Blasen mit dicker, gallertiger Wand und wässerigem Inhalt.
Die Art und Weise, in welcher die Eier [* 20] und Embryonen der Taenia Echinococcus in die menschliche Leber gelangen, um sich dort zu Echinococcusblasen zu entwickeln, ist dunkel. In Island [* 21] beherbergt etwa jeder siebente Mensch diese Tiere. Man nimmt an, daß Tiere, welche von der Taenia Echinococcus bewohnt werden (wie Hunde, [* 22] welche in Island besonders zahlreich gehalten werden), von Zeit zu Zeit reife Glieder [* 23] jenes Bandwurms mit dem Kot entleeren. Die Eier und Embryonen, welche in diesen Gliedern enthalten sind, gelangen wahrscheinlich mit dem Trinkwasser oder mit roh genossenen Nahrungsmitteln in den Darmkanal des Menschen und wandern von hier aus in die Leber.
Hier schwillt der mikroskopisch kleine Embryo zu einer großen Blase an, auf deren Innenwand junge Bandwurmammen emporsprießen. In der Regel bewohnen diese Blasenwürmer die Leber jahrelang, und man wird erst auf sie aufmerksam durch die Ausdehnung der Leber, welche meist schon an der Hervorwölbung der Rippen und an der kugeligen Prominenz unter dem Rippenbogen erkennbar ist. Auf der Höhe solcher Prominenz, die glatt und von elastischer Konsistenz ist, fühlt man zuweilen deutliche Wellenbewegung. [* 24]
Der Leber-Echinococcus ist stets ein sehr bedenkliches Leiden; nicht allein wird durch den Druck, den die Geschwulst auf die Leber ausübt, Atrophie derselben und Kompression andrer Organe (Niere, Magen, Lunge) [* 25] mit ihren Folgen herbeigeführt, es liegt auch bei großer Ausdehnung der Geschwulst die Gefahr nahe, daß der Echinococcussack platzt und seinen Inhalt in den Pleuraraum oder in die Bauchhöhle ergießt und schnell zum tödlichen Ende führt. Ein Medikament gegen den Echinococcus gibt es zur Zeit nicht, am meisten Aussicht auf Erfolg hat die operative Behandlung.
Eine eigentümliche Verkrüppelung der Leber entsteht bei Frauen durch den Gebrauch enger Schnürleiber oder durch festes Binden der Unterrockbänder und wird Schnürleber genannt. Dieselbe zeigt Eindrücke von den Rippen auf dem rechten und vom Schwertfortsatz auf dem linken Lappen, sodann eine ausgesprochene Querfurche an der obern Fläche beider oder nur des rechten Lappens. In dieser Furche ist der seröse Leberüberzug stark verdickt und das Lebergewebe daselbst unter dem Drucke geschwunden. Daß bei dieser Beeinträchtigung des Organs auch die Funktionen desselben mehr oder weniger leiden und allerhand krankhafte Gefühle auftreten müssen, liegt auf der Hand. [* 26] S. Gallensteinkolik.
Vgl. Frerichs, Klinik der Leberkrankheiten (Braunschw. 1858-61).
Bei Haustieren kommen Leberkrankheiten als selbständige Leiden selten vor (s. Gelbsucht der Schafe und Leberegelkrankheit), meist treten sie als Nebenerscheinungen und unter undeutlichen Symptomen auf. So entwickeln sich bei allen hochgradigen Fiebern, bei akuten Dyskrasien mäßige entzündliche Affektionen der Leber. Dabei tritt Gelbfärbung der Schleimhäute, ¶