Titel
Schultens
,
1) Albert, berühmter Orientalist, geb. 1686 zu Groningen, studierte hier, in Leiden [* 2] und in Utrecht [* 3] Theologie, ward 1711 Prediger zu Wassenaar bei Leiden, 1713 Professor der orientalischen Sprachen, 1717 Universitätsprediger zu Franeker und 1732 Professor der orientalischen Sprachen zu Leiden; starb daselbst Er begründete durch seine »Origines hebraeae« (Franek. 1724; Leid. 1738, 2 Bde.),
die »Institutiones ad fundamenta linguae hebraicae« (das. 1737) und »Vetus et regia via hebraizandi contra novam et metaphysicam hodiernam« (das. 1738) eine bessere grammatische Behandlung der hebräischen Sprache, [* 4] indem er das Studium der verschwisterten semitischen Idiome, des Arabischen, Syrischen und Chaldäischen, für die hebräische Grammatik fruchtbar machte. Um das Arabische erwarb er sich Verdienste durch die Bearbeitung der Grammatik von Erpenius (Leiden 1730 u. öfter), durch die Herausgabe der »Monumenta vetustiora Arabiae« (das. 1740),
einer Sammlung älterer poetischer Fragmente mit lateinischer Übersetzung und zahlreichen Noten, durch Bahâ ed dins »Leben Saladins« (das. 1732) und die Übersetzung eines Teils der Makamen des Hariri. - Sein Sohn Johan Jakob S., geb. 1716 zu Franeker, gest. als Professor in Leiden, war ebenfalls ein namhafter Forscher auf morgenländischem Gebiet.
2) Heinrich Albert, Orientalist, Sohn von Joh. Jakob S., geb. zu Herborn, studierte in Leiden Arabisch und Hebräisch nebst den klassischen Sprachen, ging 1772 nach Oxford, [* 5] um die arabischen Manuskripte in der Bodleyanischen Bibliothek zu untersuchen, von da 1773 nach Cambridge, wo er »Specimen proverbiorum Meidani ex versione Pocockiana« (1773) publizierte. Nach seiner Rückkehr wurde er zum Professor der orientalischen Sprachen an der Hochschule zu Amsterdam [* 6] ernannt und 1778 nach Leiden berufen. Am Ende seines dortigen Rektorats (1788) hielt er die berühmte Vorlesung »De ingenio Arabum«. Er starb Von seinen Arbeiten sind noch zu nennen: »Anthologia sententiarum arabicarum« (mit lateinischer Übersetzung, Leid. 1772);
»Pars versionis arabicae libri Calailah wa Dimnah« (das. 1786) und »Meidani proverbiorum arabicorum pars« (das. 1795).