Schrödter
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Adolf, Maler, geb. zu Schwedt, [* 2] erlernte seit 1820 in Berlin [* 3] bei Buchhorn die Kupferstecherkunst, widmete sich aber seit 1827 der Malerei und ging 1829 zu W. v. Schadow nach Düsseldorf, [* 4] wo er bis 1848 blieb. Darauf lebte er in Frankfurt [* 5] a. M., kehrte aber 1854 nach Düsseldorf zurück. 1859 folgte er einem Ruf als Professor an das Polytechnikum in Karlsruhe [* 6] und starb daselbst nachdem er bereits 1872 sein Amt niedergelegt. S. besaß ein ungemein vielseitiges Talent. Er hat sich als Maler, als Illustrator humoristischer Dichtungen, als Kupferstecher, Radierer, Holzschnittzeichner und Lithograph, als politischer Satiriker und Schriftsteller, als Botaniker, Blumist und Schöpfer der reizvollsten Ornamente [* 7] und Arabesken bewährt. Er ist zwar etwas eckig und barock in der Zeichnung, aber immer geistvoll, sinnreich und von einer unversiegbaren Erfindungsgabe. Er gehörte zu den glücklichsten Vertretern eines gesunden Humors.
Seine Auffassung des Don Quichotte ist typisch geworden. Zum Monogramm hatte S. den Pfropfenzieher erwählt, den er in einem originellen Blatte: der Traum von der Flasche, [* 8] allegorisch verherrlichte. Seine Werke sind in den mannigfachsten Vervielfältigungen in den weitesten Kreisen eingebürgert. Hervorzuheben sind: der sterbende Abt (1831);
die Weinprobe (1832, Nationalgalerie zu Berlin);
die trauernden Lohgerber (1832), worin er die sentimentale Richtung der Düsseldorfer Schule persiflierte;
Wirtshausleben am Rhein (1833, Nationalgalerie in Berlin);
eine Reihe von Gemälden und Illustrationen nach Szenen aus »Don Quichotte«, denen sich mehrere Darstellungen des Falstaff ebenbürtig anreihen;
ferner Episoden aus »Münchhausen«, »Till Eulenspiegel«, »Viel Lärm um nichts«;
dann Faust in Auerbachs Keller (1848), der Rattenfänger von Hameln (1851), zwei Mönche im Klosterkeller (1863), Hans Sachs (1866) u. a. S. glänzte auch in friesartigen Kompositionen, wie: rheinische Bauernkirchweih (auf vergoldetes Zinkblech gemalt, 22 m lang, 65 cm hoch, 1847), der Triumphzug des Königs Wein (1852), Rheinwein, Maitrank, Punsch und Champagner (1852), die vier Jahreszeiten [* 9] (1854, Galerie zu Karlsruhe), die er in Aquarell ausführte, u. a. Auch lieferte er Illustrationen zu »Peter Schlemihl«, Musäus' »Volksmärchen«, Uhlands Werken etc. und zu Detmolds »Leben und Thaten des Abgeordneten Piepmeier« (1848).
Er schrieb: »Das Zeichnen als ästhetisches Bildungsmittel« (Frankf. 1853) und gab eine »Schule der Aquarellmalerei« (Brem. 1871) heraus. - Seine Gattin Alwine S., geborne Heuser, hat sich als geschmackvolle Blumen- und Arabeskenmalerin durch verschiedene Prachtwerke bekannt gemacht.