Schwefeldioxyd
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s. v. w. Schwefligsäureanhydrid, gewöhnlich schweflige Säure genannt.
Schwefeldioxyd
7 Wörter, 89 Zeichen
Schwefeldioxyd,
s. v. w. Schwefligsäureanhydrid, gewöhnlich schweflige Säure genannt.
(Sulfite), Verbindungen von schwefliger Säure mit Basen, entstehen bei Einwirkung von schwefliger Säure auf Oxyde, Hydroxyde und Kohlensäuresalze und werden, soweit sie unlöslich sind, durch Wechselzersetzung erhalten. Sie sind farblos, wenn die Base ungefärbt ist, und geruchlos; löslich und von scharfem Geschmack sind die normalen und sauren S. der Alkalien und die sauren der Erdalkalien, die übrigen sind unlöslich; beim Erhitzen geben sie schweflige Säure und Metalloxyde oder Schwefelsäuresalze und Schwefelmetalle, im feuchten Zustand oder in Lösung werden sie beim Liegen an der Luft, schneller durch Chlor und Salpetersäure zu Schwefelsäuresalzen oxydiert, mit Schwefelsäure [* 4] oder Salzsäure entwickeln sie schweflige Säure; mit Chlorbaryum geben sie einen weißen Niederschlag, der sich in verdünnter Salzsäure löst, und in dieser Lösung entsteht beim Erwärmen mit Salpetersäure ein Niederschlag von schwefelsaurem Baryt.
Schwefligsaurer Kalk CaSO3 entsteht bei Zersetzung von kohlensaurem Kalk oder Ätzkalk mit schwefliger Säure, wird auch aus Chlorcalcium durch schwefligsaures Natron gefällt und in der Technik erhalten, indem man schweflige Säure auf gelöschten Kalk leitet. Er bildet farblose Kristalle [* 5] mit 2 Molekülen Wasser, löst sich sehr schwer in Wasser, leichter in schwefliger Säure (zu saurem Salz), [* 6] gibt beim Erhitzen schwefelsauren Kalk und Schwefelcalcium.
Dies Salz, welches 41 Proz. schweflige Säure enthält, ist für die Technik wichtig, weil es billig, haltbar und transportfähig ist und auf die einfachste Weise schweflige Säure für die verschiedensten Zwecke liefert. Man benutzt es zum Konservieren von Bier und Wein, als Antichlor und in der Zuckerfabrikation. Schwefligsaures Natron Na2SO3 entsteht bei Einwirkung schwefliger Säure auf Soda, bildet farblose Kristalle mit 7 Molekülen Kristallwasser, wird an der Luft durch Verwittern und Oxydation trübe und matt, ist leicht löslich in Wasser, kaum in Alkohol, scheidet sich aus der kalt gesättigten wässerigen Lösung beim Erwärmen als wasserfreies Salz ab, reagiert alkalisch, wird bei 150° wasserfrei, verwandelt sich an der Luft in schwefelsaures Natron, schmilzt beim Erhitzen zu Schwefelnatrium und schwefelsaurem Natron und löst Schwefel zu unterschwefligsaurem Natron.
Saures schwefligsaures Natron NaHSO3 entsteht beim Übersättigen von Soda mit schwefliger Säure, bildet kleine, farblose Kristalle, riecht und schmeckt nach schwefliger Säure, ist leicht löslich in Wasser, unlöslich in Alkohol, reagiert sauer und verwittert an der Luft unter Bildung von schwefliger Säure und schwefelsaurem Natron. Es kommt als Leukogen in den Handel und dient zur Zerstörung von rückständigem Chlor in gebleichten Stoffen, als Mittel zur Konservierung von Wein, Bier, Fleisch, Eidotter für die Zwecke der Weißgerber, zum Bleichen von Wolle, zum Einquellen von Getreide, [* 7] zur Darstellung einiger Aldehyde etc.