Schwegler
,
Albert, theologischer und philosoph. Schriftsteller, geb. zu Michelbach in Württemberg, [* 2] studierte zu Tübingen [* 3] Theologie, ward durch Baur für die historisch-kritische Richtung gewonnen und geriet durch seine Schrift über den Montanismus (Tübing. 1841) sowie durch mehrere Abhandlungen in Zellers »Theologischen Jahrbüchern« mit den württembergischen Kirchenbehörden in Kollision, wodurch er sich veranlaßt sah, die theologische Laufbahn aufzugeben. Er gründete 1843 die »Jahrbücher der Gegenwart«, die bis Mitte 1848 erschienen, und habilitierte sich im Herbst 1843 als Privatdozent der Philosophie und klassischen Philologie an der Universität zu Tübingen, wo er 1848 eine außerordentliche Professur der klassischen Philologie erhielt und starb. Die Ergebnisse seiner ¶
mehr
nebenbei fortgesetzten theologischen Forschungen legte er in der Schrift »Das nachapostolische Zeitalter« (Tübing. 1846, 2 Bde.) nieder. Unter seinen übrigen Schriften sind außer der im Hegelschen Geist verfaßten kurzen »Geschichte der Philosophie im Umriß« (Stuttg. 1848; 14. Aufl. von Koeber, 1887) die Ausgabe der »Clementinischen Homilien« (das. 1847),
der »Kirchengeschichte« des Eusebius (das. 1852, 2 Bde.) und der »Metaphysik« des Aristoteles (mit Übersetzung und Kommentar, Tübing. 1847-48, 4 Bde.),
endlich eine »Römische [* 5] Geschichte« (das. 1853-58, 3 Bde.; 2. Aufl. 1867-71; fortgesetzt von Clason, Bd. 4 u. 5, Berl. 1873 u. Halle [* 6] 1876) und die durch Lossagung vom Hegelschen Schematismus bemerkenswerte »Geschichte der griechischen Philosophie« (hrsg. von K. Köstlin, Tübing. 1859; 3. Aufl. 1881) hervorzuheben.