letzterer gehörte
Adolf,
Freiherr von S., welcher im Türkenkrieg als kaiserlicher
General focht und 1599 die reichsgräfliche
Würde erhielt. Er kam 1600 bei einem
Aufstand um.
Sein Sohn war
Adam,
Graf von
S. (s. unten S. 2). Dessen Sohn
JohannAdolf,
Graf
von S., kaiserlicher Geheimrat und Reichshofratspräsident, wurde 1670 vom
KaiserLeopold I. für sich
und den jedesmaligen
Senior des
Hauses mit der Reichsfürstenwürde beschenkt, worauf er auch 1674 Sitz und
Virilstimme im Fürstenkollegium
erhielt. Er starb 1683.
Sein Enkel
AdamFranz von S. erbte von seiner
Mutter, einer gebornen Gräfin von
Sulz, die 1689 gefürstete
Landgrafschaft Kleggau in
Schwaben und ward 1723
Herzog von
Krumau in
Böhmen,
[* 3] welchen
Titel seitdem immer
der jedesmalige regierende
Älteste führt. Er bekleidete die
Ämter eines Geheimrats, Oberstallmeisters und
Oberhofmarschalls
und wurde 1732 auf der
Jagd von
KaiserKarl VI. aus
Versehen erschossen.
Zum
General der
Kavallerie und zum
Botschafter in
Paris
[* 22] ernannt, führte er die
Verhandlungen über die Vermählung
Napoleons I.
mit der Erzherzogin
MarieLuise, zu deren
Feier er ein großes
Fest inParis gab, das mit einem gräßlichen
Brandunglück endete, und erwarb sich das besondere Vertrauen
Napoleons. Auf dessen Betrieb erhielt er in dem russischen
Feldzug
den Oberbefehl über das österreichische Hilfskorps, ging Anfang Juli 1812 über den
Bug und besetzte am 11. die
Position
bei
Pinsk, mußte sich aber dann
vor der überlegenen feindlichen Macht ins Großherzogtum
Warschau
[* 23] zurückziehen.
Von da an blieb er infolge geheimer
Instruktionen bei
Pultusk unthätig stehen. 1813 erhielt
er den Oberbefehl über das Beobachtungsheer,
welches in
Böhmen versammelt ward, und, nachdem
Österreich an
Napoleon den
Krieg erklärt hatte, im
August den Oberbefehl
über alle
Truppen der Alliierten. Seine
Stellung neben den drei Monarchen unter den entgegengesetzten Einflüssen
Metternichs
und
KaiserAlexanders war eine höchst schwierige und lähmte seine kriegerischen
Aktionen.
Doch zeigte er sich bei
Dresden
[* 24] und
Leipzig
[* 25] keineswegs als großen
Feldherrn und unterstützte namentlich bei der Verfolgung
der
Franzosen und dem Einmarsch in
Frankreich 1814
Metternichs hinterlistige, auf
SchonungNapoleons berechnete
Politik nur zu bereitwillig durch seine altmodischen, pedantischen strategischen
Theorien, auf
Grund deren er nie einen Erfolg
ausbeutete, bei jedem Mißgeschick sich aber stets sofort auf seine
Basis, das
Plateau von
Langres, zurückzog. Erst nach der
Schlacht bei
Arcis sur Aube 20. und entschloß er sich zum Vormarsch auf
Paris, der mit dessen
Einnahme endete. Nach
Napoleons Wiederkehr von
Elba 1815 erhielt
er den Oberbefehl über die
Armee der Verbündeten am
¶
mehr
Oberrhein, doch ward der Sieg über Napoleon errungen, ehe die Österreicher auf dem Kriegsschauplatz eintrafen. Nach seiner
Rückkehr nach Wien ward er zum Präsidenten des Hofkriegsrats ernannt und mit mehreren Gütern in Ungarn beschenkt. Seit 1817 an der
rechten Seite gelähmt, starb er auf einer Reise zur Kur in Leipzig. Am wurde S. in der
Nähe von Meusdorf bei Leipzig ein Denkmal gesetzt, seine Reiterstatue in Wien (von Hähnel) enthüllt.
Nach Unterdrückung des Oktoberaufstandes zu Wien wurde er an die Spitze des Ministeriums gerufen.
Das Ideal, welches ihm für seine Thätigkeit in dieser Stellung vorschwebte, war ein militärisch-absolutistisch regierter
österreichischer Einheitsstaat, im Innern durch zweckdienliche Reformen gekräftigt und in Deutschland
[* 34] und ganz Mitteleuropa
zur herrschenden Macht erhoben. Rücksichtslos, energisch und nicht wählerisch in seinen Mitteln, erlangte er auch
rasch bedeutende Erfolge.
Durch das Bündnis mit Rußland bewirkte er nicht nur die Unterdrückung des ungarischen Aufstandes, sondern auch das völlige
Scheitern der preußischen Unionspolitik in Deutschland. Er kettete die deutschen Mittelstaaten von neuem eng an Österreich,
stellte den Bundestag wieder her und legte Preußen
[* 35] die schimpfliche Demütigung von Olmütz
[* 36] auf. Nur den
Eintritt Gesamtösterreichs in den Bund und in den Zollverein erreichte er nicht. S. starb plötzlich, nachdem er eine Annäherung
an die Westmächte eingeleitet, an einem Schlaganfall