Schnaase
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Karl, Kunstschriftsteller, geb. zu Danzig, [* 2] studierte in Heidelberg [* 3] und Berlin [* 4] die Rechte und war 1819-25 zu Königsberg [* 5] und Danzig als Jurist thätig, worauf er eine Reise nach Italien [* 6] machte, mit welcher seine Kunststudien begannen. 1826 ward er zum Assessor in Königsberg, 1829 zum Rat beim Oberlandesgericht zu Marienwerder, [* 7] dann zum Prokurator am Landgericht zu Düsseldorf [* 8] befördert, in welch letzterer Stadt er an dem neu erwachenden Kunstleben lebhaftesten Anteil nahm. 1848 ward er als Obertribunalsrat nach Berlin berufen, legte diese Stelle aber 1857 nieder, um fernerhin nur seinen Studien zu leben. 1858 gründete er mit Grüneisen und Schnorr von Carolsfeld das »Christliche Kunstblatt«, verweilte 1865 und 1866 in Rom und [* 9] siedelte 1867 nach Wiesbaden [* 10] über.
Dort starb er Neben seinen »Niederländischen Briefen« (Stuttg. 1834),
in welchen er zum erstenmal von seiner philosophisch-historischen Kunstanschauung Zeugnis gab, sowie vielen kleinern Schriften und Aufsätzen ist es insbesondere sein Hauptwerk, die »Geschichte der bildenden Künste« (Düsseld. 1843-64, 7 Bde.; 2. Aufl. 1865-79, 8 Bde.), welches ihm eine epochemachende Bedeutung in der Entwickelung der modernen Kunstwissenschaft zuweist. S. hat zuerst gezeigt, wie die Kunst eines Volkes aus der allgemeinen Beschaffenheit des Klimas, des Bodens, dann der Sitte und Gewohnheit sich entwickelt, und damit eine Grundlage für die geschichtliche Darstellung der allgemeinen Kunstentwickelung geschaffen. Seine Marmorbüste wurde in der Säulenhalle des Neuen Museums zu Berlin aufgestellt.