Spalding,
Stadt in Lincolnshire (England), am schiffbaren Welland, Hauptort des »Holland« genannten Distrikts der Fens (s. d.), hat lebhaften Handel mit Wolle, Vieh und Kohlen und (1881) 9260 Einw.
458 Wörter, 3'176 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Stadt in Lincolnshire (England), am schiffbaren Welland, Hauptort des »Holland« genannten Distrikts der Fens (s. d.), hat lebhaften Handel mit Wolle, Vieh und Kohlen und (1881) 9260 Einw.
1) Johann Joachim, protest. Theolog, geb. zu Tribsees in Schwedisch-Pommern, ward 1749 Prediger zu Lassahn, 1757 erster Prediger zu Barth, 1764 Propst an der Nikolaikirche in Berlin und später auch Oberkonsistorialrat, in welcher Stellung er für religiöse Aufklärung wirkte, bis ihn 1788 das Wöllnersche Religionsedikt (s. d.) veranlaßte, seine Stelle niederzulegen. Er starb in Berlin. Unter seinen Schriften sind als typisch für seine Zeit noch heute hervorzuheben: »Gedanken über den Wert der Gefühle in dem Christentum« (Leipz. 1761, 5. Aufl. 1785);
»Über die Nutzbarkeit des Predigtamts« (1772, 3. Aufl. 1791).
Seine Autobiographie erschien Halle 1804.
2) Georg Ludwig, Philolog, Sohn des vorigen, geb. zu Barth, vorgebildet in Berlin, studierte seit 1780 in Göttingen und Halle, ward 1787 Professor am Grauen Kloster und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin und starb in Friedrichsfelde bei Berlin. Er schrieb: »Vindiciae philosophorum megaricorum« (Halle 1792),
gab Demosthenes' »In Midiam« (Berl. 1794; neubearbeitet von Buttmann, das. 1823) heraus und machte sich namentlich um Quintilian verdient (»Quintiliani opera«, Leipz. 1798-1816, 4 Bde.; Bd. 5 von Zumpt, 1829; Bd. 6: »Lexicon« von Bonnel, 1834).
Vgl. Walch, Memoria Spaldingii (Berl. 1821).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Stadt in der engl. Grafschaft Lincoln, rechts am schiffbaren Welland, Hauptort des hier Holland genannten Fen-Distrikts, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, zählt (1891) 9014 E. und hat eine Lateinschule;
Ziegelei, Wagenbau, Handel mit Steinkohlen, Getreide, Vieh und Wolle.
Joh. Joach., prot. Theolog, geb. zu Triebsees in Pommern, studierte in Rostock und Greifswald Theologie, wurde 1749 Prediger zu Lassahn in Pommern, 1757 Präpositus und erster Prediger in Barth. 1764 wurde er Pastor und Propst an der Nikolaikirche in Berlin und später Mitglied des Oberkonsistoriums. In dieser Stelle wirkte er für religiöse Aufklärung, bis er 1788, durch das preuß. Religionsedikt veranlaßt, sein Amt niederlegte. Er starb Von seinen Schriften sind zu erwähnen die «Predigten» (Berl. 1765-84 und Frankf. 1775),
«Die Bestimmung des Menschen» (Greifsw. 1748),
«Gedanken über den Wert der Gefühle im Christentum» (anonym, Lpz. 1761),
«Über die Nutzbarkeit des Predigtamtes» (anonym, Berl. 1772),
«Religion, eine Angelegenheit der Menschen» (anonym, Lpz. 1797) u. a. -
Vgl. S.s Lebensbeschreibung, von ihm selbst aufgesetzt, herausgegeben von seinem Sohne (Halle 1804).
Sein Sohn, Georg Ludwig S., geb. zu Barth, gest. zu Berlin als Professor am Grauen Kloster, hat sich durch seine gelehrte Schrift «Vindiciae philosophorum Megaricorum (Halle 1792), durch die Ausgabe der Rede des Demosthenes »In Midiam" (Berl. 1794; 5. Ausg. von A. Buttmann, 1864) bekannt, vorzüglich aber um die Kritik und Erklärung der Werke des Quintilianus (s. d.) verdient gemacht.