Spat
,
alte bergmännische Bezeichnung für Mineralien [* 2] mit deutlicher Spaltbarkeit.
Spat
330 Wörter, 2'353 Zeichen
Spat,
alte bergmännische Bezeichnung für Mineralien [* 2] mit deutlicher Spaltbarkeit.
Spat
(Spath
), chronische
Gelenkentzündung mit Knochenauflagerung
(Exostose, Spat
erhöhung) an der innern Seite des
Sprunggelenks und zwar an den beiden untern Artikulationen desselben. Bei vielen
Pferden entsteht der S. als eine unbedeutende
Abnormität, welche den
Gebrauch nicht beeinträchtigt. Oft aber bedingt derselbe eine Lahmheit, wobei der leidende
Schenkel schneller und etwas zuckend gehoben, weniger weit nach vorn und nicht so fest aufgesetzt wird.
Dieser abnorme Gang [* 3] wird bei fortgesetzter Bewegung weniger merklich, tritt aber, nachdem das Pferd [* 4] einige Zeit ruhig gestanden, sofort wieder hervor. Nach und nach steigert sich das Lahmgehen, das Tier tritt bei beginnender Bewegung nur mit der Spitze des Hufs auf und hinkt oft die ersten Schritte auf drei Beinen. Manchmal läßt dieses Lahmgehen nach Jahresfrist von selbst nach und hört wohl auch ganz auf, doch nicht, ohne eine gewisse Steifigkeit im Sprunggelenk zu hinterlassen.
Der
Knochenauswuchs entwickelt sich zuweilen erst einige
Wochen nach Beginn des Lahmgehens. An der innern
Sprunggelenkfläche, nahe dem
Schienbein, als kleine, kaum bemerkbare
Erhöhung sitzend, nimmt er nach und nach an
Umfang und
Höhe zu, und zwar fühlt er sich, als mit dem
Knochen
[* 5] in
Verbindung stehend, hart an. Bei einigen
Pferden beginnt der S. mit
einer intensiven
Entzündung der Gelenkkapsel, so daß die
Tiere eine Zeitlang noch keine Spat
erhöhung,
wohl aber die
Symptome der Spat
lahmheit bekunden (unsichtbarer S.).
Bei längerer Dauer des Lahmgehens tritt
oben am
Schenkel in der
Regel
Schwund ein. Der S. entwickelt sich vorzugsweise bei jungen
Tieren zwischen dem 3. und 6. Jahr, selten später, und zwar besonders infolge von übermäßigen
Anstrengungen.
Schwäche der Sprunggelenke disponiert dazu. Vollständige
Heilung ist insofern nicht möglich, als sich die
zerstörte Gelenkfläche nicht wiederherstellen und die vorhandene Knochenauflagerung nicht beseitigen läßt. Nur dem Lahmgehen
kann abgeholfen werden und zwar durch Anwendung eines scharfen
Pflasters oder des Brenneisens, vorzugsweise aber
durch die
Operation des Spat
schnitts; nach jeder Behandlung muß dem
Tier ununterbrochene mehrwöchentliche
Ruhe gegönnt werden.
Vgl. Dieckerhoff, Pathologie und Therapie des S. (Berl. 1875).