Scutati
(Schildwanzen), Familie aus der Ordnung der Halbflügler, s. Wanzen.
Scutati
10 Wörter, 77 Zeichen
Scutati
(Schildwanzen), Familie aus der Ordnung der Halbflügler, s. Wanzen.
(Heteroptera), Insektengruppe aus der Ordnung der Halbflügler, Insekten, [* 3] deren beide Flügelpaare in der Ruhe dem Rücken horizontal aufliegen, wobei die Hinterflügel von den vordern bedeckt sind; letztere decken sich nur mit ihrem hintern häutigen Teil und grenzen mit dem innern Felde der vordern hornigen Hälfte an das Schildchen. Der Schnabel entspringt an der Spitze des Kopfes und ist in der Ruhe gewöhnlich gegen die Brust zurückgeschlagen. Die meisten Wanzen entwickeln bei der Berührung einen charakteristischen unangenehmen Geruch, der durch eine von Drüsen im Brustkasten abgesonderte Flüssigkeit erzeugt wird.
Die Larven der Wanzen erscheinen wegen des Mangels der Flügel, welche sehr bald als lappenartige Stumpfe über die Körperseiten heraustreten, breiter und plumper als die vollkommenen Insekten, sind auch meist anders gefärbt, führen aber dieselbe Lebensweise und häuten sich mehrere Male, ehe sie fortpflanzungsfähig werden. Die Eier [* 4] werden an Blätter und andre Pflanzenteile gruppenweise angeklebt, sind meist kugelförmig, mit rippenartigen Erhebungen, auch bunt gefärbt etc. und oben mit einem Deckelchen versehen.
Man teilt die Wanzen in Landwanzen (Geocores) und Wasserwanzen (Hydrocores, Halobatidae). Letztere sind in Farbe und Form ziemlich eintönig, bewohnen stehende Gewässer beider Erdhälften, nähren sich von allerlei Wassertieren, welche sie mit dem Schnabel anstechen und aussaugen, fliegen nachts umher und stechen empfindlich. Hierher gehört der gemeine Rückenschwimmer (Notonecta glauca L.), welcher 1,5 cm lang, grünlichgelb, auf dem Schildchen schwarz, unterhalb braun ist, trefflich auf dem Rücken schwimmt, die zum Atmen erforderliche Luft zwischen den dichten Bauchhaaren auffängt und nach Verbrauch derselben wieder an die Oberfläche kommt.
Zum Rudern dienen ihm die kräftigen elastischen Hinterbeine. Er legt im Frühjahr zu einer Scheibe zusammengeklebte Eier an Wasserpflanzen [* 5] oder auf den Boden und überwintert als vollkommenes Insekt. Die Landwanzen zerfallen in Schreit-, Haut-, Blind-, Lang-, Rand- und Schildwanzen. Die Schreitwanzen (Reduvini Burm.) schreiten auf Bäumen und Sträuchern langsam einher, leben an Ufern oder auf dem Wasser, nähren sich von andern Insekten oder sind auf Blutnahrung von Menschen und Säugetieren angewiesen. Zu den Hautwanzen (Membranacei Latr.) gehört die Buckelwanze (Tingis affinis L., s. Tafel »Halbflügler«),
welche unter Feldbeifuß oder an Graswurzeln gesellig lebt;
sie ist braun mit glashellen, braun geäderten Hautsäumen und sternförmigem Fleck auf jeder Flügeldecke;
ferner die gemeine Rindenwanze (Aradus corticalis L., s. Tafel »Halbflügler«),
mit rostfarbigem Körper, der mit lehmgelben Granulationen bedeckt ist, und zackig schwarz gesäumtem Hinterleib, lebt unter Eichen- und Buchenrinde;
die Bettwanze (Cimex lectularius L., s. Tafel »Halbflügler«);
diese ist sehr platt, 5 mm lang, braunrot, braun behaart, flügellos, mit dreigliederigem, einer Kehlrinne anliegendem Schnabel, legt im März, Mai, Juli, September jedesmal etwa 50 walzenförmige Eier, ist in 11 Monaten erwachsen, saugt Blut, kann sehr lange hungern und wird dann durchsichtig wie Glas. [* 6]
Sie war schon den Alten bekannt, welche ihr Heilkräfte zuschrieben, erschien im 11. Jahrh. in Straßburg [* 7] und im 16. Jahrh. auch in England. Sie ist gegenwärtig sehr verbreitet und lebt im Freien auf den verschiedensten warmblütigen Tieren (besonders Fledermäusen, Tauben), [* 8] durch welche sie wohl ursprünglich den menschlichen Wohnungen zugeführt worden ist. In Wohnungen vertilgt man sie am sichersten und ohne Gefährdung der Bewohner durch energische Anwendung von Insektenpulver. In Wänden müssen alle Ritzen sorgfältig ausgekratzt und dann verstrichen werden.
Die Blindwanzen (Wiesenwanzen, Capsini Burm.), kleine, zarte, an Körper und Deckflügeln weichhäutige Wanzen von meist matter, unscheinbarer Färbung, leben besonders in den gemäßigten Zonen oft in großer Individuenzahl auf niedern Pflanzen, vorzüglich auf Wiesen. Manche werden durch Saugen der Säfte Kulturpflanzen schädlich, so die zweipunktige Wiesenwanze (grüne Fliege, Phytocoris bipunctatus F.), welche 8 mm lang, gelbgrün, auf dem Halsschild und dem Leder der Decken anliegend schwarz behaart, auf dem Hinterleibsrücken schwarz und auf dem Halsschild gewöhnlich mit zwei schwarzen Pünktchen gezeichnet ist.
