Sortiments
buchhandel,
derjenige Zweig des
Buchhandels, welcher als Vermittler zwischen dem Verlagsbuchhandel (s. d.)
und dem Publikum dient.
Über die allmähliche
Entwicklung des
S. und seinen Geschäftsgang s.
Buchhandel und
Kommissionsbuchhandel.
Für den gegenwärtigen Verkehr des Sortimenters (Sortiments
buchhändlers)
mit
Verleger und
Kommissionär
ist die buchhändlerische Verkehrsordnung (s. d.) vom maßgebend.
Der Sortimenter unterhält ein Lager
[* 2] von
Büchern, das je nach den örtlichen Bedürfnissen verschieden ist; er besorgt auf
Bestellung nicht auf Lager befindliche
Bücher und Zeitschriften und befaßt sich mit dem Vertrieb litterar.
Neuigkeiten, die er vom Verleger meist in Kommission (bedingungsweise, à condition, s. Konditionsgut) erhält und seinen Kunden zur Ansicht sendet. Hierdurch gewinnt insbesondere der deutsche, österr.-ungarische und schweizerische S. ganz besondere Bedeutung für die Verbreitung neuer litterar. Erscheinungen. In Verbindung mit dem S. wird vielfach Kunst-, Landkarten-, Musikalienhandel, auch Antiquariatsbuchhandel und modernes Antiquariat betrieben, und auch durch Kolportage wird der Bücherabsatz zu fördern gesucht; oft sind damit Leihbibliotheken und Bücher- und Journallesezirkel, in kleinen Städten als weitere Nebenzweige Papier-, Schreib- und Zeichenmaterialienhandel verbunden.
In dem Bestreben, durch gemeinschaftliche Partiebezüge von gangbaren Werken den beteiligten Sortimentern Vorteile zu verschaffen, haben sich in Frankfurt [* 3] a. M., Breslau [* 4] und Olten ein mitteldeutsches, ein schles. und ein schweiz. Vereinssortiment als eingetragene Genossenschaften gebildet. Besondere Ausdehnung [* 5] hat in neuerer Zeit das Barsortiment gewonnen, das als Zwischenhandel für gangbare gebundene Bücher, Atlanten, Musikalien u. s. w. zwischen Verleger und Sortimenter in Leipzig, [* 6] Berlin, [* 7] Stuttgart [* 8] und Wien [* 9] seinen Sitz hat.
Ein Specialzweig ist der ausländische S. in
Leipzig,
Berlin und
Wien, der Vermittler zwischen den ausländischen
Verlegern von
Büchern und Zeitschriften u. s. w. und dem inländischen S. 1897 gab es im Gebiet des
Börsenvereins der
Deutschen Buchhändler 5170 Sortiments
buchhandlungen, meist in
Verbindung mit den obengenannten Nebenzweigen, 129 Sortiments
kunst-
und 315 Sortiments
musikalienhandlungen.-
Vgl. Buhl, Zur Rechtsgeschichte des deutschen S. (Heidelb. 1879);
Blumenthal, Der praktische Buch- und Musiksortimenter (Iglau [* 10] 1896), und die Litteratur unter Buchhandel.