Schamotte
(franz. chamotte), eine feuerfeste Thonmasse, die man zur Konstruktion von Feuerungen, Glüh- und Schmelzöfen, überhaupt für solche Baulichkeiten verwendet, welche einer andauernden heftigen Hitze ausgesetzt werden sollen. Man gewinnt S. vorzüglich aus schon gebranntem und dann wieder gepulvertem, feuerfestem Thon, z. B. aus zerbrochenen und zerstampften Porzellankapseln; doch wird auch ein Gemenge aus diesem Material mit rohem, noch nicht gebranntem, feuerfestem Thon verarbeitet.
Die Schamotte
ziegel oder Schamottesteine (Porzellanziegel, Ofenziegel, unschmelzbare
Mauersteine)
[* 2] werden bereitet, indem man
aus der zu verwendenden Thonmasse
Ziegel formt, diese brennt, zerstampft, daß die größten
Stücke einer
Erbse gleichen, das
meiste aber ein mäßig feines
Pulver darstellt, und diese
Masse mit dem halben
Gewicht frischen, nicht gebrannten
Thons
derselben Art mischt, daraus wieder
Ziegel formt und diese, nachdem sie gut ausgetrocknet sind, bei möglichst starker
Hitze
brennt, so daß sie hart, klingend und hellgrau werden.
Gute Schamotte
steine müssen die höchsten
Temperaturen und den stärksten Temperaturwechsel aushalten, ohne zu schmelzen oder
zu springen; diesen Anforderungen genügen besonders die
Steine von
Stourbridge in
England. Die Fabrikation
der Schamotte
steine, welche zur
Konstruktion von Porzellanöfen, für
Gestelle von Eisenhochöfen, für Dampfkesselfeuerungen
etc. unentbehrlich sind, bildet ein gewinnreiches
Nebengeschäft der
Porzellan- u. Fayencefabriken, welche auf diese
Weise ihre
Kapselscherben vorteilhaft verwerten, wird aber auch, besonders am
Rhein und in
Westfalen,
[* 3] vielfach selbständig betrieben.
Als
Mörtel bei Mauerungen von S. wendet man das Gemisch der gestampften
Steine mit frischem
Thon an. Aus S. fertigt man auch
Röhren,
[* 4]
Muffeln,
Beschläge zu chemischen
Öfen,
[* 5]
Gasretorten,
Schmelztiegeln u. dgl.