Sie legt im Herbst ihre Eier an verschiedene Pflanzen, besonders Kreuzblütler, und die Larve beschädigt im nächsten Jahr hauptsächlich Kopfkohl, Blumenkohl und Levkojen. Ebenso ist die Wiesenschmalwanze (P. pratensis L.) den Fuchsien, Hortensien, Lantanen, die grüne Schmalwanze (P. nasatus F.) den Rosen, besonders in Treibhäusern, schädlich. Die Langwanzen (Lygaeodes Burm.) leben meist unter Steinen, Laub oder Moos am Grunde der Baumstämme und nähren sich von toten Insekten und Pflanzensäften; zu ihnen gehört die flügellose Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus L., s. Tafel »Halbflügler«),
9 mm lang, ohne Haut [* 9] an den Flügeldecken und ohne Hinterflügel, mennigrot, an Kopf, Fühlern, Beinen, Thoraxscheibe, Schildchen schwarz, mit schwarzem Fleck auf den Deckflügeln; sie besitzt nur als Larve den Wanzengeruch, lebt besonders an Linden- und Rüsterstämmen und überwintert in verschiedenen Altersstufen. Die Randwanzen (Coreodes Burm.) sind besonders in Amerika [* 10] vertreten und durch Größe und auffallende Bildung ausgezeichnet; sie leben auf Buschwerk und im Gras, stiegen auch im Sonnenschein und nähren sich von andern Insekten. Die Schildwanzen (Scutati Burm.), zahlreiche, vorwiegend in den Tropen heimische, zum Teil ¶
Zu Tafel I. Entwickelung der Wappenkunst.
[* 11] Fig. 1. Wappen [* 12] des Minnesängers Otto von Botenlauben (s. d.), der um 1300 zusammengetragenen Weingarter Liederhandschrift entnommen. Der Helm steht »im Visier« und ist gänzlich unbedeckt.
[* 11] Fig. 2. Wappen der Grafen von Froburg, aus der Züricher Wappenrolle um 1320. Der Helm ist hinten mit einem ganz schmucklosen roten Tuch bedeckt. Das Wappenbild ist ein Fehadler. Auf den Kampfschilden des Mittelalters wurde derselbe aus Pelzen einer nordischen Eichhornart, Feh genannt, zusammengesetzt.
[* 11] Fig. 3. Wappen der Herren von Kranichberg, aus dem St. Christopheri-Bruderschaftsbuch um 1400. Die ganz entwickelte Helmdecke ist ein ausgezaddeltes Tuch, welches mit dem Helmkleinod zusammenhängt.
[* 11] Fig. 4. Wappen der Stadt Görlitz, [* 13] nach dem von Kaiser Siegmund 1433 erteilten Wappenbrief. Der Stechhelm ist mit einer ausgezaddelten, aber schon reichern Helmdecke versehen. Das Flügelkleinod veranschaulicht die alte Methode der Anfertigung und Befestigung. Die Fläche ist aus einer leichten Holzart oder Flechtwerk zubereitet, in welches oben die Federn gesteckt werden. Das Kleinod ist auf den Helm angepaßt und festgebunden. Da bald darauf die Kleinode nicht mehr in natura getragen wurden und die Maler sich an die Fiktion der Befestigung nicht mehr zu binden brauchten, entwickelten sich die Flügelkleinode freier und gefälliger. Überhaupt wird jetzt erst das Wappen eine ornamentale Komposition.
[* 11] Fig. 5. Wappen des Hieronymus Fischer, nach dem kaiserlichen Wappenbrief von 1492. Dieses Wappen zeigt den Unterschied, den wir in der vorhergehenden Nummer betont haben, in einer augenfälligen Weise. Die Laubgewinde, welche vom Helm ausgehen (im Prinzip die moderne Helmdecke), bedecken das ganze Wappen.
Fig. 6. Wappen der Familie Letscher (Nürnberg), [* 14] nach einem Holzschnitzwerk von 1497 im Germanischen Museum zu Nürnberg. Die Helmdecke besteht aus dichtem Bandwerk.
[* 11] Fig. 7. Wappen der von Kogendorff, nach einem um 1520 gefertigten großen Holzschnitt von A. Dürer, für welchen der Meister sieben Ellen Samt als Rekompens erhielt. Das Größenverhältnis der einzelnen Teile des Wappens ist geändert: das Kleinod nimmt nahezu die Hälfte der ganzen Höhe ein. Die Form der Helmdecke charakterisiert alle Dürerschen Wappenzeichnungen. Die Auffassung der Tiere ist naturalistisch. - Ein Vergleich der Nummern 1-7 ergibt, daß die Schilde sämtlich nach der rechten Seite hin gelehnt sind. Diese Neigung wird von Nr. 5 ab immer schwächer, in der Folge stehen die Schilde aufrecht.
[* 11] Fig. 8. Wappen des Johannes Saganta, nach einem Holzschnitt von Hans Burgkmair dem jüngern (gest. 1559), ein Werk, das man als auf dem Höhepunkt der Kunst stehend bezeichnen kann. Die folgenden Muster zeigen einen raschen Rückgang.
[* 11] Fig. 9. Wappen der Familie Neudorffer (Nürnberg), nach einem Holzschnitt von Jost Amman (gest. 1591). Sogen. »heidnische« Helmkrone, mit spitzen Zacken. Rechts neben dem Wappen steht eine weibliche Gestalt, das Charakteristische der Ammanschen Arbeiten.
[* 11] Fig. 10. Wappen des Georg Nikol. von Merz, nach einem Buchzeichen des vorigen Jahrhunderts, in welchem sich bereits eine Entartung des Wappenstils zeigt. Auf dem Helme [* 15] müßte der Symmetrie wegen ein Doppelflug stehen.
[* 11] Fig. 11. Wappen des Freiherrn von Schiller (Sohn des Dichters, von dem König von Württemberg [* 16] 1845 in den Freiherrenstand erhoben). Unsre Abbildung, dem gleichzeitigen Dorstschen Wappenbuch entnommen, gehört zu den bessern Leistungen der mittlern Schule der Heroldskunst. Die Ordnung der Helme ist fehlerhaft; auf dem ersten Helm müßten zwei Pfeile schräggekreuzt stehen.
[* 11] Fig. 12. Wappen des Königreichs Bayern, [* 17] nach einem Kupferstich der Gegenwart. Die Visierung des Wappens stammt aus der Regierungszeit des Königs Ludwig II. und stellt ein gutes Muster der modernen Fürstenwappen dar, die durch ihre heraldische Prachtentfaltung beachtenswert sind.
Zu Tafel II. Wappen und Landesfarben sämtlicher Staaten.
