Siegfried
von
Eppenstein
,
Erzbischof von
Mainz,
[* 2] trat 1038 in das
Kloster
Fulda,
[* 3] ward, obwohl von
gemeiner
Gesinnung, voll
Habgier und
Eigennutz, 1058
Abt desselben und 1059
Erzbischof von
Mainz. Er unternahm 1065 eine Pilgerfahrt
nach
Palästina,
[* 4] verbündete sich 1066 mit seinem frühern Feind,
Anno von
Köln,
[* 5] auf dem
Reichstag zu
Tribur zum
Sturz
Adelberts
von
Bremen,
[* 6] ließ sich 1069 durch das
Versprechen des
Königs
Heinrich IV., ihm den thüringischen Kirchenzehnten zu verschaffen,
zu der Zusage bewegen, dessen
Ehe mit
Bertha scheiden zu wollen, was aber der
Papst verhinderte, mußte 1070 sich
in
Rom
[* 7] gegen die
Anklage der
Simonie rechtfertigen und sich durch eine
Kirchenbuße reinigen. Er geriet 1074 und 1075, als er
auf den
Synoden zu
Erfurt
[* 8] und
Mainz das Verbot der Priesterehe verkündete, durch die erzürnten
Priester
in Lebensgefahr, ward, nachdem er 1076 auf der
Synode von
Worms,
[* 9] welche
Gregor VII. absetzte, den Vorsitz geführt, gebannt,
erlangte aber durch
Abfall von
Heinrich
IV. und demütige Unterwerfung unter den
Papst
Absolution, salbte 1077 in
Mainz den
Gegenkönig
Rudolf von
Schwaben, dessen
Wahl er besonders betrieben, ward 1078 in der
Schlacht bei
Mellrichstadt gefangen,
blieb in
Haft bis 1081, krönte in demselben Jahr auch den zweiten
Gegenkönig,
Hermann von
Luxemburg,
[* 10] zog sich 1082 in das
Kloster
Hasungen zurück und starb daselbst im
Februar 1084.