Schreckhörner
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fossile Tiere, s. Dinoceraten. [* 2]
Schreckhörner
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Schreckhörner,
fossile Tiere, s. Dinoceraten. [* 2]
Schreckhörner,
Gebirgsstock, s. Finsteraarhorn. ^[= mit 4275 m der höchste Berg der Berner Alpen. Der Gipfel läuft nach NW. außerordentlich spitz ...]
(Schreckhörner), Säugetiere von der Größe des Elefanten, deren fossile Reste in den mittlern Eocänschichten des westlichen Amerika [* 4] besonders häufig vertreten sind, während man sie in den übrigen Weltteilen bisher noch gar nicht angetroffen hat. Die ersten Spuren derselben fand Marsh 1870 im Westen Wyomings; auf Grund seiner und andrer Funde nimmt er drei Gattungen an: Dinoceras, Tinoceras und Uintatherium. Die Tiere hatten ebenso massige, aber kürzere Beine als die Elefanten, plumpe, fünfzehige Füße, einen langen, schmalen, hornbewehrten Kopf, ansehnliche Eckzähne und einen Hals, der lang genug war, daß das stehende Tier mit dem Maul den Boden berühren konnte.
Der Schwanz war lang und dünn. Die obere Schädelfläche war mit drei Paar seitlich einander gegenüberstehenden Knochenhöckern von zum Teil ansehnlicher Größe besetzt. Ob dieselben sämtlich Hörner trugen, oder ob die beiden vordern, wie die abgerundeten Spitzen anzudeuten scheinen, nur mit schwieliger Haut [* 5] bedeckt waren, ob die Nase [* 6] in einen Rüssel verlängert war, ist nicht ermittelt. In der obern Kinnlade fehlten die Vorderzähne, im Unterkiefer standen deren sechs kleine und nach vorn gerichtete und bildeten mit den kleinen Eckzähnen eine ununterbrochene Reihe.
Die obern Eckzähne ragten weit hervor. Durch eine beträchtliche Lücke waren von den Eckzähnen sechs in fortlaufender Reihe an jeder Seite oben und unten stehende Backenzähne getrennt. Marsh glaubt aus dem Kaumechanismus schließen zu dürfen, daß das Tier, sehr abweichend von allen Verwandten, auf Fleischkost angewiesen gewesen sei. Das Gehirn [* 7] war ungemein klein, wahrhaft reptilienartig. Die Dinoceraten besaßen, wie es scheint, eine nur kurze Herrschaftsperiode in Nordamerika; [* 8] weder im Miocän noch im Pliocän sind Reste derselben gefunden worden.
Vgl. Marsh, Dinocerata (Washingt. 1885).