Auf der Tafel sind nur die sogen. kleinen oder mittlern Wappen dargestellt, sämtlich ohne die Nebenstücke der Kronen, [* 18] Helme, Wappenmäntel, Schildhalter, Orden [* 19] etc.
Ägypten. [* 20] Nach amtlicher Darstellung: In Blau ein silberner, die Spitzen nach links kehrender Halbmond, gefüllt mit drei (2, 1) silbernen Sternen. Der breite Rand des runden Schildes ist abwechselnd mit einem Stern und je zwei abgewendeten Halbmonden belegt. Der Schild [* 21] ist mit einer gefütterten Bügelkrone besetzt und zu deren Seiten mit je drei zepterartigen Stäben schräg hinterlegt, auf deren Spitze Roßschweife, überhöht von Halbmond und Stern, befestigt sind. Das Ganze umgibt ein purpurner Wappenmantel, der mit einer zweiten Bügelkrone bedeckt ist. - Fälschlich wird ein Briefmarkentypus (Sphinx [* 22] vor einer Pyramide) als Wappen bezeichnet. - Landesfarben: Rot, Weiß.
Anhalt [* 23] (s. Tafel). Gespalten: vorn in Silber ein halber roter Adler [* 24] am Spalt (Brandenburg); [* 25]
hinten das sächsische Wappen (der Stammvater des anhaltischen Hauses war ein Enkel des Markgrafen Albrecht des Bären von Brandenburg und ein Sohn Bernhards, des ersten Herzogs von Sachsen [* 26] aus dem askanischen Haus). - Landesfarben: Weiß, Grün.
Argentinische Republik. [* 27] Von Silber und Blau quergeteilt mit einer roten Freiheitsmütze auf goldener Pike, die von Lorbeerkränzen umwunden ist; in der untern Hälfte des Schildes zwei sogen. »Treuhände«, d. h. zwei aus den Schildesrändern hervorgehende Arme mit ineinander gelegten Händen. - Landesfarben: Blau, Weiß, Blau.
Baden [* 28] (s. Tafel). Roter Pfahl in Gold. [* 29] - Landesfarben: Rot, Gelb.
Bayern (s. Tafel). Von Blau und Silber gerautet. (Seit ältester Zeit hiermit verbunden ist das Wappen der Pfalz am Rhein: in Schwarz ein rotbewehrter, rotgekrönter goldener Löwe.) - Landesfarben: Weiß, Blau.
Belgien [* 30] (s. Tafel). In Schwarz ein goldener Löwe, Wappen des Herzogtums Brabant. - Landesfarben: Schwarz, Gold, Rot.
Bolivia. [* 31] Landschaft mit schneebedecktem Berg im Hintergrund, rechts vorn ein Lama, links eine Kapelle, am Himmel [* 32] die Sonne. [* 33] - Landesfarben: Rot, Grün, Gelb.
Brasilien [* 34] (s. Tafel). Innerhalb eines blauen, golden eingefaßten und mit silbernen Sternen belegten Reifens (Armillarsphäre) [* 35] ein rotes, silbern eingefaßtes, etwas ausgeschweiftes Kreuz, [* 36] belegt mit einer goldenen Weltkugel, deren Meridiane, Wendekreise und Ekliptik auch wohl rot tingiert werden, alles im grünen Feld. Bereits im 16. Jahrh. unter portugiesischer Herrschaft erfundenes symbolisches Wappen. Die Weltkugel soll die Heinrichs des Seefahrers sein, das Kreuz das des Christusordens. - Landesfarben: Grün, Gelb. ¶
Braunschweig [* 38] (s. Tafel). Gespalten: vorn in Rot zwei goldene Leoparden untereinander (Braunschweig);
hinten blauer Löwe in mit roten Herzen bestreutem Feld (Lüneburg). [* 39] - Landesfarben: Blau, Gelb.
Bremen [* 40] (s. Tafel). In Rot ein silberner, schrägrechts gestellter Schlüssel. - Landesfarben: Rot, Weiß.
Bulgarien. [* 41] Roter Löwe in Gold. - Landesfarben: Weiß, Grün, Rot.
Chile. Fünfstrahliger silberner Stern im von Blau und Rot quergeteilten Feld. - Landesfarben: Weiß, Blau, Rot.
China. [* 42] Symbol der kaiserlichen Familie ein gelber Drache [* 43] mit 5 Klauen. - Landesfarbe: Gelb.
Costarica, s. Zentralamerika. [* 44]
Dänemark. [* 45] Im grünen, mit roten Herzen bestreuten Felde drei gekrönte blaue Leoparden. - Landesfarben: Rot, Weiß, Rot.
Deutsches Reich (s. Tafel). Schwarzer Adler mit schwebender Kaiserkrone. Mit dem Schwarzen Adlerorden umhängter Brustschild mit dem Adler Preußens, [* 46] dieser aber auf der Brust belegt mit dem Schild von Hohenzollern. Innerhalb eines Schildes ist der Reichsadler golden zu tingieren. Im Jahr 1871 unter Zugrundelegung des alten Wappens des deutschen Königtums neukonstruiertes Wappen (s. die besondere Tafel »Deutscher Reichsadler« [* 47] im IV. Band). [* 48] - Landesfarben: Schwarz, Weiß, Rot.
Ecuador. [* 49] Mit einem golden-blau-grünen Regenbogen bogig geteilt. Aus dem Regenbogen wächst eine goldene Sonne hervor, darüber schweben in Blau sieben silberne Sterne (im Halbkreis). Unten in Gold zwei natürliche Berge. - Landesfarben: Rot, Gelb, Blau.
Elsaß-Lothringen [* 50] (s. Tafel). Gespalten: vorn in Rot ein goldener Schrägrechtsbalken, beiderseits von drei goldenen Kronen begleitet (altes Wappen der Landgrafschaft Oberelsaß);
hinten in Gold ein roter, mit drei silbernen gestümmelten Adlern belegter Schrägrechtsbalken (Wappen der Herzöge von Lothringen). - Landesfarben: Elsaß: Gelb, Rot; Lothringen: Rot, Gelb.
Finnland. Im roten, mit Sternen bestreuten Feld ein goldener Löwe, der in der rechten Pranke einen Säbel, in der linken die Scheide desselben hält.
