[* ] Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Frankfurt, am Ausfluß der Miezel aus dem Soldinsee
und an der Eisenbahn Stargard i. P.-Küstrin, 76 m ü. M., hat Reste
einer Stadtmauer und einige Thore aus dem Mittelalter, eine schöne evang. Kirche, ein Amtsgericht, Maschinenfabrikation, 3 Dampfschneidemühlen,
eine Molkerei, Fischerei und (1885) 6198 meist evang. Einwohner. S. wird zuerst 1262 erwähnt.
Hier bestand 1298-1538 ein Kollegiat- oder Domstift der Prämonstratenser.
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Frankfurt, hat 1145,98 qkm und (1895) 48753 (23757 männl., 24996 weibl.) E., 4 Städte, 53 Landgemeinden
und 60 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im Kreis S., ehemals Hauptstadt der Neumark, an dem 7 km langen und
bis 2 m breiten Soldiner See, aus dem hier die Mietzel abfließt, an der Stargard-Cüstriner Eisenbahn (Nebenbahn), Sitz des
Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Landsberg), hat (1895) 6115 E., darunter 62 Katholiken und 89 Israeliten,
Postamt erster Klasse, Telegraph, alte Domkirche, Kirche des ehemaligen Dominikanerklosters (jetzt den Reformierten gehörig),
St. Gertraudshospitalkirche, Rathaus und neues Schulhaus. Das 1298 gegründete, reich ausgestattete Domstift wurde 1546 aufgehoben.
Die früher blühende Tuch-, Wollzeug- und Strumpffabrikation ist jetzt unbedeutend. Es bestehen eine Fabrik für landwirtschaftliche Geräte
und Maschinen und eine bedeutende Molkerei.