Seedrache
,
s. Steißfuß.
Seedrache
3 Wörter, 26 Zeichen
Seedrache,
s. Steißfuß.
(Lappentaucher, Podiceps Lath.), Gattung aus der Ordnung der Taucher und der Familie der Seetaucher (Colymbidae), Vögel [* 3] mit breitem, platt gedrücktem Leib, langem, ziemlich dünnem Hals, kleinem, gestrecktem Kopf, langem, schlankem, seitlich zusammengedrücktem, zugespitztem, an den Schneiden sehr scharfem Schnabel, am Ende des Leibes eingelenkten, nicht sehr hohen, seitlich stark zusammengedrückten Füßen, mit Schwimmlappen ¶
besetzten Vorderzehen mit breiten, platten Nägeln, stummelartiger Hinterzehe, kurzen, schmalen Flügeln und statt des Schwanzes mit einem Büschel zerschlissener Federn. Die Steißfüße sind vollkommene Wasservögel, welche ausgezeichnet tauchen, unter Wasser sich sehr schnell fortbewegen, auch auf dem Wasser ruhen und in einem schwimmenden Nest aus nassen Stoffen brüten. Das Gelege besteht aus 3-6 Eiern, welche von beiden Eltern gezeitigt werden. Sie nähren sich von Fischen, Insekten, [* 5] Fröschen, verschlucken auch Pflanzenteile und ihre eignen Federn, welche sie sich aus der Brust rupfen.
Der Haubensteißfuß (Haubentaucher, Blitzvogel, Seedrache, Fluder, P. cristatus L.), 66 cm lang, 95 cm breit, oberseits schwarzbraun, mit weißem Spiegel [* 6] an den Flügeln, weißen Wangen und weißer Kehle, unterseits weiß, seitlich dunkel gefleckt, im Hochzeitskleid mit zweihörnigem Federbusch auf dem Kopf und aus langen, zerschlissenen Federn gebildetem rostroten, schwarz geränderten Kragen; die Augen sind karminrot, Zügel und Schnabel blaßrot, die Füße hornfarben. Er bewohnt die Seen und Gewässer Europas bis 60° nördl. Br., weilt in Deutschland [* 7] von April bis November, überwintert auf dem Meer, in Südeuropa oder Nordafrika und findet sich auch in Asien [* 8] und Nordamerika. [* 9] Er lebt paarweise an größern bewachsenen Teichen oder Seen, hält sich sehr viel auf dem Wasser auf, ist auf dem Land sehr unbehilflich, fliegt aber verhältnismäßig schnell und schwimmt und taucht vortrefflich. Er ist sehr vorsichtig und sucht sich bei Gefahr stets durch Tauchen zu retten.
Das Nest steht in der Nähe von Schilf auf dem Wasser, und das Weibchen legt drei weiße Eier. [* 10] Die Jungen werden von der Mutter beim Schwimmen oft auf dem Rücken, beim Fluge nicht selten zwischen den Brustfedern versteckt getragen. Man jagt ihn des kostbaren Federpelzes halber. Der Zwergsteißfuß (P. minor L.), 25 cm lang, 43 cm breit, oberseits glänzend schwarz, unterseits grauweiß, dunkler gewölkt, an der Kehle schwärzlich, an Kopf-, Halsseiten und der Gurgel braunrot; das Auge [* 11] ist braun, der Zügel gelbgrün, der Schnabel an der Wurzel [* 12] gelbgrün, an der Spitze schwarz, der Fuß schwärzlich. Er ist wie der vorige weit verbreitet, weilt in Deutschland vom März, bis die Gewässer sich mit Eis [* 13] bedecken, und überwintert in Südeuropa.
Man findet ihn an bewachsenen Teichen, in Brüchern und Morästen, er lebt wie der vorige, fliegt aber schlecht und deshalb sehr ungern, nährt sich hauptsächlich von Insekten, nistet im Schilf und legt 3-6 weiße, schwach gefleckte Eier (s. Tafel »Eier II«),
welche in 20 Tagen ausgebrütet werden. Der Ohrensteißfuß (P. auritus L.), 33 cm lang, 60 cm breit, an Kopf, Hals und Oberteilen schwarz, mit breitem, goldgelbem Zügel, an Oberbrust und Seiten lebhaft braunrot, an Brust und Bauchmitte weiß, das Auge ist rot, der Schnabel schwärzlich, der Fuß graugrün, bewohnt den gemäßigten Gürtel [* 14] der Alten Welt. Die Eier (s. Taf. »Eier II«) sind weiß, lehmgelb gefleckt.