Frankreich (s. Tafel). Das zweiseitige Staatssiegel der Republik Frankreich ist durch Dekret vom festgestellt. Auf der einen Seite zeigt es die [* 37] Figur der Freiheit, mit Liktorenbündel, sitzend, auf ein Ruder gestützt. Umschrift: »République française, démocratique, une et indivisible«. Die andre Seite die Inschrift: »Au nom du peuple français«, umgeben von einem Kranz von Lorbeer- und Eichenlaub und der Umschrift: »Liberté, Égalité, Fraternité«. - Landesfarben: Blau, Weiß, Rot.
Griechenland [* 51] (s. Tafel). In Blau ein abgeledigtes silbernes Kreuz. - Landesfarben: Weiß, Blau.
Großbritannien [* 52] und Irland (s. Tafel). Schild quadriert: im ersten und vierten roten Quartier drei goldene Leoparden (England);
im zweiten goldenen Feld ein roter Löwe innerhalb einer roten, mit Fleurons verzierten Einfassung (Schottland);
im dritten blauen Feld eine goldene Harfe, deren Resonanzkasten als geflügelte Jungfrau gebildet ist (Irland).
Dieser Schild wird mit einem Mittelschild belegt, der das Wappen der regierenden Dynastie enthält, gegenwärtig Hannover [* 53] (Braunschweig und Lüneburg nebeneinander mit eingepfropfter Spitze, die das silberne laufende Roß von Niedersachsen in Rot [Hannover] enthält, und einem roten Herzschild mit der Krone des mit der Kurwürde von Hannover verknüpft gewesenen Reichserzschatzmeisteramts), künftig Sachsen. Bis zu Anfang dieses Jahrhunderts führten die englischen Könige im vierten Quartier auch die Lilien [* 54] von Frankreich als Anspruchswappen. - Landesfarben: Rot, Gelb, Blau.
Guatemala, [* 55] s. Zentralamerika.
Haïti. [* 56] Negerrepublik: Mit Freiheitsmütze besteckte Palme [* 57] hinter und zwischen Fahnen, Kanonen und allerhand andern Trophäen und Emblemen. - Landesfarben: Blau, Rot.
Dominikanische Republik (San Domingo). Von Blau und Silber quadriert mit vier zu je zweien schräg gekreuzten Fahnen, auf deren Kreuzung ein aufgeschlagenes Buch liegt, dessen eine Seite die Buchstaben »Joan. Chap. V«, die andre »Luc. Chap. V« zeigt. Hinter dem Buch steht ein Hochkreuz. - Landesfarben: Blau, Rot, Weiß.
Hamburg [* 58] (s. Tafel). Silbernes dreitürmiges Kastell in Rot, über den niedrigern Seitentürmen je ein silberner Stern schwebend. - Landesfarben: Rot, Weiß.
Hawai [* 59] (Sandwichinseln). Quadriert mit Mittelschild: in Purpur zwei schräg gekreuzte Pfeile mit senkrecht darübergelegtem Köcher, l und 4 von Blau, Silber und Rot neunmal geteiltes Feld;
Hessen, [* 60] Großherzogtum (s. Tafel). In Blau ein von Silber und Rot quergestreifter gekrönter Löwe (Landgrafschaft Thüringen), der in der rechten Pranke ein Schwert hält. Letzteres wurde erst nach Auflösung des Heiligen Römischen Reichs angenommen. - Landesfarben: Weiß, Rot.
Honduras, [* 61] s. Zentralamerika.
Italien [* 62] (s. Tafel). In Rot ein silbernes Kreuz (ursprüngliches Wappen von Savoyen). - Landesfarben: Grün, Weiß, Rot.
Japan. Das kaiserliche und das Landeswappen des gegenwärtig regierenden Kaisers, die heraldisch nicht beschrieben werden können, veranschaulichen nebenstehende Abbildungen. Ersteres ist eine dem 16blätterigen Chrysanthemum nachgebildete Rosette (a), abwechselnd violett u. weiß; das zweite dem Blatt [* 63] und der Blüte [* 64] der Paulownia imperialis nachgebildet (b). - Landesfarben: Violett, Weiß. ^[Abb.: Chrysanthemenrosette, heraldische Form der Blüte der Paulownia imperialis.]
Kolumbien. Zweimal quergeteilt: oben ein goldener Granatapfel zwischen zwei goldenen Füllhörnern in Blau;
in der Mitte rote Freiheitsmütze auf goldener Pike in Silber;
unten eine grüne »Landenge«, oben und unten auf dem blauen Meer von je einem Schiff [* 65] begleitet. - Landesfarben: Gelb, Blau, Rot.
Liberia. [* 66] Unter blauem Schildeshaupt, darin ein silberner fünfstrahliger Stern, von Rot und Silber zehnmal gespalten (oder fünf silberne Pfähle in Rot). - Landesfarben: Rot, Weiß, Blau.
Liechtenstein. [* 67] Das Stammwappen (von Gold und Rot quergeteilt) enthält der Mittelschild des komplizierten Wappens. - Landesfarben: Gelb, Rot.
Lippe [* 68] (s. Tafel). In Silber eine rote Rose. - Landesfarben: Rot, Gelb.
Lübeck [* 69] (s. Tafel). Schwarzer Doppeladler, dessen Brust mit einem von Silber und Rot quergeteilten Schildchen belegt ist. - Landesfarben: Weiß, Rot.
Luxemburg. In einem von Silber und Blau zehnmal quergeteilten Schild ein gekrönter roter Löwe. - Landesfarben: Rot, Weiß, Blau, Weiß.
Marokko. [* 70] Silberner Schild mit dem Haupt und Hals eines roten, seitwärts gekehrten Löwen; [* 71] im grünen Schildeshaupt ein silberner Halbmond. - Landesfarben: Grün, Gelb, Grün.
Mecklenburg [* 72] (s. Tafel). In Gold ein schwarzer Büffelskopf mit roter Krone, silbernen Hörnern und Nasenring. - Landesfarben: Rot, Gelb, Blau.
