Schwarzkün
stler,
Zauberer, Hexenmeister;
vgl. Schwarze Kunst. ^[= s. v. w. Hexerei oder Zauberei. Die Bezeichnung verdankt anscheinend einem etymologischen Mißverst ...]
Schwarzkünstler
9 Wörter, 91 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Schwarzkünstler,
Zauberer, Hexenmeister;
vgl. Schwarze Kunst. ^[= s. v. w. Hexerei oder Zauberei. Die Bezeichnung verdankt anscheinend einem etymologischen Mißverst ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Schwarzkünstler,
s. Magie. ^[= die Kunst, durch geheimnisvolle übernatürliche Mittel wunderbare Wirkungen hervorzubringen, ...]
Kunst, s. v. w. Hexerei oder Zauberei. Die Bezeichnung verdankt anscheinend einem etymologischen Mißverständnis ihre Entstehung. Im klassischen Altertum waren nämlich die thessalischen Hexen und Zauberer wegen ihrer vermeintlichen Kunst am meisten berüchtigt und unter ihnen wieder die Bewohner der Stadt Atrax. Danach wurde bei den Dichtern die Bezeichnung ars atracia als Bezeichnung der »thessalischen Kunst« oder Zauberei gebräuchlich. Da nun diese Künste nächtlicher, das Licht [* 5] scheuender Art sind, so entstand daraus durch Sinnverschiebung die Bezeichnung ars atra oder s. K. Die Neuplatoniker und mystischen Schriftsteller der spätern Zeiten unterschieden demgemäß eine mit Hilfe der bösen Dämonen hervorgebrachte schwarze Magie von einer unter Anrufung der guten Geister und mit ihrer Unterstützung zu vollbringenden weißen Magie.
Der Gegensatz des Ahriman als des Wesens der Finsternis und des Ormuzd als des Lichtwesens mag schon im persischen Magismus diese Unterscheidung angebahnt haben (s. Magie). In der deutschen Volkslitteratur dürfte die Verwechselung des im Volksbuch lebenden Taschenspielers Faust mit dem Buchdrucker Faust (Fust) viel zur Popularität des Ausdrucks Schwarzkünstler beigetragen haben, und hier verrät sich zugleich eine genetische Beziehung der Bezeichnungen: schwarze Kunst und Schwarzkunst.