Mexiko [* 73] (s. Tafel). Natürlich gefärbter, eine Schlange [* 74] zerbeißender Adler auf einer Kaktusstaude (Nopalpflanze), die aus einem Felsen im Meer wächst, alles im atmosphärisch abgetönten Felde. Der Adler mit der Schlange auf der Nopalpflanze, diese aber auf einem von Löwen gehaltenen Kastell ist das Wappen der Stadt Mexiko im gleichnamigen Staat und kommt schon 1724 vor. Aus demselben bildete Kaiser Augustin (Iturbide) 1822 das Reichswappen. - Landesfarben: Grün, Weiß, Rot.
Monaco. [* 75] Von Rot und Silber geweckt (Grimaldi). - Landesfarben: Rot, Weiß.
Montenegro. [* 76] Silberner gekrönter Doppeladler mit Zepter und Reichsapfel in den Fängen und einem Brustschild, in dem ein schreitender goldener Löwe in Blau über grünem Schildesfuß. - Landesfarben: Rot, Weiß.
Nicaragua, [* 77] s. Zentralamerika. ¶
Niederlande [* 79] (s. Tafel). Der gekrönte goldene Löwe der Dynastie Nassau im blauen, mit goldenen Schindeln bestreuten Feld; jedoch hält der Löwe in den Pranken ein Schwert und ein Pfeilbündel, die alten Symbole, mit denen der holländische Löwe der Republik der Generalstaaten ausgestattet war. - Landesfarben: Rot, Weiß, Blau.
Norwegen, [* 80] s. Schweden und Norwegen.
Oldenburg [* 81] (s. Tafel). Schild gespalten, rechts von Gold und Rot viermal geteilt (Oldenburg), links ein goldenes, unten zugespitztes Kreuz in Blau (Delmenhorst). - Landesfarben: Blau, Rot.
Oranjefluß-Freistaat. Im blauen Schild eine von drei goldenen Jagdhörnern begleitete silberne Scheibe, in deren Mitte ein Fruchtbaum mit Spruchbändern. Landschaftlich. - Landesfarben: Gelb (Orange), Weiß.
Österreich [* 82] (s. Tafel). Der schwarze, dreifach gekrönte Doppeladler des ehemaligen Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation, den der letzte Kaiser für die österreichische Monarchie annahm. Auf der Brust des Adlers ein vom Orden des Goldenen Vlieses umhängter, zweimal gespaltener Schild, in dessen erstem goldenen Feld ein roter Löwe (Habsburg), im zweiten roten Feld ein silberner Querbalken (Österreich), im dritten Felde das Wappen von Lothringen (s. Elsaß-Lothringen). S. die besondere Tafel »Österreich-Ungarische Länderwappen« [* 83] (Band XII). - Reichsfarben: Schwarz, Gelb.
Farben der einzelnen Kronländer:
Österreich ob der Enns: Rot, Gelb, Weiß;
Österreich unter der Enns: Blau, Gelb;
Salzburg: [* 84] Schwarz, Gelb, Rot, Weiß;
Steiermark: [* 85] Weiß, Grün;
Krain: [* 86] Weiß, Blau (und Rot);
Triest: [* 87] Gelb, Rot, Weiß, Schwarz;
Görz: [* 88] Weiß, Rot, Gelb, Blau;
Tirol: [* 89] Weiß, Rot (Schützenfarben: Weiß, Grün);
Schlesien: [* 91] Gold, Schwarz;
Päpstlicher Stuhl. Jeder Papst führt im Schild sein Familienwappen. Der Schild ist von einem silbernen und einem goldenen Schlüssel schräg hinterlegt, darüber schwebt die Tiara. [* 93]
Paraguay. Im blauen Schild ein goldener Stern, der von einem Lorbeerkranz umgeben ist. - Landesfarben: Rot, Weiß, Blau.
Persien. [* 94] In Blau ein silberner, auf Felsen ruhender Löwe, hinter dem die Sonne aufgeht. - Landesfarben: Grün, Gelb, Weiß.
Peru. Halb gespalten und geteilt:
1) ein silbernes Lama in Blau;
2) grüner Palmbaum in Silber;
3) goldenes Füllhorn in Rot. - Landesfarben: Rot, Weiß, Rot.
Portugal [* 95] (s. Tafel). Fünf ins Kreuz gestellte, je mit fünf silbernen Münzen [* 96] belegte blaue Schildchen in Silber; um den Schild geht eine rote Bordüre, die mit sieben goldenen Kastellen (deren Thüren blau) belegt ist. - Landesfarben: Blau, Weiß.
Preußen [* 97] (s. Tafel). Schild zweimal gespalten und dreimal quergeteilt mit Schildesfuß. Das mittlere Feld der zweiten Reihe deckt der preußische Wappenschild: in Silber ein goldbewehrter schwarzer Adler, mit der königlichen Krone gekrönt, die Flügel mit Kleestengeln belegt, auf der Brust der Namenszug des ersten Königs (F. R.). Um die Wappen in der richtigen Rangfolge zu geben, müssen wir der offiziellen Beschreibung folgen, die das mittlere Feld jeder Reihe immer zuerst ins Auge [* 98] faßt (2, l, 3).
1) Markgraftum Brandenburg: in Silber ein goldbewehrter roter Adler, mit dem Kurhut bedeckt, die Flügel mit goldenen Kleestengeln belegt, auf der Brust ein blaues Schildchen mit einem goldenen Zepter (Attribut des Erzkämmereramts des Heiligen Römischen Reichs), in der rechten Klaue [* 99] ein goldenes Zepter, in der linken ein Schwert (goldener Griff) haltend.
2) Souveränes Herzogtum Schlesien: in Gold ein goldbewehrter schwarzer Adler, mit dem Herzogshut bedeckt, auf der Brust ein silberner Halbmond mit silbernem Kreuz.
3) Großherzogtum Niederrhein: der preußische Adler, auf der Brust ein gekröntes grünes Schildchen mit einem silbernen Schrägrechtsfuß.
4) Verdeckt, wie oben bemerkt.
5) Großherzogtum Posen: [* 100] der preußische Adler, auf der Brust ein rotes Schildchen mit einem goldbewehrten und goldgekrönten silbernen Adler (Wappen des Königreichs Polen).
6) Herzogtum Sachsen: von Schwarz und Gold neunmal geteilt, mit einem grünen Rautenkranz. [* 101]
7) Herzogtum Westfalen: [* 102] in Rot ein silbernes Roß.
8) Herzogtum Pommern: [* 103] in Silber ein goldbewehrter roter Greif. [* 104]
9) Herzogtum Lüneburg: im goldenen, mit roten Herzen bestreuten Feld ein blauer Löwe.
10) Geteilt: a) Burggraftum Nürnberg: oben im goldenen, mit von Silber und Rot gestückter Einfassung versehenen Feld ein rotbewehrter schwarzer Löwe; b) Grafschaft Hohenzollern: von Silber und Schwarz quadriert.
11) Mit einer aufsteigenden Spitze geteilt: a) Herzogtum Holstein: in Rot ein silbernes »Nesselblatt« (das Schildchen von Silber und Rot geteilt); b) Herzogtum Schleswig: [* 105] in Gold zwei blaue Leoparden (schreitende Löwen); c) Herzogtum Lauenburg: [* 106] die aufsteigende Spitze ist mit einer von Silber und Schwarz gestückten Einfassung versehen und enthält in Rot einen silbernen Pferdekopf.
12) Mit einer aufsteigenden Spitze geteilt: a) Landgrafschaft Hessen: in Blau ein von Silber und Rot quergestreifter Löwe, goldbewehrt; b) Fürstentum Nassau: im blauen, mit goldenen Schindeln bestreuten Feld ein gekrönter goldener Löwe; c) Herrschaft zu Frankfurt [* 107] a. M.: in Rot ein goldbewehrter silberner Adler. - Der Schildesfuß ist rot.
Ostpreußen: [* 108] Schwarz, Weiß;
Westpreußen: Schwarz, Weiß, Schwarz;
Brandenburg: Rot, Weiß;
(Die Landesfarben für die Provinzen Hessen-Nassau [* 109] und Schleswig-Holstein [* 110] sind bis jetzt noch nicht festgestellt.)
Reuß [* 111] (s. Tafel). In Schwarz ein rotbewehrter goldener Löwe (der pfälzische Löwe, welchen die Vögte von Plauen [* 112] im 13. Jahrh. von den Pfalzgrafen zu Lehen erhielten). - Landesfarben: Schwarz, Rot, Gelb.
Rumänien (s. Tafel). Schild quadriert mit dem Mittelschild der Dynastie Hohenzollern. Erstes Feld: Walachei: in Blau ein goldener, natürlich gebildeter, gekrönter Adler, Schwert und Zepter in den Fängen, ein goldenes Kreuz im Schnabel, im rechten Obereck von einer goldenen Sonne begleitet. Zweites Feld: Moldau: in Rot ein goldener Stierkopf, zwischen dessen Hörnern ein goldener Stern schwebt, im linken Obereck von einem goldenen Halbmond begleitet. Drittes Feld: Krajowa: in Rot ein aus goldener Krone wachsender goldener gekrönter Löwe, zwischen dessen Pranken ein goldener Stern schwebt. Viertes Feld: Bessarabien: in Blau zwei goldene, nach unterwärts gegeneinander gekrümmte Delphine (durch Reskript vom festgesetztes Wappen). - Landesfarben: Blau, Gelb, Rot.
Rußland (s. Tafel). Schwarzer, dreifach gekrönter Doppeladler mit Zepter und Reichsapfel in den Fängen und einem mit der Kette des St. Andreasordens umhängten Brustschild, in dem das Wappen von Moskau: [* 113] in Rot der silberne, den Drachen tötende St. Georg zu Pferd. [* 114] - Landesfarben: Schwarz, Rot (Orange), Weiß.
Sachsen. Von Gold und Schwarz, neunmal geteilt mit schrägrechts übergelegtem grünen Rautenkranz. Das neue Majestätswappen des königlich sächsischen Hauses (1889, s. Tafel) enthält folgende Einzelwappen: Im Herzschild Sachsen; ferner von links oben angefangen: Meißen, [* 115] Thüringen, Pfalz-Thüringen, Pfalz-Sachsen, Pleißnerland, Plauen, Orlamünde, Landsberg, [* 116] Oberlausitz, Eisenberg, Altenburg [* 117] und Henneberg. Die Helmzier gleichfalls von links angefangen: Plauen, Thüringen, Sachsen, Meißen und Oberlausitz. - Landesfarben: Weiß, Grün.
San Domingo, s. Haïti.
Sandwichinseln, s. Hawai.
San Marino. In Silber drei grüne Berge (nicht in der Form des Dreibergs), jeder Berg mit einem rauchenden Altar [* 118] besetzt. - Landesfarben: Blau, Weiß.
Schaumburg-Lippe, s. Lippe. ¶
Schwarzburg [* 120] (s. Tafel). In Blau ein gekrönter goldener Löwe. - Landesfarben: Blau, Weiß.
Schweden und Norwegen (s. Tafel). Schild gespalten:
1) in Blau drei goldene Kronen (Schweden);
2) in Rot ein gekrönter goldener Löwe, eine gekrümmte silberne Hellebarde vor sich haltend (Norwegen). - Landesfarben: Schweden: Blau, Gelb; Norwegen: Rot, Weiß, Blau.
Schweiz. [* 121] Gesamtwappen (s. Tafel): schwebendes silbernes Kreuz in Rot. - Bundesfarben: Rot, Weiß. Die einzelnen Kantone führen folgende Wappen und Farben.
Aargau: Gespalten; vorn in Schwarz ein wellenförmig gezogener silberner Balken; hinten in Blau drei silberne Sterne übereinander. - L.: Schwarz, Blau.
Appenzell: [* 122] In Silber ein schwarzer Bär. - L.: Weiß, Schwarz.
Basel: [* 123] In Silber der schwarze Knauf [* 124] eines Bischofsstabes. - L.: Weiß, Schwarz.
Bern: [* 125] In Rot ein goldener Schrägrechtsbalken, darin ein schwarzer Bär. - L.: Schwarz, Rot.
Freiburg: [* 126] Von Schwarz und Silber geteilt. - L.: Schwarz, Weiß.
Genf: [* 127] Gespalten; vorn in Silber ein halber schwarzer Adler am Spalt; hinten in Rot senkrecht gestellter silberner Schlüssel. - L.: Rot, Gelb.
Glarus: In Rot ein schwarz gekleideter Pilger mit schwarzem Hut [* 128] und goldenem Heiligenschein. - L.: Rot, Schwarz, Weiß.
1) In Silber ein schwarzer Steinbock (Gotteshausbund);
2) von Silber in Schwarz gespalten (Oberer Grauer Bund);
3) von Blau und Gold quadriert mit einem von Silber und Blau quadrierten Kreuz. - L.: Blau, Weiß, Grün.
Luzern: [* 129] Von Silber und Blau gespalten. - L.: Blau, Weiß.
Neuenburg: [* 130] In Gold ein roter Pfahl, belegt mit drei silbernen Sternen. - L.: Grün, Weiß, Rot.
Sankt Gallen: [* 131] In Grün ein silbernes Beil in einem Bündel silberner Stäbe. - L.: Grün, Weiß.
Schaffhausen: [* 132] In Gold ein springender schwarzer Widder. - L.: Schwarz, Grün.
Schwyz: Roter Schild, in dessen rechter Oberecke ein silbernes Tatzenkreuzchen. - L.: Rot.
Solothurn: [* 133] Von Silber und Rot geteilt. - L.: Rot, Weiß.
Tessin: Von Rot und Blau gespalten. - L.: Rot, Hellblau.
Thurgau: Von Silber und Blau Schrägrechts geteilt, oben ein blauer, unten ein silberner Löwe. - L.: Hellgrün, Weiß.
Unterwalden: Gespalten; vorn von Rot und Silber geteilt mit einem Schlüssel mit doppeltem Bart verwechselter Tinktur (d. h. in der roten Hälfte des Feldes ist der Schlüssel silbern, in der silbernen Hälfte rot); hinten in Rot ein silberner Schlüssel. - L.: Rot, Weiß.
Uri: In Gold ein schwarzer Stierkopf mit roten Hörnern und silbernem Nasenring. - L.: Gelb, Schwarz.
Waadt: Von Silber und Grün geteilt. - L.: Grün, Weiß.
Wallis: Von Silber und Rot gespalten, vorn sechs rote, hinten sechs silberne, auf dem Spalt acht von Rot und Silber gespaltene Sterne. - L.: Weiß, Rot
Zug: In Silber ein blauer Balken. - L.: Weiß, Blau.
Zürich: [* 134] Von Silber und Blau schräglinks geteilt. - L.: Blau, Weiß.
Serbien. In Rot ein silbernes, von vier silbernen Feuersteinen in den Winkeln begleitetes Kreuz. - Landesfarben: Rot, Blau, Weiß.
Spanien (s. Tafel). Schild quadriert mit eingepfropfter Spitze und Mittelschild. Der letztere zeigt die goldenen Lilien der Dynastie Bourbon in Blau, l und 4 Kastilien: in Rot ein goldenes dreitürmiges Kastell;
2 und 3 Leon: in Silber ein roter gekrönter Löwe;
die Spitze Granada [* 135] hat in Silber einen roten Granatapfel. - Landesfarben: Rot, Gelb.
Südafrikanische Republik [* 136] (Transvaal). Halb gespalten und geteilt mit Mittelschild, der einen Anker [* 137] enthält:
2) in Blau ein Ackersmann;
3) in Grün ein Karren. [* 138] - Landesfarben: Blau, Weiß, Rot
Tripolis. In Grün drei silberne, die Hörner einander zukehrende Halbmonde. - Landesfarben: Rot.
Türkei. [* 139] Als Wappen gilt der Namenszug (Thogra) des regierenden Sultans, als Symbol ein (zunehmender) silberner Halbmond mit silbernem Stern zwischen den Hörnern in Grün. Die Türken sollen den Halbmond schon 1209 (als sie noch in Mittelasien wohnten) bei ihren Kriegen gegen die Chinesen als Fahnenbild gebraucht haben, wie Professor Sibiern in Kopenhagen [* 140] ermittelt hat. Das Symbol wird auf den Gestirndienst zurückgeführt, welcher die Religion der Türken war, ehe sie zum Islam übertraten. - Landesfarben: Rot, Dunkelgrün.
Tunis. Ein roter Halbmond mit Stern in Silber mit roter Bordüre (?). - Landesfarben: Gelb, Grün.
Ungarn (s. Tafel). Schild gespalten: rechts siebenmal von Silber und Rot geteilt;
links in Rot ein silbernes, aus einer auf grünem Hügel stehenden Krone wachsendes Patriarchenkreuz. - Landesfarben: Rot, Weiß, Grün.
Nebenländer: Kroatien: Weiß, Rot. Slawonien: Blau, Weiß, Grün.
1) goldene Wage [* 141] in Blau;
2) grüner Berg mit Burg, auf welcher eine Fahne weht, in Silber;
3) schwarzes Roß auf grünem Boden in Silber;
4) silberner Stier auf silbernem Boden in Blau. - Landesfarben: Weiß, Blau, Weiß.
Venezuela. Schild bogig-quergeteilt, oben gespalten:
2) zwei Säbel und zwei Fahnen sternförmig zusammengebunden in Gold;
3) laufendes silbernes Roß in Blau. - Landesfarben: Gelb, Blau, Rot.
Vereinigte Staaten von Nordamerika (s. Tafel). Natürlich gebildeter und gefärbter, einen Ölzweig und ein Pfeilbündel in den Fängen, ein Schriftband im Schnabel haltender, mit einem Brustschild belegter Adler in Blau. Der Brustschild ist quergeteilt: oben silberne Sterne in Blau (ursprünglich 13, jetzt angeblich soviel als Staaten);
unten von Rot und Silber vielmal senkrecht geteilt (angeblich auch 13mal, doch stimmt in diesen Zahlen fast keine offizielle Darstellung mit der andern überein).
Das Schriftband enthält die Worte »E PLURIBUS UNUM«. Das Wappen findet sich auf den Münzen der Republik zuerst 1791 (Brustschild nur mit der Pfahlteilung) und 1792 (Brustschild bereits quergeteilt, aber oben ganz ohne Sterne, wie nachher noch öfters). - Landesfarben: Rot, Weiß, Blau.
Waldeck [* 142] (s. Tafel). In Gold ein schwarzer achtstrahliger Stern. - Landesfarben: Schwarz, Rot, Gold.
Württemberg (s. Tafel). Schild gespalten: rechts in Gold drei schwarze Hirschstangen übereinander (altes Stammwappen der Dynastie);
links in Gold drei schwarze Löwen übereinander (Herzogtum Schwaben). - Landesfarben: Schwarz, Rot.
Zentralamerika. Gesamtwappen: goldenes Dreieck, [* 143] in dem fünf feuerspeiende Berge in Blau, auf der Spitze des Dreiecks eine Pike mit der strahlenden Freiheitsmütze, aufgepflanzt vor einem Regenbogen. Die einzelnen Republiken:
Costarica. Drei spitze Berge im Meer, hinter ihnen und vor ihnen ein Schiff, hinter dem Berg rechts aufgehende Sonne, oben am Himmel fünf Sterne. - Landesfarben: Blau, Weiß, Rot.
Guatemala. Schild quergeteilt: oben einmal von Silber und Rot gespalten, unten drei Berge im Meer, der mittelste feuerspeiend. - Landesfarben: Rot, Weiß, Gelb, Blau.
Honduras. Zwei Berge im Meer, vor und hinter ihnen ein Schiff, oben am Himmel fünf Sterne. Nach neuem Münzen so: Dreieck, in den untern Winkeln je ein Kastell, zwischen diesen ein Bogen [* 144] und innerhalb dessen ein spitzer Berg, mit strahlender Freiheitsmütze besteckt. - Landesfarben: Blau, Weiß, Blau.
Nicaragua. Berge, hinter dem rechts die aufgehende Sonne, auf dem mittelsten eine Pike mit der Freiheitsmütze aufgepflanzt, auf dem links ein Palmbaum. - Landesfarben: Blau, Weiß, Rot.
San Salvador. Ein feuerspeiender Berg im Meer, oben am Himmel elf Sterne im Halbkreis (auch quergeteilt, oben vielmal pfahlweise geteilt, unten der Vulkan). ¶
1. Wappen Ottos von Botenlauben (1300).
2. Wappen der Grafen von Froburg (1320).
3. Wappen der Herren von Kranichberg (1400).
4. Wappen der Stadt Görlitz (1433).
5. Wappen des Hieronymus Fischer (1492).
6. Wappen der Nürnberger Familie Letscher (1487).
7. Wappen der Herren v. Roggendorff (von A. Dürer, 1520).
8. Wappen des Johannes Saganta (von H. Burgkmair, um 1550).
9. Wappen der Nürnberger Familie Neudörfer (von Jost Amman, um 1590).
10. Wappen des Georg Nikol. von Merz (18. Jahrh.).
11. Wappen des Freiherrn von Schiller (1845).
12. Wappen des Königreichs Bayern (modern). ¶
ÖSTERREICH.
DEUTSCHES REICH.
RUSSLAND.
SACHSEN.
WÜRTTEMBERG.
MECKLENBURG.
BAYERN.
PREUSSEN.
BADEN.
HESSEN.
OLDENBURG.
BRAUNSCHWEIG.
GROSSBRITANNIEN U. IRLAND.
SPANIEN.
ITALIEN.
UNGARN.
SCHWEIZ.
FRANKREICH.
PORTUGAL.
DÄNEMARK.
SCHWEDEN U. NORWEGEN.
BRASILIEN.
VEREIN. STAATEN VN. AMERIKA.
MEXIKO.
ANHALT.
LIPPE.
WALDECK.
SCHWARZBURG.
REUSS.
HAMBURG.
LÜBECK.
BREMEN.
ELSASS-LOTHRTNGEN.
BELGIEN.
NIEDERLANDE.
RUMÄNIEN.
GRIECHENLAND.
golden.
silbern.
schwarz.
roth.
blau.
grün. ¶
große, schön gefärbte Arten, zeichnen sich durch Mannigfaltigkeit im Bau und in der Form aller einzelnen Körperteile aus. Sie leben meist an niedern Pflanzen und fliegen im Sonnenschein umher. Die Kohlwanze (Pentatoma oleracea L.), 6,5 mm lang, metallisch glänzend, grün oder grünblau, rot oder weiß gezeichnet, saugt die Säfte junger Kohlarten und Levkojen und richtet in Schweden oft bedeutenden Schaden an. Sie spießt auch Insekten auf und wird bei uns nicht leicht schädlich.
Die gemeine Baumwanze (P. rufipes L., s. Tafel »Halbflügler«),
10 mm lang, mit seitlich erweitertem Halsschild, oberhalb graubraun, metallisch glänzend, eingestochen schwarz punktiert, an Fühlern, Beinen und an der Spitze des Schildchens rotgelb, an der Unterseite rostrot, lebt auf Birken und andern Gehölzen und wird durch Aussaugen von Raupen nützlich. Die Beerenwanze (Qualster, P. baccarum L.), 13 mm lang, oberseits graubraun mit schwarzen Punkteindrücken, an der Schildchenspitze weiß, an der Unterseite gelblichweiß, schwarz punktiert, an den Beinen etwas düsterer, weiß behaart, an den Fühlern hell und dunkel geringelt, saugt an Himbeeren und Kirschen und erteilt denselben dadurch Wanzengeruch, vertilgt auch allerlei Ungeziefer.
Die gezahnte Stachelwanze (Acanthosoma dentatum Deg., s. Tafel »Halbflügler«) ist gelblichgrün, auf dem Rücken mit schwarzen Punkteindrücken, an der Spitze des fein nadelrissigen Bauches rot, mit Brust und Bauchkiel, lebt auf Birken. Der Spitzling (Aelia acuminata L., s. Tafel »Halbflügler«),
sehr schlank gebaut, oberseits bleichgelblich mit dunkeln Punkteindrücken und drei weißlichen Längslinien, findet sich häufig an Grashalmen der Waldränder und Lichtungen.